E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH

Paderborn

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 und Lagebericht 2010

Lagebericht

1. Das Unternehmen

Die E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH (EWAV) versorgt Kunden in Ostwestfalen Lippe und im Weserbergland mit Strom und Erdgas. Sitz der Gesellschaft ist Paderborn. Weitere Standorte und Kundencenter befinden sich in Minden und Herford. Die dezentrale Struktur gewährleistet, dass die Kundenbetreuung immer aus nächster Nähe erfolgt. Zu den Kunden zählen private Haushalte, Gewerbekunden, gewerbliche, landwirtschaftliche und industrielle Verbände, mittelständische Betriebe, Geschäftskunden aus dem industriellen Bereich oder aus dem Dienstleistungssektor und Vertriebspartner wie Stadt- oder Gemeindewerke.

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nachdem es in 2009 aufgrund der realwirtschaftlichen Auswirkungen der Finanzmarktkrise auch in Deutschland zu einem starken wirtschaftlichen Abschwung kam, setzte zu Beginn des Jahres 2010 ein starker Aufschwung ein, der im Wesentlichen durch die Dynamik der Investitionen und des Außenhandels getragen wurde. So stiegen die Exporte im Jahr 2010 um 17,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den Ausrüstungsinvestitionen (+8,3 % ggü. dem Jahr 2009) sowie bei der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts festzustellen. Die Wirtschaftsleistung stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,6 %. Dieser positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung folgten die Entwicklungen des deutschen Energiemarkts. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass Nachwirkungen der Krise nach wie vor noch Einfluss auf die Energiewirtschaft haben. Veränderungen zwischen der ursprünglichen Beschaffungssituation vor der Krise und der aktuellen und zukünftigen Bedarfssituation wirken sich im Rahmen von langfristigen Beschaffungsverträgen teilweise auch noch in den Folgejahren aus.

Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, verzeichnete die deutsche Energiewirtschaft in 2010 vor allem aufgrund der positiven Entwicklung in der Industrieproduktion einen deutlichen Anstieg des Energieverbrauchs (rd. + 4,6 % Stromabsatz, + 14,0 % Erdgasverbrauch in der ersten Jahreshälfte 2010). Gemäß den Analysen des BDEW war der Anstieg des Erdgasabsatzes zusätzlich bedingt durch den sehr kalten Winter sowie den vermehrten Einsatz von Erdgas in Kraftwerken (+20,0 % ggü. Vorjahr). Der Anstieg des Energieverbrauchs setzte sich auch in der zweiten Jahreshälfte fort.

Die Überwindung der durch die Wirtschaftskrise bedingten Rezession war in 2010 das vorherrschende Thema am Ölmarkt, der für den Gasmarkt aufgrund der Ölpreisbindung immer noch von Bedeutung ist. Die Preise für Rohöl starteten mit knapp 80 US-Dollar/Barrel (Brent), erreichten im Mai einen Spitzenstand von über 88 US-Dollar/Barrel (Brent), brachen dann aber auf einen Jahrestiefstand von 68 US-Dollar/Barrel (Brent) ein. Eine anhaltend schwache Nachfrage auf dem US-Ölmarkt, bei dortigen hohen Lagerbeständen dämpften die Notierungen. Seitdem haben sich die Preise erholt und lagen am 31. Dezember 2010 bei knapp 95 US-Dollar. Im Zuge des allgemeinen Preisanstiegs an den Rohstoffmärkten befinden sich auch die HEL- und HSL-Preise seit März in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend. An den europäischen Stromhandelsmärkten ergab sich bei den Terminmarktpreisen folgender Jahresverlauf: Nachdem sich die Strom-Forwardpreise im Baseload im Jahresverlauf erholt hatten, notierten sie am Jahresende bei knapp 54 Euro/MWh. Die Preisentwicklung der Peak-Kontrakte verlief parallel zu der der Base-Preise.

3. Geschäftsverlauf und Lage

Die vom E.ON-Konzern in 2008 getroffene Entscheidung, die regionalen Vertriebsgesellschaften in Deutschland neu aufzustellen um somit das Vertriebsgeschäft zu stärken, wirkt sich langsam positiv aus. Durch die Bündelung und Zentralisierung der vertrieblichen Prozesse konnte EWAV in einem insgesamt durch deutlich gestiegene Wettbewerbsaktivitäten geprägten Marktumfeld eine größere Effizienz und Präsenz im Markt entfalten als zuvor. Die erfolgreiche Durchführung der E.ON-EnergieSpar-Tour ist hierfür ein Beispiel. Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise der letzten Jahre konnten durch die Implementierung eines verbesserten Frühwarnsystems und eines engeren Monitoring der energiewirtschaftlichen Positionen abgemildert werden. Die neuen Strukturen bewähren sich in der Praxis zunehmend.

Um den Kunden individuelle Angebote und sehr guten Service bieten zu können, sind die Vertriebsaktivitäten der EWAV auf die Kundenbedürfnisse und -verhaltensweisen sowie die Marktgegebenheiten zugeschnitten. So gibt es beispielsweise für Kunden, die Wert auf Zusatzleistungen und regionale Nähe legen, spezielle Angebote. Fragen rund um den Energievertrieb, die effiziente Betreuung von Kunden sowie ein zielgruppenspezifisches Marketing nehmen infolge des wachsenden Wettbewerbsdrucks an Bedeutung weiter zu. EWAV intensiviert daher die Maßnahmen im Bereich der Kundenbindung und Imagepflege.

Das aktuelle Marktumfeld stellt weiterhin hohe Anforderungen an das Risiko- und Forderungsmanagement. Daher wird beispielsweise im Rahmen der Produktentwicklung auf die inhärenten Produkt- und Kundenrisiken geachtet. Darüber hinaus stehen Fragestellungen rund um die Energiebeschaffung im Vordergrund. Eine hohe vertriebliche Herausforderung besteht in dem derzeit zu beobachtenden tiefgreifenden Umbruch, der auf den Gasmärkten zu beobachten ist. Die insbesondere bei großen Vertriebspartnern und Top-Accounts zu beobachtende Tendenz, zusätzlich zur bisher üblichen Ölpreisbindung auch weitere Preissetzungsmaßstäbe zu berücksichtigen, führt zu deutlich gestiegener Wettbewerbsintensität im Gesamtmarkt. In dieser Situation ist es EWAV gelungen, durch Bündelung der Absatzmengen gemeinsam mit weiteren Vertriebsgesellschaften im Konzern günstige Bezugskonditionen über die E.ON Vertrieb Deutschland GmbH (EVD), München, zu verhandeln, so dass - außer auf eine Preiserhöhung zum 01.01.2010 - auf Preismaßnahmen im Privatkundensegment Gas während des laufenden Jahres 2010 trotz steigender Ölpreis-Notierungen verzichtet werden konnte. Des Weiteren garantierte EWAV stabile Erdgaspreise im Privatkundenbereich bis Ende März 2011. Die Privatkunden der EWAV partizipieren somit unmittelbar an den Vorteilen der Zentralisierung der vertrieblichen Struktur in der EVD-Gruppe für Deutschland.

Im 4. Quartal 2010 hat EWAV ein deutlich modifiziertes Abrechnungssystem eingeführt, welches die gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt. Durch dieses Abrechnungssystem erfolgt eine weitere Integration in die konzernweite EDV-Architektur auf einer gemeinsamen einheitlichen Plattform, durch welche Synergieeffekte gehoben werden sollen. Mit der Einführung des Systems wurden viele neue Prozesse aufgesetzt, die im Jahresverlauf 2011 ausgebaut und stabilisiert werden.

Kundenentwicklung

Obwohl die Wirtschaftskrise in 2010 in weiten Teilen der Industrie scheinbar überwunden ist und positive Entwicklungen zu verzeichnen sind, war EWAV auch noch in 2010 von den Ausläufern der Krise betroffen. Dazu zählen weitere Insolvenzen, Absatzentwicklungen, die noch nicht das Niveau vor der Krise erreicht haben und insgesamt veränderte energiewirtschaftliche Strukturen.

Die Entwicklung des Wettbewerbsumfeldes im Privat- und Gewerbekundensegment führte auch in 2010 zu einer weiteren Zunahme des Wettbewerbes.

Ursächlich für diese Entwicklung sind neue Strom- und Erdgasdiscounter und Vertriebsgebietserweiterungen durch bereits bestehende Anbieter. Mit teilweise hohen Bonuszahlungen und Preisgarantien wird branchenweit versucht, Kunden zu gewinnen.

Nach mehr als einem Jahr Preisstabilität hat EWAV im Mai des Jahres die Strompreise leicht angehoben. Diese Anpassung war aufgrund insgesamt gestiegener Kosten notwendig. Diese Preismaßnahme und die oben beschriebenen Wettbewerbsentwicklungen haben die Kündigungsentwicklung im Laufe des Jahres negativ beeinflusst.

Im Jahr 2010 konnte EWAV die Erdgaspreise für die Privat- und Gewerbekunden stabil halten. Dies ist der im Konzernverbund entwickelten gemeinsamen Beschaffungsstrategie zu verdanken. Aufgrund des beschriebenen Wettbewerbsumfelds sind die Kündigungszahlen trotzdem angestiegen.

Reaktionen auf den zunehmenden Wettbewerb

Im Laufe des Jahres 2010 hat EWAV mit verschiedenen Maßnahmen auf den sich weiter verstärkenden Wettbewerb reagiert, um die Kundenbindung zu erhöhen, möglichen Verlusten entgegenzuwirken oder diese abzumildern.

Neben maßgeschneiderten und kundenorientierten neuen Produkten hat EWAV verschiedene regionale Vertriebsaktionen durchgeführt, um die Kundenbindung zu erhöhen und Kunden zu akquirieren. Eine weitere Maßnahme in 2010 war die Einführung des Net Promoter Score (NPS). Mit dieser neuen Befragungsmethode zielt EWAV insgesamt auf eine Steigerung der Kundenzufriedenheit ab, die im Wesentlichen durch konkrete Kundenhinweise zu Qualitäts- und Prozessverbesserungen erzielt wird.

Zusätzlich zu den Produktmaßnahmen und Vertriebsaktionen hat sich EWAV besonders auch im Bereich der regionalen Präsenz verstärkt. Die regionale Wettbewerbsentwicklung und die Nachfrage der Kunden zeigen, dass die regionale Präsenz für bestimmte Kundengruppen an Bedeutung zunimmt. Mit dem Umzug des Kundencenters in Herford Anfang Mai in die Fußgängerzone und einem neuen und präsenteren Auftritt folgt EWAV diesen Anforderungen. Zusätzlich hat EWAV in 2010 Vertriebspartnerschaften mit regionalen Elektro- und SHK-Installateurbetrieben aufgebaut, die an strategisch wichtigen Standorten erfolgreich Ladenlokale betreiben.

Die beschriebene E.ON-EnergieSpar-Tour wurde in 2010 an 22 Standorten insgesamt 45 Tage erfolgreich durchgeführt. Zusätzlich hat die Gesellschaft eine Informationstour an vielen Schulen in der Region durchgeführt, um das Verständnis der Schüler für die Themen Energieeffizienz und Zukunft der Energieversorgung zu stärken. Beide Veranstaltungsreihen wurde von den Kunden, der Presse und der Öffentlichkeit sehr positiv wahrgenommen.

Mit den beschriebenen Maßnahmen kommt die EWAV sowohl den Kundenwünschen nach mehr regionaler Präsenz als auch der regionalen Wettbewerbsentwicklung entgegen und stellt sich damit für die Zukunft in diesem Wettbewerb gut auf.

4. Ertragslage

Die Ertragslage stellt sich wie folgt dar:

	01.01. - 31.12.2010 Mio. Euro	01.01. - 31.12.2009 Mio. Euro	Abweichung Mio. Euro
Umsatzerlöse	995,2	994,7	0,5
Sonstige betriebliche E r träge	11,3	15,6	-4,3
Materialaufwand	944,8	983,5	38,7
Personalaufwand	6,3	6,1	-0,2
Abschreibungen	1,9	1,9	0,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen	53,2	52,2	-1,0
Finanzergebnis	-0,2	0,4	-0,6
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	0,1	- 33,0	33,1

Bei Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau konnte insbesondere durch die deutliche Reduzierung des Bezugsaufwandes im Berichtsjahr ein leicht positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erzielt werden. Nach Ergebnisabführung an E.ON Westfalen Weser AG (EWA), Paderborn, in Höhe von 0,1 Mio. Euro wurde erneut ein ausgeglichenes Ergebnis ausgewiesen.

Die geringeren Absatzmengen bei Stromlieferungen an Privatkunden durch Kundenverluste konnten durch Steigerungen bei Geschäftskunden und Vertriebspartnern überkompensiert werden. Insgesamt stiegen die Umsatzerlöse in der Stromsparte bei einem Gesamtabsatz von 7.667 Mio. kWh (Vorjahr 7.241 Mio. kWh) auf 833,1 Mio. Euro (Vorjahr 806,6 Mio. Euro, jeweils ohne Stromsteuer). Hierbei sind auch die Auswirkungen der im Berichtsjahr erfolgten Preiserhöhungen bei Privat- und Geschäftskunden zu berücksichtigen. Der im Berichtsjahr durch die Marktbedingungen verminderte spezifische Bezugsaufwand im Strombezug wurde jedoch erneut durch energiewirtschaftliche Sondereffekte negativ beeinflusst; hierbei u. a. durch eine Risikovorsorge für zukünftige Energiebeschaffung von rd. 13,1 Mio. Euro sowie durch Belastungen von nicht weiterzuwälzenden EEG-Umlageerhöhungen.

Im Gassektor hingegen erfolgte bei einem annähernd auf Vorjahresniveau befindlichen Gesamtabsatz von 3.974 GWh (Vorjahr 4.025 GWh) ein Umsatzrückgang auf 161,8 Mio. Euro (Vorjahr 187,7 Mio. Euro; jeweils ohne Energiesteuer), welcher somit im Wesentlichen preisgetrieben war. Dabei konnten Mengenrückgänge mit Vertriebspartnern durch die Sparten Geschäfts- und Privatkunden kompensiert werden. Der im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr durch die Marktbedingungen im Gasbereich deutlich verminderte Bezugsaufwand trug im Wesentlichen zur Ergebnisverbesserung bei. Zusätzlich ergab sich aus der noch ausstehenden sog. Mehr-/Mindermengenabrechnung des Zeitraumes IV/2008 bis III/2010 eine Bezugsreduzierung von 7,3 Mio. Euro.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen unter dem Vorjahresniveau, da deutlich geringere Rückstellungsauflösungen vorzunehmen waren.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten neben Wertberichtigungen sowie Prüfungs- und Beratungskosten im Wesentlichen Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen von den Konzerngesellschaften E.ON Best Service GmbH (EBS), EWA und EVD.

Der Jahresabschluss 2010 wurde erstmals nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) aufgestellt. Die Effekte aus der zum 01.01.2010 erfolgten Umstellung auf BilMoG wurden im Geschäftsjahr 2010 gemäß Art. 67 Abs. 7 EGHGB als außerordentlicher Ertrag in Höhe von 0,4 Mio. Euro und außerordentlicher Aufwand in Höhe von 0,2 Mio. Euro berücksichtigt.

Eine Sperre gemäß § 268 Abs. 8 HGB i.V.m. § 301 AktG bzgl. der Ergebnisabführung in Höhe von 0,1 Mio. Euro bestand im Geschäftsjahr nicht, da ausreichende Rücklagen verfügbar sind.

5. Vermögenslage

Die Vermögenslage stellt sich wie folgt dar:

Mio. Euro	2010	2009	Abweichung
Anlagevermögen	7,6	12,9	-5,3
Umlaufvermögen	203,4	260,0	-56,6
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	0,4	0,0	0,4
Aktiva	211,4	272,9	-61,5

Mio. Euro	2010	2009	Abweichung
Eigenkapital	36,0	36,0	0,0
Rückstellungen	54,9	53,7	1,2
Verbindlichkeiten	120,5	183,2	-62,7
Passiva	211,4	272,9	-61,5

Die Bilanzsumme der EWAV ist gegenüber dem Vorjahr um 22,5 % deutlich gesunken. Das resultierte im Anlagevermögen im Wesentlichen aus der aufgrund von BilMoG ab 2010 erforderlichen Saldierung von CTA-Deckungsvermögen (4,1 Mio. Euro) mit den entsprechenden Verpflichtungen sowie aus der planmäßigen Abschreibung eines Geschäftswertes in Höhe von 1,8 Mio. Euro.

Die Verminderung des Umlaufvermögens beruhte insbesondere auf einem stichtagsbedingten Ausweis einer Verbindlichkeit gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem konzerninternen Cash-Pooling (Vorjahr 66,0 Mio. Euro Forderung gegen verbundene Unternehmen) und geringeren Steuererstattungsansprüchen (- 21,5 Mio. Euro). Das Umlaufvermögen ist weiterhin im Wesentlichen gekennzeichnet durch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 163,4 Mio. Euro (Vorjahr 87,9 Mio. Euro) und durch Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 28,5 Mio. Euro (Vorjahr 128,1 Mio. Euro), in denen ebenfalls Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 28,5 Mio. Euro (Vorjahr 62,1 Mio. Euro) enthalten sind. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist dabei auf eine geringere Vereinnahmung erhaltener Abschläge zurückzuführen.

Die Deckungsvermögen für Altersversorgungsansprüche der Mitarbeiter bei der VKE und der Energie-Sicherungstreuhand e.V., welche im Vorjahr noch in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen bzw. Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen wurden, sind im Berichtsjahr aufgrund von BilMoG erstmalig mit den jeweiligen Altersversorgungsverpflichtungen saldiert worden (0,7 Mio. Euro bzw. 0,4 Mio. Euro). Aus der Saldierung des Deckungsvermögens bzgl. der betrieblichen arbeitnehmerfinanzierten Zusatzsicherung verblieb ein Betrag von 0,4 Mio. Euro, der als Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung bilanziert wurde.

Das Stammkapital der EWAV beträgt unverändert 7,0 Mio. Euro. Die Kapitalrücklage der EWAV beläuft sich ebenfalls unverändert auf 29,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote betrug 17,0 % (Vorjahr 13,2 %).

Die Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1,3 Mio. Euro (Vorjahr 5,7 Mio. Euro). Die Verminderung resultiert aus der erstmaligen Saldierung aufgrund von BilMoG mit entsprechenden Deckungsvermögen in Höhe von 4,8 Mio. Euro.

Die Verbindlichkeiten von 120,5 Mio. Euro (Vorjahr 183,2 Mio. Euro) betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (96,2 Mio. Euro; Vorjahr 156,7 Mio. Euro) und erhaltene Anzahlungen (16,0 Mio. Euro; Vorjahr 20,9 Mio. Euro).

6. Finanzlage

Im Rahmen der Einbindung in das Konzern-Cash-Pooling über die EWA ist eine jederzeitige Liquiditätsaufnahme und Liquiditätsanlage bei der E.ON AG möglich. Im Rahmen der technischen Abwicklung dieses Cashmanagements erfolgt das Pooling über die Konten der EWA; zum Bilanzstichtag hatte EWAV eine Verbindlichkeit aus Cash-Pooling gegenüber EWA in Höhe von 5,8 Mio. Euro (Vorjahr Forderung 66,0 Mio. Euro). Des Weiteren bestanden zum Stichtag Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 1,9 Mio. Euro (Vorjahr 2,9 Mio. Euro).

Die Liquidität war während des gesamten Geschäftsjahres gewährleistet, ohne dass langfristige Verbindlichkeiten aufgenommen werden mussten.

Aus dem laufenden Geschäft ergab sich ein Cashflow von - 102,1 Mio. Euro (Vorjahr

- 40,2 Mio. Euro).

7. Jahresergebnis

Der Jahresüberschuss in Höhe von 0,1 Mio. Euro wurde aufgrund des Gewinnabführungsvertrages vollständig an die Muttergesellschaft abgeführt.

8. Risikomanagement / internes Kontrollsystem

Damit bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkannt und rechtzeitig angemessene Gegensteuerungsmaßnahmen ergriffen werden können, hat EWAV ein Risikomanagementsystem implementiert.

Die betrieblichen Risiken werden von den operativen Unternehmenseinheiten identifiziert und dokumentiert. Sie werden hinsichtlich ihrer Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Berichterstattung über die aktuelle Risikosituation erfolgt in regelmäßigen Abständen.

Bestandsgefährdende Risiken für das Unternehmen sind aktuell nicht erkennbar.

Der besonderen Beobachtung durch die Geschäftsleitung unterliegen weiter insbesondere die Marktrisiken im Strom- und Gasgeschäft. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um wettbewerbsbedingte Preisrisiken auf Absatz- und Beschaffungsmärkten. Um die Preisrisiken im Strom- und Gasgeschäft zu minimieren hält sich die Gesellschaft bei der Beschaffung an die konzernweit abgestimmte Strategie der EVD. Dabei gilt für die Beschaffung, dass mengengleich, fristenkongruent und möglichst zeitnah zum jeweiligen Verkauf beschafft wird.

Den Risiken bei Geldanlagen wird durch ein konzernweites professionelles Fondsmanagement begegnet.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen und damit verbundene Liquiditätsrisiken verringern sich durch die Einbindung in das konzernweite Cash-Pooling des E.ON-Konzerns. Zudem ist zur Überwachung der Ausfallrisiken ein unternehmensweites Forderungsmanagement über die EBS, implementiert.

Die Gesellschaft verfügt über keine Finanzderivate.

Das derzeit implementierte interne Kontrollsystem (IKS) orientiert sich am IKS der Muttergesellschaft; notwendige Anpassungen werden laufend berücksichtigt.

9. Chancen und Risiken

Im Zuge der geschäftlichen Aktivitäten ist die EWAV einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit ihrem unternehmerischen Handeln verbunden sind.

Die Gesellschaft verfolgt Außenstände im Rahmen des Forderungsmanagements. Im Privat- und Gewerbekundensegment werden Mahnungen gemäß den vertraglichen und gesetzlichen Vorgaben durchgeführt.

Zudem wird den Risiken aus potenziellen Zahlungs- und Mengenausfällen durch ein aktives Kundenmonitoring begegnet.

Die im Berichtszeitraum ergangenen Urteile des Bundesgerichtshofes zu fehlerhaften Preisanpassungsklauseln im Sonderkundensegment wurden im Jahresabschluss berücksichtigt, soweit diese für die EWAV relevant waren. Zur Reduzierung des erhöhten Risikos beim Schwerpunktthema Rückzahlungen von Preisanpassungen aufgrund möglicherweise fehlerhafter Preisanpassungsklauseln hat EWAV die in Betracht kommenden Verträge umgestellt bzw. wird noch verbleibende Verträge im Jahr 2011 umstellen. Die Gesellschaft leistet darüber hinaus durch laufende Beobachtung der Rechtsentwicklung und deren Umsetzung, z.B. durch Vertragsanpassungen, einen aktiven Beitrag zum Management etwaiger Vertragsrisiken.

Der Prozess gegen 15 Erdgaskunden am Landgericht Dortmund geht in das 6. Jahr. Wie in den Vorjahren hat die Gesellschaft immer fristgerecht alle Anforderungen des Gerichts erbracht und erwartet weiterhin eine Entscheidung zu ihren Gunsten.

Der Absatz von Strom und Gas ist grundsätzlich saisonal. Im Allgemeinen existiert eine höhere Nachfrage während der kalten Monate Oktober bis März sowie eine geringere Nachfrage während der wärmeren Monate April bis September. Die Umsätze und operativen Ergebnisse können jedoch bei ungewöhnlich warmen Herbst- und Wintermonaten negativ beeinflusst werden. Die Gesellschaft erwartet auch weiterhin saisonale und wetterbedingte Fluktuationen im Hinblick auf die Umsätze und operativen Ergebnisse.

Regulierungsbedingt trägt der Vertrieb die operativen Risiken aus einer ungenauen Prognose des energiewirtschaftlichen Absatzes. Den daraus resultierenden wirtschaftlichen Effekten aus der Mehr-/Mindermengenabrechnung und den Ausgleichsenergiekosten wird durch eine Verbesserung der Prognoseprozesse und der Datenqualität begegnet; systembedingt bleiben jedoch Restrisiken bestehen.

Darüber hinaus wird der Wettbewerbsdruck auch durch den Eintritt weiterer aggressiv agierender Wettbewerber zunehmen, die zum Teil mit verlustbringenden Preisen die Wettbewerbssituation in der Branche prägen. Dem daraus erwarteten zusätzlichen Margendruck wird durch Effizienzsteigerungen in der Kundenbetreuung und individuelle Lösungsansätze für die Kunden begegnet. Durch ein umfassendes Vertriebscontrolling und ein intensives Kundenmanagement erfolgt eine Begrenzung dieser Risiken. Auch im Jahr 2011 werden weitere Anstrengungen unternommen, um den Kunden nachfrageorientierte Produkte anbieten zu können. Darüber hinaus wird aktiv an einer weiteren Stabilisierung der Geschäftsprozesse innerhalb der EVD-Gruppe gearbeitet.

Externe Risiken ergeben sich darüber hinaus aus dem politischen, rechtlichen und regulatorischen Umfeld des E.ON-Konzern, dessen Änderung zu erheblichen Planungsunsicherheiten führen kann.

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vom Oktober 2009 grundsätzlich auf eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke verständigt. Mit ihrem Kabinettsbeschluss vom 7. Juni 2010 hat die Bundesregierung nun eine Besteuerung der Kernenergiewirtschaft beschlossen. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Auswirkungen für den Vertrieb sind derzeit noch nicht absehbar.

Mit der Einführung des modifizierten Abrechnungssystems werden Möglichkeiten zur Erzielung von Synergieeffekten im Konzern gesehen. Darüber hinaus soll den identifizierten Kundenbedürfnissen nach stärkerer regionaler Präsenz mit geeigneten Maßnahmen entsprochen werden.

Durch das modifizierte Abrechnungssystem, die jetzt geregelte neue Marktkommunikation und eine verbesserte Erdgasbeschaffung ergeben sich weitere Möglichkeiten zur Neu-kundenakquise.

Aus derzeitiger Sicht sind für die Zukunft keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten.

10. Forschung und Entwicklung

Die EWAV hat selbst keine Aktivitäten. Die Gesellschaft ist über die E.ON Energie AG (EEA), München, in verschiedenen Organisationen vertreten, die sich mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben befassen.

Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit EEA andere Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaufgaben beauftragt.

11. Mitarbeiter

Zur Begleitung des Change Prozesses im Vertrieb wurde ein Projekt zur "Vertriebskultur" initiiert. Neben Integrationsworkshops, an denen alle Führungskräfte des Vertriebs aus zehn Gesellschaften teilnahmen, und über 15 regionalen Kulturinitiativen, wurde als eine wichtige Maßnahme das Hospitationsprogramm entwickelt, durch welches Mitarbeiter die gesellschaftsübergreifende Zusammenarbeit intensivieren, sich persönlich und fachlich weiterentwickeln, best practice austauschen und ihre persönlichen Netzwerke stärken.

Zum Jahresende 2010 gehörten zur Belegschaft der EWAV 76 (Vorjahr 72) Mitarbeiter.

Es wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und ihr hohes Engagement im vergangenen Jahr ausdrücklich gedankt.

Den Verpflichtungen aus der betrieblichen Altersversorgung stehen Fondsanlagen, die an einen externen Treuhänder sicherungsübereignet sind, und eine 100 Prozent-Rückdeckungsversicherung bei der Versorgungskasse Energie gegenüber.

12. Umwelt und Naturschutz

Im Rahmen der Stromkennzeichnungspflicht informiert EWAV alle Kundengruppen über die Zusammensetzung des in das Netz eingespeisten Stroms (Anteile von fossilen und sonstigen Energiequellen, Kernkraft und erneuerbaren Energien) und die damit verbundenen Umweltbelastungen.

Der Energiemix der EWAV setzt sich aus 42,1 % Kernkraft, 35,6 % fossilen und sonstigen Energieträgern sowie 22,3 % erneuerbaren Energien zusammen. Damit sind 276 g/kWh CO2-Emissionen und 0,0011 g/kWh radioaktiver Abfall verbunden.

Der Energiemix in Deutschland setzt sich im Durchschnitt aus 25,4 % Kernkraft, 58,8 % fossilen und sonstigen Energieträgern sowie 15,8 % erneuerbaren Energien zusammen. Damit sind 506 g/kWh CO2-Emissionen und 0,0007 g/kWh radioaktiver Abfall verbunden.

Der E.ON Konzern legt hohen Wert auf die Arbeitssicherheit und leistet entsprechende Präventionsarbeit. Im Jahr 2010 ereigneten sich keine meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle.

13. Anteilseigner

Die EWA ist zu 100 % an der EWAV beteiligt.

14. Ausblick

Generell sind der Strom- und Gasmarkt in Deutschland vollständig liberalisiert. Das bedeutet, dass die Energiepreise nicht mehr ausschließlich durch Kostenfaktoren, sondern vor allem durch die jeweilige regionale Markt- und Wettbewerbssituation bestimmt werden.

Für die beiden Kerngeschäftsfelder Strom und Erdgas wird daher für die Jahre 2011 und 2012 aufgrund des sich weiter verschärfenden Wettbewerbs und der Entscheidungen der Regulierungsbehörde ein weiter anhaltender starker Ergebnisdruck erwartet.

Auf Basis des konjunkturellen Aufschwungs in 2010 und den weiterhin günstigen wirtschaftlichen Prognosen wird für das Stromgeschäft - trotz des sich weiter verschärfenden Wettbewerbs - von einer leichten Verbesserung des vertrieblichen Ergebnisses im Vergleich zu dem noch durch die Wirtschaftskrise beeinflussten Jahr 2010 ausgegangen. EWAV wird zum 01.05.2011 die Strompreise im Privat- und Gewerbekundensegment erhöhen. Die Erhöhung ist aufgrund gestiegener Kosten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) notwendig.

Für das Gasgeschäft hingegen rechnet die EWAV nach den positiven Sondereffekten des Berichtsjahres wieder mit einer adäquateren Entwicklung des Vertriebsgeschäfts.

Die Konditionen auf Absatz- und Beschaffungsseite der Gesellschaft sollten dabei zunehmend wieder im Einklang zu einander, zwischen Spot- und Forwardmärkten und zu den Wettbewerbern im Markt stehen, so dass es möglich sein sollte, wieder ein angemessenes Vertriebsergebnis zu erzielen. Es ist derzeit jedoch nicht absehbar, ob dabei die höheren Belastungen durch den Anstieg der EEG - Umlagen und der Netzentgeltsteigerungen vollständig an die Kunden weitergegeben werden können.

Im Rahmen eines Effizienzprojektes wurden bereits eine Reihe von potenziellen Maßnahmen für Kosteneinsparungen sowie Effizienz- und Produktivitätssteigerungen geprüft und mit deren Umsetzung begonnen. Es wird damit angestrebt, die Belastungen aus dem operativen Geschäft und gestiegene Projektkosten auszugleichen.

Zusammengefasst wird für die EWAV ein leichter Ergebnisanstieg in den Jahren 2011 und 2012 erwartet. Angesichts der genannten exogenen Unwägbarkeiten ist diese Prognose der Ergebnisentwicklung der EWAV jedoch in deutlich höherem Umfang mit Unsicherheiten behaftet als in einem Normaljahr.

15. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Bilanzstichtag nicht ergeben.

Paderborn, den 25. Januar 2011

E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH

Die Geschäftsführung

Fittje

Rickert

Bilanz

AKTIVA

	Anhang	31.12.2010 T€	Vorjahr T€
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	(C1)	7.137	8.921
Sachanlagen	(C1)	346	232
Finanzanlagen	(C2)	65	3.729
		7.548	12.882
Umlaufvermögen
Vorräte	(C3)	504	2.002
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(C4)	201.000	255.107
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	(C5)	1.901	2.917
		203.405	260.026
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	(C6)	402	0
		211.355	272.908
PASSIVA
	Anhang	31.12.2010 T€	Vorjahr T€
Eigenkapital	(C7)
Gezeichnetes Kapital		7.000	7.000
Kapitalrücklage		29.000	29.000
Gewinnvortrag		1	1
		36.001	36.001
Rückstellungen	(C8-C11)	54.894	53.723
Verbindlichkeiten	(C12)	120.460	183.184
		211.355	272.908

Gewinn- und Verlustrechnung

	Anhang	2010 T€	Vorjahr T€
Umsatzerlöse	(D1)	995.242	994.702
Sonstige betriebliche Erträge	(D2)	11.295	15.691
Materialaufwand	(D3)	944.763	983.506
Personalaufwand	(D4)	6.341	6.128
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.876	1.852
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(D5)	53.158	52.236
Finanzergebnis	(D6)	- 241	+ 375
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		+ 158	- 32.954
Außerordentliches Ergebnis	(D7)	+ 159	+0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(D8)	- 218	2.992
Erträge aus Verlustübernahme	(D9)	0	29.962
Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn	(D10)	- 99	0
Jahresüberschuss / -fehlbetrag	(D11)	0	0

Anhang

A. Vorbemerkungen

(1) Erläuterungen zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss 2010 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG), des GmbH-Gesetzes (GmbHG) und des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) aufgestellt.

Durch die Anwendung der Vorschriften des BilMoG ändern sich die bisherige Form der Darstellung und die bisher angewandten Bewertungsmethoden; eine entsprechende Anpassung der Vorjahresbeträge wurde gem. Art. 67 Abs. 8 EGHGB nicht vorgenommen.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung findet das Gesamtkostenverfahren Anwendung. In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden einzelne Posten zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Klarheit zusammengefasst. Ein gesonderter Ausweis sowie eine detaillierte Erläuterung erfolgen im Anhang.

Die Koordination des Vertriebs sowie weitere strategische Aufgaben werden zentral von der Vertriebssteuerungsgesellschaft E.ON Vertrieb Deutschland GmbH (EVD) übernommen. Die Kundenverträge und die sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten verbleiben hingegen bei der E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH (EWAV).

Die Abgrenzung der von EVD zu erbringenden Steuerungsfunktionen ist im Steuerungsvertrag vom 20. August 2008 festgelegt; dieser Vertrag ist als Teilbeherrschungsvertrag ausgestaltet und ist seit 11.09.2008 im Handelsregister eingetragen.

Die Gesellschaft ist über eine Mehrheitsbeteiligung ein verbundenes Unternehmen zur E.ON Energie AG, München. Damit ist die EWAV Bestandteil einer Gruppe von Unternehmen, die nach § 3 Nr. 18 EnWG als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen gilt. Die EWAV liefert Strom bzw. Gas an andere im Sinne von §3 Nr. 18 EnWG und fällt damit unter § 10 Abs. 1 EnWG.

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01. Januar 2009 hat die Gesellschaft am 29. April 2009 mit der E.ON Westfalen Weser AG, Paderborn, einen Gewinnabführungsvertrag mit einer Laufzeit von 5 Jahren geschlossen. Der Gewinnabführungsvertrag ist seit 14.05.2009 im Handelsregister eingetragen.

(2) Konzernzugehörigkeit

Die EWAV wird in den befreienden Konzernabschluss der E.ON AG, Düsseldorf, (HRB 22315) einbezogen. Die E.ON AG ist das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Konzernabschluss und Konzernlagebericht werden nach § 325 HGB beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und dort bekannt gemacht. Diese Unterlagen sind im Internet unter www.ebanz.de oder www.eon.com zugänglich.

Die E.ON AG stellt den Konzernabschluss nach den Internationalen Rechnungslegungsvorschriften auf, wie sie von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der Europäischen Union übernommen wurden (IFRS).

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

(1) Aktiva

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Neben der linearen findet auch die degressive Abschreibungsmethode Anwendung. Für Sachanlagen, die bereits zu Beginn des Geschäftsjahres vorhanden waren und degressiv abgeschrieben wurden, wird das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB ausgeübt und die degressive Abschreibung fortgeführt. Zugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 werden ausschließlich linear entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen erfolgen bei technischer oder wirtschaftlicher Wertminderung.

Abnutzbare Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen 150 € und 1.000 € werden in einen Sammelposten gebucht und linear über fünf Jahre abgeschrieben; Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Anschaffungskosten bis 150 € wird sofort aufwandswirksam gebucht.

Der Geschäftswert wird entsprechend seiner voraussichtlichen Bestandsdauer linear über 13 Jahre abgeschrieben.

Die Finanzanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Unverzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert, die übrigen Ausleihungen mit dem Nennwert ausgewiesen. Soweit die Wertansätze der Finanzanlagen über dem beizulegenden Wert am Bilanzstichtag liegen, werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung Abschreibungen vorgenommen.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung der Mitarbeiter sind entsprechende Mittel in Fondsanteilen sowie in Festgeldern angelegt; ferner bestehen Ansprüche aus rückgedeckten Pensionsverpflichtungen gegen die Versorgungskasse Energie VVaG (VKE), Hannover. Die Fondsanteile werden vom E.ON Pension Trust e.V. sowie vom Pensionsabwicklungstrust e.V., beide Grünwald, und die Festgelder bezüglich Arbeitszeitguthaben von der Energie-Sicherungstreuhand e.V., Hannover, treuhänderisch für die EWAV verwaltet. Die betreffenden Vermögensgegenstände sind dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen.

Die Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren werden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Marktwerten bewertet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit ihren Nominalwerten ausgewiesen; erkennbaren Risiken wird durch Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen angemessen Rechnung getragen. Forderungen für noch nicht in Rechnung gestellten Stromverbrauch werden mittels angemessener Schätzverfahren zum Bilanzstichtag abgegrenzt und mit erhaltenen Abschlagszahlungen verrechnet.

Die flüssigen Mittel werden zum Nominalwert angesetzt.

Die Bewertung von Deckungsvermögen erfolgt von 2010 an zum beizulegenden Zeitwert. Dieser wird mit den jeweils zugrunde liegenden Verpflichtungen gemäß § 246 Abs. 2 HGB verrechnet. Entsprechend wird mit den zugehörigen Aufwendungen und Erträgen aus Zinseffekten und aus dem zu verrechnenden Vermögen verfahren. Der sich ergebende Verpflichtungsüberhang wird unter den Rückstellungen erfasst. Der die Verpflichtungen übersteigende beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wird als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz erfasst. Im Vorjahr wurden die Vermögensgegenstände von Deckungsvermögen unsaldiert ausgewiesen und mit Anschaffungskosten bewertet; die Fondsanteile waren unter den Finanzanlagen, die Festgelder unter den Flüssigen Mitteln und die Rückdeckungsansprüche unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.

(2) Passiva

Das Eigenkapital ist mit dem Nominalwert angesetzt.

Im Geschäftsjahr wurde die Methode zur Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen an die geänderten Vorschriften des § 253 Abs. 1 HGB n.F. angepasst. Statt des bislang angewandten Teilwertverfahrens nach § 6a EStG erfolgt die Bewertung ab 2010 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen üblichen Projected Unit Credit Methode. Für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung wird der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Weiterhin sind ein Gehaltstrend und eine Rentendynamik berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde. Als Bewertungsendalter werden grundsätzlich die frühestmöglichen Altersgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung unter Berücksichtigung der Regelungen des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz vom 20.04.2007 herangezogen. Für Mitarbeiter mit abgeschlossenen Vorruhestandszeitvereinbarungen wird das vertraglich vereinbarte Endalter berücksichtigt. Des Weiteren werden Fluktuationswahrscheinlichkeiten verwendet. Für die Pensionsverpflichtungen wurde im Rahmen der BilMoG-Umstellung das Beibehaltungswahlrecht des Artikel 67 Absatz 1 Satz 2 EGHGB ausgeübt; die Überdeckung betrug 0,1 Mio. €.

Die Berechnung der Jubiläumsverpflichtungen erfolgt ebenfalls nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Anwendung der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen üblichen Projected Unit Credit Methode. Analog zu den Pensionsverpflichtungen wird für Jubiläumsverpflichtungen sowie für Sterbegeld- und Deputatsverpflichtungen der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Rechnungszins bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren herangezogen. Ferner wird ein Gehaltstrend berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde.

Für Vorruhestandspotentialverpflichtungen wird von einer Duration von 5,6 Jahren ausgegangen. Der für diese Durationen maßgebliche Zins wurde mittels linearer Interpolation aus den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätzen abgeleitet. Ferner wird ein Gehaltstrend berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Rückstellungsberechnungen liegen als Rechnungsgrundlagen die Richttafeln 2005 G von K. Heubeck zugrunde.

Die anderen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind mit den jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

C. Erläuterungen zur Bilanz

(1) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens in 2010 ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich, der Bestandteil des Anhangs ist.

(2) Finanzanlagen

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen hat die Gesellschaft Mittel in Fondsanteilen angelegt, die vom E.ON Pension Trust e.V. sowie vom Pensionsabwicklungstrust e.V., beide Grünwald, treuhänderisch verwaltet werden. Die Mittel sind zweckgebunden und dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen. Im Vorjahr wurden sie unter den Wertpapieren des Anlagevermögens ausgewiesen, während sie ab 2010 mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen zu verrechnen sind.

(3) Vorräte

Die Vorräte bestehen aus dem Butangasbestand in der Butanmischanlage.

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto)	525,7	531,7
erhaltene Abschlagszahlungen	-362,3	-443,8
	163,4	87,9
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	28,5	128,1
davon gegen Gesellschafter	(6,5)	(37,6)
Sonstige Vermögensgegenstände	9,0	39,1
	200,9	255,1

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich überwiegend um Forderungen aus Strom- und Gaslieferungen, wovon erhaltene Kundenanzahlungen abgesetzt wurden.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten zum 31.12.2010 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 28,5 Mio. €.

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen bestehen Rückdeckungsansprüche gegen die Versorgungskasse Energie VVaG, die dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen sind. Diese Rückdeckungsansprüche wurden im Vorjahr unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen, während sie ab 2010 mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen zu verrechnen sind.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Erstattungsansprüche aus Umsatz- und Strom- bzw. Energiesteuer (8,6 Mio. €).

(5) Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Darin enthalten sind Guthaben bei Kreditinstituten.

Zur Sicherung von Wertguthaben aus Langzeitarbeitskonten hat die Gesellschaft Mittel dem Energie-Sicherungstreuhand e.V., Hannover, sicherungsübereignet. Die Mittel sind zweckgebunden und dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen. Diese Mittel wurden im Vorjahr unter den Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen, während sie ab 2010 mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen zu verrechnen sind.

(6) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Zur Sicherung von Pensionsverpflichtungen hat die Gesellschaft Mittel bei der Versorgungskasse Energie VVaG, Hannover, rückgedeckt. Durch die ab 2010 zu erfolgende Verrechnung der Mittel mit den jeweiligen Verpflichtungen kommt es stichtagsbezogen zu dem Ausweis eines aktivischen Unterschiedsbetrages von 0,4 Mio. €.

Bei VKE rückgedeckte Versorgungsverpflichtungen	31.12.2010 Mio. €
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen	0,7
Beizulegende Zeitwerte des Deckungsvermögens
Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	- 1,1
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	- 0,4

Die beizulegenden Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungsansprüche entsprechen dem vom Versicherer nachgewiesenen Deckungskapital und damit den Anschaffungskosten.

(7) Eigenkapital

	31.12.2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Gezeichnetes Kapital	7,0	7,0
Kapitalrücklage	29,0	29,0
Gewinnvortrag	0,0	0,0
	36,0	36,0

Das gezeichnete Kapital entspricht dem Stammkapital gemäß § 4 des Gesellschaftsvertrages und beträgt unverändert 7.000.000,00 €. Alleingesellschafterin ist die EWA.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus der Altersversorgung sind entsprechende Mittel zweckgebunden und insolvenzgeschützt in Fondsanteilen, die vom E.ON Pension Trust e.V. sowie vom Pensionsabwicklungstrust e.V., beide Grünwald, treuhänderisch verwaltet werden, angelegt; sie sind in Anwendung des § 253 Abs. 1 HGB zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser beläuft sich zum Abschlussstichtag auf 4,1 Mio. € und liegt um 0,5 Mio. € über den Anschaffungskosten von 3,6 Mio. €.

Aus der Zeitwertbewertung resultiert eine Ausschüttungssperre in Höhe von 0,5 Mio. €. Aufgrund ausreichender frei verfügbarer Rücklagen greift diese in Bezug auf die vertragliche Gewinnabführung von 0,1 Mio. € nicht.

Durch den bestehenden Gewinnabführungsvertrag mit der EWA wird der Gewinn in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr Verlust 30,0 Mio. €) an die EWA abgeführt (im Vorjahr durch EWA übernommen).

(8) Rückstellungen

	31.12.2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1,3	5,7
Steuerrückstellungen	5,8	5,6
Sonstige Rückstellungen	47,8	42,4
	54,9	53,7

(9) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber den aktiven Mitarbeitern ab. Die Finanzierung erfolgt teils durch den Arbeitgeber und im Rahmen von Gehaltsumwandlungen, teils durch die Arbeitnehmer.

Die Verpflichtungen aus Pensionszusagen sind teils durch Fondsanteile, die vom E.ON Pension Trust e.V. sowie vom Pensionsabwicklungstrust e.V., beide Grünwald, treuhänderisch verwaltet werden, besichert. Teils erfolgt die Besicherung durch Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen gegenüber der VKE. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und sind dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen. Sie waren gemäß § 246 Abs. 2 HGB im Geschäftsjahr erstmals mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen zu verrechnen. Der in der nachstehenden Tabelle genannte beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wurde, soweit es sich um Fondsanteile handelt, durch die beauftragten Verwaltungsgesellschaften unter Zuhilfenahme von Börsenkursen beziehungsweise allgemein anerkannter Bewertungsmethoden zum Abschlussstichtag abgeleitet. Die Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungsansprüche entsprechen dem vom Versicherer nachgewiesenen Deckungskapital und damit den Anschaffungskosten.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

	31.12.2010 Mio. €
Nicht bei VKE rückgedeckte Versorgungsverpflichtungen
Erfüllungsbetrag	5,4
Beizulegende Zeitwerte des Deckungsvermögens
Fondsanteile	4,1
Nettowert	1,3
Anschaffungskosten des Deckungsvermögens
Fondsanteile	3,6

Der verwendete Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtung zum 31.12.2010 beläuft sich auf 5,17 % p. a. (im Vorjahr 4,50% p. a.). Weiterhin wurde ein Gehaltstrend von 2,75 % p. a. und eine Rentendynamik von 2,00 % p. a. zugrunde gelegt.

(10) Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen betreffen noch nicht abgerechnete Verpflichtungen aus Strom- und Energiesteuern gegenüber dem Hauptzollamt.

(11) Sonstige Rückstellungen

Die übrigen sonstigen Rückstellungen enthalten hauptsächlich Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Energiegeschäft wie ausstehender Beschaffungsaufwand, Gutschriften und Rückverkäufe (41,3 Mio. €) sowie Verpflichtungen aus dem Personalbereich (2,8 Mio. €).

Die Rückstellung für Lebensarbeitszeitkonten wurde mit den Festgeldanlagen bei der Energie-Sicherungstreuhand e.V., Hannover, wie folgt verrechnet:

	31.12.2010 Mio. €
Rückstellung für Lebensarbeitszeitkonten
Erfüllungsbetrag	0,4
Beizulegende Zeitwerte des Deckungsvermögens
Festgeldanlagen	-0,4
Nettowert	0,0

Der beizulegende Zeitwert der Festgeldanlagen stimmt mit den Anschaffungskosten überein.

Für die Vorruhestandspotentialverpflichtungen ergibt sich bei einer Duration von 5,6 Jahren ein Rechnungszins von 4,45 % p.a. Weiterhin wurde ein Gehaltstrend von 2,75 % p. a. zugrunde gelegt.

Analog zu den Pensionsverpflichtungen wird für Jubiläumsverpflichtungen sowie für Sterbegeld- und Deputatsverpflichtungen ein Rechnungszinssatz von 5,17 % p. a. herangezogen. Weiterhin wurde ein Rententrend von 2,0 % p.a. für Deputatsverpflichtungen sowie 2,75 % p.a. für Jubiläums- und Sterbegeldverpflichtungen zugrunde gelegt.

Durch die erstmalige Anwendung der Vorschriften des BilMoG hat sich bei der Bewertung der Sonstigen Personalrückstellungen zum 01.01.2010 ein Zuführungsbetrag in Höhe von 0,1 Mio. € ergeben. Der Betrag wurde im Berichtsjahr im außerordentlichen Aufwand zugeführt.

(12) Verbindlichkeiten

	31.12.2010 insgesamt	davon mit einer Restlaufzeit			Vorjahr insgesamt
	Mio. €	bis 1 Jahr Mio. €	von 1 bis 5 Jahre Mio. €	über 5 Jahre Mio. €	Mio. €
Erhaltene Anzahlungen	16,0	16,0	0,0	0,0	20,9
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,8	0,8	0,0	0,0	1,5
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	96,2	96,2	0,0	0,0	156,7
Sonstige Verbindlichkeiten	7,4	7,4	0,0	0,0	4,1
davon aus Steuern	(0,06)	(0,06)	(0,0)	(0,0)	(0,2)
	120,4	120,4	0,0	0,0	183,2

Die erhaltenen Anzahlungen enthalten nahezu ausschließlich Jahresvorauszahlungen von Kunden, die die Verbräuche des Geschäftsjahres 2011 betreffen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit 90,2 Mio. € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr 152,9 Mio. €); davon mit 20,6 Mio. € gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr 28,6 Mio. €).

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen erhaltene Überzahlungen bzw. Akontozahlungen von 7,4 Mio. € (Vorjahr 3,5 Mio. €).

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

	2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Stromversorgung	917,9	890,9
abzüglich Stromsteuer	-84,8	-84,3
	833,10	806,6
Gasversorgung	182,2	208,1
abzüglich Energiesteuer	-20,4	-20,4
	161,8	187,7
Sonstige Umsatzerlöse	0,3	0,4
	995,2	994,7

Die periodenfremden Umsatzerlöse in 2010 betrugen 4,6 Mio. €.

(2) Sonstige betriebliche Erträge

	2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	4,1	9,2
Erträge aus Säumniszuschlägen	3,6	3,7
Erträge aus Zuschreibungen	0,0	0,5
Übrige Erträge	3,6	2,3
	11,3	15,7

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Effekte in Höhe von 5,6 Mio. € enthalten. Diese setzen sich vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen und Gutschriften aus dem Strom- und Gasbezug zusammen.

(3) Materialaufwand

	2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	691,3	710,2
Aufwendungen für bezogene Leistungen	253,5	273,3
	944,8	983,5

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren beinhalten im Wesentlichen die Strom- und Gasbezugskosten.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen Netznutzungs- und Speicherentgelte sowie den Bezug von sonstigen Leistungen.

Die periodenfremden Aufwendungen in 2010 betrugen 21,4 Mio. €.

(4) Personalaufwand

	2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Löhne und Gehälter	5,2	4,7
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1,1	1,4
davon für Altersversorgung	(0,3)	(0,7)
	6,3	6,1

Nicht als Personalaufwand erfasst sind ab 2010 die Beträge, die sich aus der Aufzinsung (einschließlich Zinssatzänderung) der langfristigen Personalrückstellungen - insbesondere der Pensionsrückstellungen - ergeben; sie sind auf Grund von BilMoG nunmehr im Zinsergebnis ausgewiesen.

Durchschnittliche Beschäftigtenzahl

	Vollzeit		Teilzeit		Summe
Männliche Mitarbeiter	53	(Vj. 53)	2	(Vj. 2)	55	(Vj. 55)
Weibliche Mitarbeiter	11	(Vj. 11)	9	(Vj. 9)	20	(Vj. 20)
Summe	64	(Vj. 64)	11	(Vj. 11)	75	(Vj. 75)

(5) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (53,1 Mio. €; Vorjahr 52,2 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für bezogene Dienstleistungen von der EWA, der EVD und der EBS.

(6) Finanzergebnis

	2010 Mio. €	Vorjahr Mio. €
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	0,0	0,1
(davon aus verbundenen Unternehmen 0,0 Mio. €; Vorjahr 0,0 Mio. €)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,2	0,4
(davon aus verbundenen Unternehmen 0,1 Mio. €; Vorjahr 0,3 Mio. €)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	0,5	0,1
(davon an verbundene Unternehmen 0,1 Mio. €; Vorjahr 0,1 Mio. €)
	- 0,3	0,4

Im Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen ist auch die Aufzinsung von Pensions- und langfristigen Personalrückstellungen enthalten. Der Nettoaufwand nach Verrechnung mit Erträgen/Aufwendungen aus dem entsprechenden Deckungsvermögen gem. § 246 Abs. 2 HGB ist in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten:

Zinsen und ähnliche Aufwendungen Verrechnete Aufwendungen und Erträge	2010 Mio. €
Aufwand aus der Aufzinsung der Pensions- und Langzeitarbeitskontenrückstellungen	0,4
Ertrag aus der Bewertung nach § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB	- 0,1
Ertrag aus den zu verrechnenden Vermögensgegenständen	- 0,1
Nettoaufwand nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB	0,2
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen	0,3
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	0,5

Im Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen ist auch der Nettoaufwand in Höhe von 0,2 Mio. € aus der Aufzinsung (einschließlich Zinssatzänderung) von Pensions- und langfristigen Personalrückstellungen (0,4 Mio. €) nach Verrechnung mit den Erträgen aus dem entsprechenden Deckungsvermögen (0,2 Mio. €) enthalten.

Der Aufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen war im Vorjahr im Personalaufwand erfasst.

(7) Außerordentliches Ergebnis

Die Effekte aus der Umstellung auf BilMoG wurden gemäß Art. 67 Abs. 7 EGHGB im Geschäftsjahr 2010 als außerordentlicher Ertrag in Höhe von 0,4 Mio. € und außerordentlicher Aufwand in Höhe von 0,2 Mio. € berücksichtigt. Diese Beträge waren steuerlich nicht zu berücksichtigen.

(8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern (0,2 Mio. €; Vorjahr - 3,0 Mio. €) betreffen Gewerbesteuern 2008, die vor Eintritt der ertragsteuerlichen Organschaft mit der EWA entstanden sind; sie entfallen in voller Höhe auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

Latente Steuern werden ab 2010 für zeitliche Unterschiede zwischen handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden analog der Ertragsteuern beim Organträger EWA berücksichtigt.

(9) Erträge aus Verlustübernahme

Im Berichtsjahr fielen keine Erträge aus Verlustübernahme an (Vorjahr 30,0 Mio. €).

(10) Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn

Es erfolgt eine Gewinnabführung in Höhe von 0,1 Mio. € an EWA.

(11) Jahresüberschuss/-fehlbetrag

Nach Gewinnabführung verbleibt ein Jahresergebnis von 0,00 €.

E. Sonstige Angaben

(1) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Versicherungsunternehmen sowie Versorgungskassen sind durch Auflage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) verpflichtet, einen so genannten "Stress-Test" durchzuführen. EWAV hat sich gegenüber der VKE zu einem Nachschuss verpflichtet, wenn im Falle einer tatsächlichen Vermögensunterdeckung kurzfristig entsprechende Ausgleichszahlungen zu leisten sind.

Für die im Jahr 2008 im Rahmen der Ausgliederung auf die EWAV übertragenen Verbindlichkeiten ergibt sich ein Haftungsverhältnis nach den Vorschriften des Umwandlungsgesetzes.

Das Risiko einer Inanspruchnahme wird jeweils als gering eingeschätzt. Diese Einschätzung beruht vor allem auf der Bonitätsbeurteilungen der Primärverpflichteten sowie auf Erkenntnissen vergangener Geschäftsjahre.

Mit einem verbundenen Unternehmen wurde ein Vertrag zur Erbringung von Dienstleistungen bzgl. Messstellenmanagement, Abrechnung, Forderungsmanagement und Kundenkontaktmanagement mit einer Laufzeit bis mindestens 2012 geschlossen; das jährliche Volumen beträgt bis zu 13,0 Mio. €.

Für den Erhalt von kaufmännischen Dienstleistungen wurde ein Vertrag mit einem verbundenen Unternehmen mit einer unbestimmten Laufzeit geschlossen; das jährliche Volumen beträgt bis zu 4,5 Mio. €.

Das Bestellobligo zum Bilanzstichtag beträgt 0,6 Mio. €.

Aus Gasabnahmeverpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in 2011 Verpflichtungen von 88,2 Mio. €.

Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen aus Stromabnahmeverträgen für Fahrplangeschäfte für die Jahre 2011 bis 2013 Verpflichtungen von 549,2 Mio. €.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bewegen sich im Rahmen der üblichen Verpflichtungen.

(2) Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen (Berichterstattung gem. § 10 Abs. 2 EnWG)

Es bestanden folgende Geschäfte größeren Umfangs mit verbundenen und assoziierten Unternehmen gemäß § 10 Abs. 2 EnWG, welche aus dem Rahmen der gewöhnlichen Energieversorgungstätigkeit herausfallen und nicht lediglich von untergeordneter Bedeutung sind:

Im Einzelnen bestanden folgende Geschäfte größeren Umfangs:

	E.ON Westfalen Weser AG, Paderborn (EWA)
	E.ON Best Service GmbH, Hamburg (EBS)
	Versorgungskasse Energie VVaG, Hannover (VKE)
	E.ON Vertrieb Deutschland GmbH, München (EVD)

Über die EWA wird das konzerninterne Cash-Pooling für EWAV abgewickelt. Zudem erbringt die EWA für EWAV Dienstleistungen im Bereich der Querschnittsfunktionen; diese beinhalten Rechnungswesen, Controlling, Reporting, Personalwesen, IT, Infrastruktur, Materialwirtschaft und zentrale Dienste.

Von der EBS werden Dienstleistungen im Bereich Shared Services für EWAV erbracht; diese beinhalten Energiedatenmanagement Vertrieb, Lieferantenwechsel Vertrieb, Vertriebsabrechnung, Kundenkontaktmanagement Vertrieb, Forderungsmanagement Vertrieb. Zudem wird der Gas- und Strombezug für die EWAV ausschließlich durch die EVD durchgeführt.

Über die VKE erfolgt die Rückdeckung eines Teiles der Versorgungsverpflichtungen der Gesellschaft.

Zwischen den im Rahmen des "regi.on"-Projektes ausgegliederten Vertriebsgesellschaften und der EVD wurde am 20.08.2008 ein Vertriebssteuerungsvertrag (Eintragung im Handelsregister als Teilbeherrschungsvertrag) geschlossen.

Die Entgelte für verschiedene Dienstleistungen und sonstige Weiterverrechnungen richten sich nach vertraglich vereinbarten Preisen.

(3) Honorar des Abschlussprüfers

Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers wird verzichtet, da diese Angaben im Konzernanhang der E.ON AG enthalten sind.

(4) Mitglieder des Geschäftsführungsorgans

Zu Geschäftsführern der EWAV waren im Berichtsjahr bestellt:

	Dipl. Ing. Rüdiger Fittje, Paderborn
	Dipl. Ing. Volker Rickert, Paderborn

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Organe wird in Anwendung des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Paderborn, 25. Januar 2011

E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH

Die Geschäftsführung

Fittje

Rickert

Anlagespiegel

in T€

	Anschaffungswerte
	Stand 01.01.2010	Umgliederungen gemäß BilMoG	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2010
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte	57	0	0	0	57
Geschäfts- oder Firmenwert	23.194	0	0	0	23.194
	23.251	0	0	0	23.251
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	50	0	86	0	136
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.764	0	120	0	2.884
	2.814	0	206	0	3.020
Finanzanlagen
Wertpapiere des Anlagevermögens	3.595	-3.595	0	0	0
Sonstige Ausleihungen	134	0	0	48	86
	3.729	-3.595	0	48	86
Anlagevermögen	29.794	-3.595	206	48	26.357

	kumulierte Abschreibungen
	Stand 01.01.2010	Zugänge		Abgänge	Stand 31.12.2010
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte	57	0		0	57
Geschäfts- oder Firmenwert	14.273	1.784		0	16.057
	14.330	1.784		0	16.114
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	15	14		0	29
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.567	78		0	2.645
	2.582	92		0	2.674
Finanzanlagen
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0		0	0
Sonstige Ausleihungen	0	21	*	0	21
	0	21		0	21
Anlagevermögen	16.912	1.897		0	18.809

	Buchwerte
	31.12.2010	31.12.2009
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte	0	0
Geschäfts- oder Firmenwert	7.137	8.921
	7.137	8.921
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	107	35
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	239	197
	346	232
Finanzanlagen
Wertpapiere des Anlagevermögens	0	3.595
Sonstige Ausleihungen	65	134
	65	3.729
Anlagevermögen	7.548	12.882

* Erfassung im Zinsaufwand

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH, Paderborn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Nach § 10 Abs. 4 EnWG umfasste die Prüfung auch die Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften sowie die Einhaltung der Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG liegen in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht sowie über die interne Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden und dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob die Pflichten nach § 10 Abs. 3 EnWG in allen wesentlichen Belangen erfüllt sind. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht sowie in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer, die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der Gesellschaft sowie die Beurteilung, ob die Wertansätze und die Zuordnung der Konten in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt sind und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung des Jahresabschlusses unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Entflechtung in der internen Rechnungslegung nach § 10 Abs. 3 EnWG hat zu keinen Einwendungen geführt.

Bielefeld, den 28. Januar 2011

PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ulrich Götte, Wirtschaftsprüfer

ppa. Volker Ellerbrok, Wirtschaftsprüfer

Beschluss zur Feststellung

Im schriftlichen Verfahren vom 02.02.2011 hat die E.ON Westfalen Weser AG als alleinige Gesellschafterin der E.ON Westfalen Weser Vertrieb GmbH folgendes beschlossen:

"Vorlage und Feststellung des Jahresabschlusses 2010"

Die Bilanz zum 31.12.2010 schließt in Aktiva und Passiva mit je 211.354.763,39 €. Der Gewinn i. H. v. 98.773,35 € wurde entsprechend des Gewinnabführungsvertrags an die E.ON Westfalen Weser AG abgeführt. Der mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.12.2010 und der Lagebericht werden gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt."