CAPICARD GmbH & Co. KG

Remscheid

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2022 bis zum 30.06.2023

KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2023

AKTIVA

	30.6.2023 EUR	30.6.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	21.505.280,35	11.207.115,55
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.382.870,68	154.785,14
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	131.942,63	154.785,14
2. Geschäfts- oder Firmenwert	6.250.928,05	0,00
II. Sachanlagen	14.985.799,38	10.920.535,61
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.392.592,56	1.819.740,53
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.147.455,84	4.123.632,74
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.588.466,48	2.232.745,15
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.857.284,50	2.744.417,19
III. Finanzanlagen	136.610,29	131.794,80
Sonstige Ausleihungen	136.610,29	131.794,80
B. UMLAUFVERMÖGEN	53.941.622,68	61.156.112,69
I. Vorräte	35.044.635,48	30.839.783,81
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	12.678.036,88	12.494.509,73
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	12.114.620,48	9.408.306,70
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	10.208.748,73	8.809.059,21
4. Geleistete Anzahlungen	43.229,39	127.908,17
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	11.946.903,85	13.210.966,18
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.479.802,08	10.676.255,48
2. Sonstige Vermögensgegenstände	1.467.101,77	2.534.710,70
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	6.950.083,35	17.105.362,70
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	385.183,56	303.317,52
D. AKTIVE LATENTE STEUERN	2.581.705,11	2.745.976,26
	78.413.791,70	75.412.522,02
PASSIVA
	30.6.2023 EUR	30.6.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL	51.798.186,21	48.765.548,57
I. Kapitalanteile der Kommanditisten	400.000,00	400.000,00
II. Rücklagen	49.302.066,31	44.674.443,68
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	1.541.219,95	3.691.104,89
IV. Nicht beherrschende Anteile	554.899,95	0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN	18.634.464,84	18.169.434,66
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	12.124.211,70	12.664.972,75
2. Steuerrückstellungen	1.904.612,77	1.008.140,85
3. Sonstige Rückstellungen	4.605.640,37	4.496.321,06
C. VERBINDLICHKEITEN	7.204.650,66	7.804.238,47
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	22.800,01	37.116,42
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.963.051,79	1.816.086,74
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.957.377,79	2.864.101,06
4. Sonstige Verbindlichkeiten	3.261.421,07	3.086.934,25
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	776.489,99	673.300,32
	78.413.791,70	75.412.522,02

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

	2022/23 EUR	2021/22 EUR
1. Umsatzerlöse	62.250.753,30	56.963.974,26
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	2.426.796,27	4.434.032,50
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	74.588,99	34.323,79
4. Gesamtleistung	64.752.138,56	61.432.330,55
5. Sonstige betriebliche Erträge	1.699.890,04	2.509.137,44
- davon Erträge aus Währungsumrechnung: EUR 501.670,06 (Vorjahr: EUR 728.145,25)
6. Materialaufwand	-20.969.022,85	-23.140.400,75
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-19.469.066,80	-21.796.339,68
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.499.956,05	-1.344.061,07
7. Rohergebnis	45.483.005,75	40.801.067,24
8. Personalaufwand	-21.459.022,83	-19.686.121,21
a) Löhne und Gehälter	-18.312.767,59	-16.158.814,43
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.146.255,24	-3.527.306,78
- davon Aufwendungen für Altersversorgung: EUR 30.851,88 (Vorjahr: EUR 742.806,56)
9. Abschreibungen	-3.842.679,20	-2.916.840,38
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-3.842.679,20	-2.916.840,38
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-11.832.271,50	-10.137.992,16
- davon Aufwendungen für Währungsumrechnung: EUR 2.254.098,85 (Vorjahr: EUR 1.018.452,50)
11. Betriebsergebnis	8.349.032,22	8.060.113,49
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	53.909,72	107.384,98
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-284.989,26	-295.079,79
- davon aus Abzinsung: EUR 215.007,00 (Vorjahr: EUR 245.293,00)
14. Finanzergebnis	-231.079,54	-187.694,81
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-2.298.531,99	-1.468.432,74
- davon latente Steuern: EUR 111.866,31 (Vorjahr: EUR 421.411,12)
16. Ergebnis nach Steuern	5.819.420,69	6.403.985,94
17. Sonstige Steuern	-44.650,02	-45.144,43
18. Konzernjahresüberschuss	5.774.770,67	6.358.841,51
19. Anteil nicht beherrschender Anteile am Konzernergebnis	-98.500,53	0,00
20. Konzerngewinn/-verlust	5.676.270,14	6.358.841,51
21. Einstellung in Rücklagen	-4.634.155,23	-4.313.058,88
22. Gutschrift des Jahresüberschusses auf Kapitalkonten der Gesellschafter	-1.042.114,91	-2.045.782,63
23. Ergebnis nach Verwendungsrechnung, das dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	0,00	0,00

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

Registergericht Wuppertal, HRA 23325

I. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

1 Der vorliegende Konzernabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches aufgestellt.

1. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsstichtag

2 In den Konzernabschluss sind neben der CAPICARD GmbH & Co. KG als Mutterunternehmen die nachfolgend genannten, direkt und indirekt gehaltenen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen:

C. A. Picard GmbH, Remscheid, Deutschland, 100 %

Carl Aug. Picard GmbH, Remscheid, Deutschland, 100 %

USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH, Bönen, Deutschland, 72 %

Picard Holding USA, Inc., Battle Creek, Michigan, USA, 100 %

C.A. Picard Far East Ltd., Hongkong, China, 100 %

C.A. Picard (Jiangmen) Co., Ltd., Jiangmen, China, 100 %

C.A. Picard Plastic (Jiangmen, PRC) Co., Ltd., Jiangmen, China, 100 %

C.A. Picard Japan Co., Ltd., Saitama, Japan, 100 %

3 Der Konzernabschluss wurde auf den 30. Juni 2023, den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens, aufgestellt. Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ist grundsätzlich ebenfalls der 30. Juni 2023. Lediglich die Tochtergesellschaften C.A. Picard (Jiangmen) Co., Ltd., Jiangmen, China, C.A. Picard Plastic (Jiangmen, PRC) Co., Ltd., Jiangmen, China haben ein Wirtschaftsjahr entsprechend dem Kalenderjahr; auf den 30. Juni 2023 wurden Zwischenabschlüsse aufgestellt.

2. Konsolidierungsgrundsätze

4 Die Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge sowie latenten Steuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden vollständig in den Konzernabschluss aufgenommen.

5 Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen C. A. Picard GmbH, Carl Aug. Picard GmbH, Picard Holding USA, Inc., C.A. PICARD Far East Ltd., C.A. PICARD (Jiangmen) Co., Ltd., C.A. PICARD Plastic (Jiangmen, PRC) Co., Ltd. und C.A. PICARD Japan Co., Ltd. erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 HGB a. F. i. V. m. Art. 6 Abs. 3 S. 4 EGHGB unter Anwendung der Buchwertmethode. Die Kapitalkonsolidierung der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH erfolgte abweichend dazu gemäß § 301 Abs. 1 HGB unter Anwendung der Neubewertungsmethode. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge wurden konsolidiert. Eine Zwischengewinneliminierung aus konzerninternen Materiallieferungen sowie Verkäufen von Anlagevermögen in Vorjahren wurde vorgenommen. Aus der Währungsumrechnung resultierende Differenzen wurden mit dem Konzerneigenkapital verrechnet. Konzerninterne Beteiligungserträge wurden neutralisiert. Bilanzwirksame Konsolidierungsmaßnahmen im Konzernabschluss des Vorjahres wurden fortgeschrieben.

II. Bilanzierungs-, Bewertungs- und Gliederungsmethoden

1. Grundsätze

6 Die Abschlüsse der CAPICARD GmbH & Co. KG und der einbezogenen Tochterunternehmen sind nach den von der Muttergesellschaft vorgegebenen einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

7 Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zum 30. Juni 2023 richten sich demnach nach den Vorschriften des § 308 HGB und der §§ 246 bis 256a HGB sowie §§ 268 bis 274 HGB.

8 Die Gliederung der Konzernbilanz entspricht §§ 264c, 266 Abs. 2 und 3 HGB. Die Konzernbilanz ist nach Ergebnisverwendung auf Ebene der Muttergesellschaft aufgestellt.

9 Die Gliederung der Konzern-Gewinn- und -verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB.

10 Die Aktiv- und Passivposten der auf fremde Währung lautenden Bilanzen der ausländischen Konzerngesellschaften werden, mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum jeweiligen historischen Kurs in Euro umgerechnet wird, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in Euro umgerechnet. Sich ergebende Umrechnungsdifferenzen werden innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

2. Immaterielle Vermögensgegenstände

11 Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bewertet und werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Der im Rahmen der Kapitalkonsolidierung der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH entstandene Firmenwert wurde über eine Laufzeit von sieben Jahren in Anlehnung an die durchschnittliche Kundenbindungsdauer abgeschrieben.

3. Sachanlagen

12 Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, erhöht um Anschaffungsnebenkosten und gemindert um Anschaffungspreisminderungen.

13 Die Abschreibungen werden entsprechend der festgelegten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen.

4. Finanzanlagen

14 Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten.

5. Vorräte

15 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten, erhöht um Anschaffungsnebenkosten und vermindert um Anschaffungspreisminderungen, angesetzt. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden grundsätzlich zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen neben den Fertigungs- und Materialeinzelkosten angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten. Für überalterte und nicht gängige Rohstoffe, Fertigerzeugnisse und Waren werden individuell angemessene Wertabschläge vorgenommen.

6. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

16 Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit ihren Anschaffungskosten aktiviert. Für erkennbare Einzelrisiken werden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Darüber hinaus werden das allgemeine Kreditrisiko im Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen sowie zu erwartende Skonti, Zinsverluste und Mahnkosten durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

7. Liquide Mittel

17 Die liquiden Mittel werden mit den Nennwerten angesetzt.

8. Rechnungsabgrenzungsposten

18 Rechnungsabgrenzungsposten wurden in der Höhe gebildet, in der im Berichtsjahr Zahlungen erfolgten, die Aufwand für das Folgejahr oder spätere Perioden darstellen.

9. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen

19 Die Pensionsverpflichtungen entfallen zu ca. 96,06 % (Vorjahr 99,91 %) auf Verpflichtungen im Inland. Die Rückstellungen für Pensionen wurden unter Verwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Bewertung erfolgte nach der Projected Unit Credit Methode. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,80 % angesetzt. Ferner wurde eine Rentendynamik von 2,00 % unterstellt.

20 Aus der Abzinsung der Rückstellung für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,80 % ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre von 1,57 % ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 0,34 Mio. € (Vorjahr 0,64 Mio. €). Dieser Unterschiedsbetrag ist gem. § 253 Abs. 6 HGB für die Ausschüttung gesperrt.

10. Steuerrückstellungen

21 Die Steuerrückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

11. Sonstige Rückstellungen

22 Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages aufgrund betrieblicher Erfahrungen angesetzt. Für Garantieleistungen wird eine Pauschalrückstellung gebildet. Rückstellungen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr werden nicht abgezinst.

12. Verbindlichkeiten

23 Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

13. Latente Steuern

24 Gem. §§ 274 i. V. m. 308 HGB und 306 HGB wird unter Inanspruchnahme des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 S. 3 HGB eine nicht verrechnete Abgrenzung für die voraussichtlichen zukünftigen Steuerbelastungen und Steuerentlastungen aufgrund handelsrechtlicher und steuerrechtlicher Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede gebildet.

25 Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und entlastung mit dem jeweiligen gesellschaftsspezifischen Steuersatz bewertet und nicht abgezinst. Bei der Ermittlung latenter Steuern aufgrund durchgeführter Konsolidierungsmaßnahmen wurde ein durchschnittlicher Steuersatz von 30 % unterstellt. Aktive und passive Steuerlatenzen werden nicht verrechnet. Voraussichtliche Steuerentlastungen wurden in Höhe von 2,59 Mio. € (Vj.: 2,75 Mio. €) angesetzt, die aus Differenzen bei der Bewertung des Vorratsvermögens und der Rückstellungen für Boni, Pensionen und weiteren Personalkosten sowie der Zwischengewinneliminierung resultieren.

26 Aktive latente Steuern:

	Stand 1. Juli 2022	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Stand 30. Juni 2023
	2,75 Mio. €	0,16 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €	2,59 Mio. €

27 Voraussichtliche Steuerbelastungen wurden in Höhe von 0,77 Mio. € (Vj.: 0,67 Mio. €) ausgewiesen, die in erster Linie aus Differenzen bei der Abschreibung des Sachanlagevermögens resultieren.

28 Passive latente Steuern:

	Stand 1. Juli 2022	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Stand 30. Juni 2023
	0,67 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €	0,10 Mio. €	0,77 Mio. €

III. Angaben zur Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

29 Die Entwicklung des Anlagevermögens nach den einzelnen Bilanzposten haben wir in dem Anlagenspiegel als Anlage des Konzernanhangs dargestellt.

2. Verbindlichkeiten

30 Die Verbindlichkeiten haben eine Laufzeit von:

Verbindlichkeit	GJ 2022/23 innerhalb 1 Jahres	GJ 2022/23 mehr als 1 Jahr	GJ 2022/23 mehr als 5 Jahre	GJ 2021/22 innerhalb 1 Jahres	GJ 2021/22 mehr als 1 Jahr	GJ 2021/22 mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,02 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €	0,04 Mio. €	0,04 Mio. €	0,00 Mio.€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1,96 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €	2,86 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €
Sonstige Verbindlichkeiten	3,26 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €	3,09 Mio. €	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €

31 Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 1,70 Mio. € (Vj.: 2,68 Mio. €). Es bestehen Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 0,55 Mio. € (Vj.: 0,29 Mio. €) und im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 0,04 Mio. € (Vj.: 0,04 Mio. €).

IV. Angaben zur Konzerngewinn- und -Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

32 Die Umsatzerlöse wurden in folgenden Regionen erzielt:

Regionen	GJ 2022/23	GJ 2021/22
Europa	53,59 %	44,64 %
Ferner Osten	29,54 %	38,33 %
Amerika	15,98 %	16,42 %
Mittlerer Osten	0,39 %	0,41 %
Übrige Regionen	0,50 %	0,20 %

33 Die Umsatzerlöse - ohne Umsatzerlöse der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH - entfallen in Höhe von 28,80 Mio. € (Vj.: 25,94 Mio. €) auf den Geschäftsbereich Plate Technology und mit 33,26 Mio. € (Vj: 31,02 Mio. €) auf den Geschäftsbereich Extruder Technology.

V. Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung

1. Gliederung

34 Die Kapitalflussrechnung wurde nach dem Deutschen Rechnungslegungsstandard (DRS) 21 aufgestellt.

2. Finanzmittelfonds

35 Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten". Fremdwährungsbestände sind zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet, die Wechselkursdifferenz ist gesondert ausgewiesen.

3. Bedeutsame zahlungsunwirksame Investitions- und Finanzierungsvorgänge und Geschäftsvorfälle

36 Der Aufwand aus der Aufzinsung der Pensions- und Jubiläumsrückstellungen beläuft sich auf 0,22 Mio. € (Vj.: 0,25 Mio. €).

VI. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

37 Neben dem Bestellobligo aus Aufträgen für die Anschaffung bzw. Herstellung von Anlagevermögen bestehen diverse Leasing- und Mietverträge. Die daraus resultierenden künftigen Verpflichtungen betragen:

	GJ 2022/23	GJ 2021/22
bis 1 Jahr	3,98 Mio. €	2,72 Mio. €
1-5 Jahre	0,39 Mio. €	0,44 Mio. €
über 5 Jahre	0,00 Mio. €	0,00 Mio. €

2. Personal

38 Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beschäftigten im Geschäftsjahr 2022/23 durchschnittlich:

	Gesamt (Vorjahr)	davon Angestellte (Vorjahr)	davon Gewerbliche (Vorjahr)
Gesamt	511	352	159
	(479)	(336)	(143)
davon Deutschland	226	81	145
	(197)	(66)	(131)
übrige Länder	285	271	14
	(282)	(270)	(12)

39 Der Personalaufwand betrug im Geschäftsjahr 2022/23 21,46 Mio. € (Vj.: 19,69 Mio. €).

3. Gesamtbezüge der Geschäftsführung

40 Auf die Angabe wird gem. §§ 314 Abs. 3 S. 2 i. V. m. 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

4. Gesamtbezüge des Beirats

41 Die Gesamtbezüge des Beirats betrugen im Geschäftsjahr 0,06 Mio. € (Vj.: 0,06 Mio. €).

5. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

42 An ein den Gesellschaftern nahestehendes Unternehmen wurden im Geschäftsjahr für gemieteten Grundbesitz 0,18 Mio. € (Vj. 0,16 Mio. €) gezahlt.

6. Honorare für Abschlussprüfung

43 Im Geschäftsjahr wurden für den Konzernabschlussprüfer Honorare für Abschlussprüfung in Höhe von 0,04 Mio. € (Vj.: 0,03 Mio. €), für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Dienstleistungen in Höhe von 0,01 Mio. € (Vj.: 0,03 Mio. €) als Aufwand erfasst.

7. Angaben zum Beteiligungsbesitz

44 Der persönlich haftende Gesellschafter der CAPICARD GmbH & Co. KG (Amtsgericht Wuppertal, HRA 23325) ist die C. A. Picard GmbH mit Sitz in Remscheid (Amtsgericht Wuppertal, HRB 11042).

8. Ergebnisverwendung

45 Nach dem Gesellschaftsvertrag der CAPICARD GmbH & Co. KG wird der Jahresüberschuss der Muttergesellschaft den Darlehenskonten ihrer Gesellschafter gutgeschrieben. Die Jahresüberschüsse der Tochtergesellschaften werden den Rücklagen zugeführt.

VII. Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung eines Jahresabschlusses

46 Die CAPICARD GmbH & Co. KG, Remscheid, ist - soweit eine gesetzliche Pflicht besteht - gemäß § 264b HGB von der Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften aufzustellen, prüfen zu lassen und offen zu legen.

47 Die Carl Aug. Picard GmbH, Remscheid und die C. A. Picard GmbH, Remscheid sind - soweit eine gesetzliche Pflicht besteht - gem. § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss und einen Lagebericht nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften aufzustellen, prüfen zu lassen und offen zu legen.

VIII. Nachtragsbericht

48 Der anhaltende Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die jüngst entflammten kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten schaffen überwiegend belastende konjunkturelle Auswirkungen auf deutsche und europäische Unternehmen. Inwiefern sich anhaltende Auswirkungen für den Konzern, u. a. aus steigenden Kosten für Material, Frachten und Energie oder der Nachfrage nach den Produkten des Konzerns ergeben, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

Remscheid, den 24. November 2023

C. A. Picard GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin durch

Josef Posniak, Geschäftsführer

Andreas Meise, Geschäftsführer

KONZERN-ANLAGENSPIEGEL ZUM 30. JUNI 2023

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jul. 2022 EUR	Veränderung des Konsolidierungskreises EUR	Veränderung aus Währungsumrechnung EUR	Zugänge EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.050.577,20	22.008,00	-10.946,28	68.054,32
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	6.731.772,41	0,00	0,00
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.908.332,48	24.298,25	-260.612,50	1.358.645,85
Technische Anlagen und Maschinen	25.065.504,25	2.325.732,78	-161.568,01	1.437.092,62
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.544.187,62	676.210,88	-84.733,52	1.821.388,71
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.744.417,19	0,00	-1.189,00	1.873.453,99
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	131.794,80	55,00	-12.699,19	18.222,23
	45.444.813,54	9.780.077,32	-531.748,50	6.576.857,72

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90.455,30	0,00
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	45.599,11	517.185,35
Technische Anlagen und Maschinen	331.441,64	2.222.044,33
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.329.949,77	16.500,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.668,00	-2.755.729,68
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	762,55	0,00
	1.801.876,37	0,00

	30. Jun. 2023 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.039.237,94
Geschäfts- oder Firmenwert	6.731.772,41
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.502.250,32
Technische Anlagen und Maschinen	30.557.364,33
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.643.603,92
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.857.284,50
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	136.610,29
	59.468.123,71

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jul. 2022 EUR	Veränderung des Konsolidierungskreises EUR	Veränderung aus Währungsumrechnung EUR	Zugänge EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	895.792,06	16.923,00	-8.380,02	93.407,57
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	0,00	480.844,36
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.088.591,95	18.687,25	-40.961,64	88.938,31
Technische Anlagen und Maschinen	20.941.871,51	1.600.049,78	-299.457,18	1.494.316,27
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.311.442,47	448.712,88	-65.942,79	1.685.172,69
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	34.237.697,99	2.084.372,91	-414.741,63	3.842.679,20

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90.447,30	0,00
Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	45.598,11	0,00
Technische Anlagen und Maschinen	326.871,89	0,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.324.247,81	0,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	1.787.165,11	0,00

	30. Jun. 2023 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	907.295,31
Geschäfts- oder Firmenwert	480.844,36
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.109.657,76
Technische Anlagen und Maschinen	23.409.908,49
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.055.137,44
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	0,00
	37.962.843,36

	NETTOBUCHWERTE
	30. Jun. 2023 EUR	30. Jun. 2022 EUR
IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	131.942,63	154.785,14
Geschäfts- oder Firmenwert	6.250.928,05	0,00
SACHANLAGEN
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.392.592,56	1.819.740,53
Technische Anlagen und Maschinen	7.147.455,84	4.123.632,74
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.588.466,48	2.232.745,15
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.857.284,50	2.744.417,19
FINANZANLAGEN
Sonstige Ausleihungen	136.610,29	131.794,80
	21.505.280,35	11.207.115,55

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

	EUR	2022/23 EUR	2021/22 EUR
Konzernjahresüberschuss	5.774.770,67		6.358.841,51
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.842.679,20		2.916.840,38
- / + Abnahme/Zunahme der Rückstellungen	-438.319,94		1.162.900,68
- Sonstige zahlungsunwirksame Erträge	-413.465,00		-346.944,26
- Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)	-2.205.238,06		-5.169.744,11
- / + Abnahme /Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)	-768.159,85		998.882,67
+ / - Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	13.948,71		-8.866,06
+ / - Zinsaufwendungen/Zinserträge	16.072,54		-57.598,19
+ Ertragsteueraufwand	2.298.531,99		1.468.432,74
- Ertragsteuerzahlungen	-1.094.718,34		-745.827,37
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit		7.026.101,92	6.576.917,99
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-68.054,32		-52.143,46
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	0,00		20.000,00
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-6.490.581,17		-3.021.754,29
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	0,00		11.875,25
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-44.690,48		-18.814,92
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-6.906.104,67		0
+ Einzahlungen auf Grund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition	0,00		36.683,28
+ Erhaltene Zinsen	53.909,72		107.384,98
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit		-13.455.520,92	-2.916.769,16
+ Ein-/ Auszahlungen an Unternehmenseigner	-2.015.616,01		-1.545.060,18
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-12.107,57		-13.188,02
- Gezahlte Zinsen	-69.982,26		-49.786,79
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit		-2.097.705,84	-1.608.034,99
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds		-8.527.124,84	2.052.113,84
+ / - Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-1.628.154,51		2.086.738,67
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	17.105.362,70		12.966.510,20
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode		6.950.083,35	17.105.362,70
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungsmittel		6.950.083,35	17.105.362,70

KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

Vorjahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile Kommanditisten
	Festkapital Kommanditisten EUR
Stand am 30. Juni 2021	400.000,00
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-2.045.782,63
Währungsumrechnung	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	2.045.782,63
Stand am 30. Juni 2022	400.000,00

Vorjahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Rücklage EUR	Gewinnrücklagen EUR	Summe EUR
Stand am 30. Juni 2021	878.986,84	39.470.537,72	40.349.524,56
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	11.860,24	11.860,24
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	4.313.058,88	4.313.058,88
Stand am 30. Juni 2022	878.986,84	43.795.456,84	44.674.443,68

Vorjahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung EUR
Stand am 30. Juni 2021	1.451.086,15
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0,00
Währungsumrechnung	2.240.018,74
Sonstige Veränderungen	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00
Stand am 30. Juni 2022	3.691.104,89

Vorjahr	Nicht beherrschende Anteile
	Konzerneigenkapital
	EUR
Stand am 30. Juni 2021	42.200.610,71
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-2.045.782,63
Währungsumrechnung	2.240.018,74
Sonstige Veränderungen	11.860,24
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	6.358.841,51
Stand am 30. Juni 2022	48.765.548,57

aktuelles Jahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Kapitalanteile
	Festkapital Kommanditisten EUR
Stand am 30. Juni 2022	400.000,00
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-1.042.114,91
Währungsumrechnung	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	1.042.114,91
Stand am 30. Juni 2023	400.000,00

aktuelles Jahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Rücklagen EUR	Gewinnrücklagen EUR	Summe EUR
Stand am 30. Juni 2022	878.986,84	43.795.456,84	44.674.443,68
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00
Sonstige Veränderungen	0,00	-6.532,60	-6.532,60
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	4.634.155,23	4.634.155,23
Stand am 30. Juni 2023	878.986,84	48.423.097,47	49.302.066,31

aktuelles Jahr	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung EUR	Summe EUR
Stand am 30. Juni 2022	3.691.104,89	48.765.548,57
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0,00	-1.042.114,91
Währungsumrechnung	-2.057.464,49	-2.057.464,49
Sonstige Veränderungen	-92.420,45	-98.953,05
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	5.676.270,14
Stand am 30. Juni 2023	1.541.219,95	51.243.286,26

aktuelles Jahr	Nicht beherrschende Anteile			Konzerneigenkapital
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis EUR	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/ Verluste EUR	Summe EUR	Summe EUR
Stand am 30. Juni 2022	0,00	0,00	0,00	48.765.548,57
Gutschriften auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	0,00	0,00	0,00	-1.042.114,91
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00	-2.057.464,49
Sonstige Veränderungen	0,00	0,00	0,00	-98.953,05
Änderungen des Konsolidierungskreises	456.399,42	0,00	456.399,42	456.399,42
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	98.500,53	98.500,53	5.774.770,67
Stand am 30. Juni 2023	456.399,42	98.500,53	554.899,95	51.798.186,21

KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022/23

I. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

1 Die CAPICARD-Gruppe ist spezialisiert auf die Herstellung und den Vertrieb von hoch-beanspruchten Präzisionsteilen aus Metall für verschiedenste Branchen und Anwendungen in den Geschäftsbereichen Plate Technology und Extruder Technology.

2 Im Geschäftsbereich Plate Technology produziert und vertreibt die CAPICARD-Gruppe weltweit insbesondere Press- und Trägerbleche, Stanzplatten und Presswerkzeuge, Multilayer-Registriersysteme, Ausrüstungen für die Gießerei-Industrie, Teile für Kalksandstein- und Paketierpressen, Ausrüstungen aus Edelstahl für Gebäudefassaden sowie Sicherheitsstahl für zivile und militärische Anwendungen.

3 Im Geschäftsbereich Extruder Technology produziert und vertreibt die CAPICARD-Gruppe weltweit sowohl Verschleißteile für Ein- und Doppelschneckenextruder als auch Verfahrensteile für Granuliertechnik.

4 Die CAPICARD-Gruppe gehört mit ihrem Produkt-Portfolio im weiteren Sinne zur Branche Stahl- und Metallverarbeitung.

5 Qualitätsprodukte der Marke C.A. PICARD werden in über fünfzig Länder der Erde verkauft. Die Hauptabsatzmärkte der CAPICARD-Gruppe liegen in Europa, Amerika sowie im Fernen Osten.

2. Organisatorische Struktur und Standorte

6 Die CAPICARD GmbH & Co. KG ist die im Geschäftsjahr 2011/2012 gegründete Dachgesellschaft aller operativen Tochtergesellschaften der CAPICARD-Gruppe. In Deutschland vertreibt die Carl Aug. Picard GmbH die Produkte im Direktvertrieb. In Nord- und Mittelamerika, Südostasien, China und Japan übernehmen selbständige Tochtergesellschaften die Vertriebsfunktionen. Die Kunden in den übrigen Ländern werden direkt oder über qualifizierte lokale Vertretungen beliefert.

7 Die Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der C.A. Picard GmbH, der Dachgesellschaft CAPICARD GmbH & Co. KG ist für die strategische Ausrichtung und Steuerung des Konzerns sowie für die operative Führung der größten Tochtergesellschaft, der Carl Aug. Picard GmbH, verantwortlich. Die operative Verantwortung bei den sonstigen Konzerngesellschaften liegt in der Hand der Geschäftsführungen der jeweiligen Tochtergesellschaften.

8 Die CAPICARD-Gruppe ist zum Schluss des Geschäftsjahres 2022/23 an folgenden Standorten weltweit vertreten:

Carl Aug. Picard GmbH, Standort Remscheid, Deutschland ^*

Carl Aug. Picard GmbH, Standort Monschau-Imgenbroich, Deutschland ^*

USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH, Bönen, Deutschland ^*

C.A. Picard GmbH, Remscheid, Deutschland

PICARD Holding USA, Inc., Battle Creek, USA ^*

C.A. Picard Far East Ltd., Hongkong, China ^*

C.A. Picard (Jiangmen) Co., Ltd., Standort Jiangmen, China ^*

C.A. Picard (Jiangmen) Co., Ltd., Representative Office, Suzhou, China

C.A. Picard Plastic (Jiangmen, PRC) Co., Ltd., Standort Jiangmen, China ^*

C.A. Picard Japan Co. Ltd., Saitama, Japan

C.A. Picard Japan Co. Ltd., Representative Office, Kobe, Japan

^* Fertigungsstandort

3. Forschung und Entwicklung

9 Die CAPICARD-Gruppe betreibt Forschung und Entwicklung zentral am Stammsitz in Remscheid sowohl mit drei eigenen Mitarbeitern als auch in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten, Universitäten und Kooperationspartnern im In- und Ausland. Darüber hinaus erfolgen mit variierendem Zeiteinsatz Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten von Mitarbeitern in verschiedenen Bereichen unserer Gruppe, so dass eine genaue Quantifizierung des absoluten Forschungs- und Entwicklungsaufwandes nicht möglich ist.

10 Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden neue und bestehende Anwendungsfelder entwickelt bzw. weiter ausgebaut. Neue Werkstoff-Kombinationen waren in der Erprobung bzw. Entwicklung.

11 Zusätzlich haben wir weltweit unsere Fertigungsverfahren für bestehende Produkte weiterentwickelt und optimiert.

12 Darüber hinaus haben wir durch intensivierte Werkstoffanalysen unsere Kernkompetenzen im Bereich Werkstoff- und Verschleißtechnik weiter ausgebaut.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

13 Die globale Konjunktur trübte sich im Sommerquartal (01.07. - 30.09.22) weiter ein. Insbesondere lastete der anhaltend starke Preisauftrieb auf dem privaten Verbrauch. Auch hinterließ die vielerorts vorangetriebene geldpolitische Straffung erste Spuren. In Europa beeinträchtigten außerordentlich hohe Energiepreise und die Unsicherheit bezüglich der künftigen Energieversorgung die Wirtschaftsaktivitäten zusätzlich. Im Euroraum schwächte sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) daher merklich ab. In Japan sank die Wirtschaftsleistung sogar etwas. Das kräftige Wachstum in China war in erster Linie auf die Lockerung der pandemiebedingten Einschränkungen zurückzuführen. In den USA legte das BIP nach einem Rückgang im ersten Halbjahr ebenfalls deutlich zu. Die konjunkturelle Grunddynamik blieb aber in beiden Volkswirtschaften gedämpft. Die globale Industrie hielt sich im Sommer erstaunlich gut. Auch sie profitierte von den Lockerungen der Einschränkungen in China sowie von dem Nachlassen der Lieferkettenstörungen. Insbesondere die Automobilindustrie, die stark unter den Engpässen gelitten hatte, weitete ihre Fertigung kräftig aus. Insgesamt stieg die weltweite industrielle Erzeugung im dritten Vierteljahr spürbar an und machte einen Teil des Rückgangs aus dem Vorquartal wieder gut. Der internationale Warenhandel legte ebenfalls merklich zu. Stimmungsindikatoren deuteten allerdings an, dass die Folgen der schwächelnden Nachfrage schon bald die Überhand gewinnen könnten. Der Aktivitätsschub nach dem Wegfall der pandemiebedingten Beschränkungen in großen Teilen der Welt lief weitgehend aus sein. Viele Rohstoffpreise gaben vor dem Hintergrund der sich eintrübenden Konjunktur weiter nach. Dies traf insbesondere auf Industrierohstoffe zu. Die europäischen Gas- und Elektrizitätspreise fielen seit Ende August von ihren Rekordständen sogar recht deutlich. Dabei spielten teils witterungsbedingte Verbrauchseinsparungen, anhaltend hohe Flüssiggasimporte und nahezu vollständig gefüllte Gasspeicher eine wichtige Rolle.

Die Wirtschaftsaktivität in Deutschland erhöhte sich im Sommer 2022 entgegen den Erwartungen. Obwohl die hohe Inflation und die Unsicherheit über die zukünftige Energieversorgung die Wirtschaft belasteten, wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes zufolge gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 0,3 %. Die Aufhebung der meisten Corona-Schutzmaßnahmen sorgte für positive Impulse in manchen Dienstleistungsbereichen. Im Einzelhandel machte sich zwar aufgrund der hohen Inflationsraten und der Unsicherheit eine Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte bemerkbar. Insgesamt stieg der private Verbrauch aber merklich an und erwies sich so als widerstandsfähiger als erwartet. Nachlassende Lieferengpässe und ein hoher Auftragsbestand stützten die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe. Auch die Ausrüstungsinvestitionen wurden durch die Entspannung in den Lieferketten begünstigt. Die Baukonjunktur schwächte sich vor dem Hintergrund hoher Baupreise, geschmälerter Kaufkraft und der höheren Finanzierungskosten ab.

14 Die Weltwirtschaft expandierte im Schlussquartal 2022 (01.10. - 31.12.22) aufgrund vielfältiger Belastungen weiterhin nur verhalten. Zu den wichtigsten Bremsfaktoren zählten die hohen Inflationsraten, die fortgesetzte geldpolitische Straffung in vielen Industrieländern und die europäische Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine. Entsprechend fiel die wirtschaftliche Dynamik im Euroraum kraftlos aus. In den USA legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal zwar merklich zu, die konjunkturelle Grundtendenz blieb aber ebenfalls gedämpft. In China brachten zunächst neue Lockdowns und nach der plötzlichen Aufhebung aller Eindämmungsmaßnahmen eine massive Infektionswelle das Wirtschaftswachstum zum Stillstand. Auf globaler Ebene war für die verhaltene Konjunktur in erster Linie eine Abschwächung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage maßgeblich. In der Folge sank die globale Industrieproduktion spürbar. Auch im Dienstleistungsbereich war die Aktivität eher gedämpft.

Zum Jahreswechsel 2022/23 hellte sich die Stimmung unter Unternehmern und Verbrauchern weltweit leicht auf. Dazu dürfte beigetragen haben, dass sich die europäische Energiekrise spürbar entspannte. Außerdem ließ der Inflationsdruck etwas nach. Schließlich bereitete in China das Ende der Null-Covid-Politik den Weg für eine wirtschaftliche Erholung des Landes. Vor diesem Hintergrund zogen die Preise mancher Nichtenergierohstoffe wieder etwas an, darunter insbesondere jene von Industriemetallen.

Die Energiepreise gaben hingegen deutlich nach. Die Sparanstrengungen europäischer Gasverbraucher trugen Früchte. Auch dank vergleichsweise milder Wintertemperaturen und hoher Flüssiggasimporte kam Europa mit gut gefüllten Gasspeichern aus dem Winter heraus. Die europäischen Gaspreise im Großhandel sanken daher stark. Ähnlich verhielt es sich mit den Terminnotierungen für zukünftige Lieferungen sowie mit den Gaspreisen in anderen Weltregionen. Die Rohölnotierungen ließen etwas nach, wozu auch die anhaltend hohen russischen Rohölexporte beitrugen. Russland gelang es nach wie vor, seine Ölexporte weg von sanktionierenden Ländern insbesondere nach China und Indien umzuleiten.

Im vierten Quartal 2022 sank die deutsche Wirtschaftsleistung mit einem realen BIP gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 0,2 % ab. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung fiele damit milder aus als erwartet. Die Lage an den Energiemärkten entspannte sich im Laufe des Quartals merklich, und die Preise für Energierohstoffe gaben nach. Zudem blieb die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt widerstandsfähiger als gedacht. Dazu trug bei, dass die Lieferengpässe weiter zurückgingen und die hohen Auftragsbestände die sinkenden Neuaufträge auffingen. Insbesondere die Kfz-Industrie weitete ihre Produktion im Schlussquartal spürbar aus. Dies glich den Produktionsrückgang in den energieintensiven Branchen in etwa aus. Die hohe Inflation verringerte indes die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher, und die realen Umsätze im Einzelhandel gingen erheblich zurück. Auch die Baukonjunktur schwächte sich weiter ab. Grund hierfür war vor allem die sinkende Nachfrage nach Bauleistungen. Sie litt unter den hohen Baupreisen, der geschmälerten Kaufkraft der privaten Haushalte und den gestiegenen Finanzierungskosten. Diese Faktoren trugen zu einer Abschwächung der Kreditvergabe an den inländischen Privatsektor und vor allem an nichtfinanzielle Unternehmen bei. Eine wesentliche Rolle spielten dabei auch die strafferen Finanzierungskonditionen sowie das unsichere makroökonomische Umfeld, das die Investitionsbereitschaft der Unternehmen dämpfte. Hinzu kamen umfangreiche Rückflüsse aus staatlichen Hilfskrediten an Energieunternehmen, die insbesondere durch Umstrukturierungen der staatlichen Unterstützung bedingt waren. Die Ausleihungen an private Haushalte verloren im vierten Quartal ebenfalls weiter an Dynamik. Vor allem Wohnungsbaukredite waren bei privaten Haushalten weniger gefragt als in den Vorquartalen. Der Arbeitsmarkt verbesserte sich im Schlussquartal 2022 wieder. Die Erwerbstätigkeit erhöhte sich im Herbst leicht, nachdem die Beschäftigung im Sommerquartal kaum gewachsen war. Die Arbeitslosigkeit blieb weiter stabil auf einem niedrigen Niveau. Die Tarifabschlüsse fielen allerdings erneut deutlich höher aus als in den vorangegangenen Jahren. Auffällig war, dass in einigen Branchen zusätzlich zu dem Anstieg der tabellenwirksamen Leistungen vermehrt (steuer- und abgabenfreie) Inflationsausgleichsprämien vereinbart wurden.

15 Die Weltwirtschaft startete im 1. Quartal (01.01. - 31.03.23) bei eher verhaltenem Ausblick solide in das Jahr 2023, wobei in Deutschland die Konjunktur - bei nach wie vor hoher Inflation - stagnierte.

Die Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft kamen in erster Linie aus China. Nach Ende der Null-Covid-Politik stieg dort das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich. Zeitgleich fasste die Konjunktur im Euroraum wieder Tritt, auch weil sich die Lage auf den Energiemärkten spürbar entspannte. Mit Blick auf die USA bewahrheiteten sich entstandene Rezessionssorgen nicht. Getragen durch die Ausgabenfreude der Konsumenten setzte sich dort das moderate Wirtschaftswachstum fort. Trotz des soliden Jahresstarts blieb das weltwirtschaftliche Umfeld herausfordernd. In China setzte sich der Aufschwung zwar mit gemäßigtem Tempo fort; in fast allen Industrieländern bremsten aber hartnäckig hohe Inflationsraten und die gestraffte Geldpolitik die Konjunktur. Hinzu kamen Risiken aufgrund der Turbulenzen im Bankensystem, insbesondere in den USA. Rückläufige Energiepreise und Basiseffekte ließen die Preissteigerungsraten auf der Verbraucherstufe weltweit sinken. In der Gruppe der Industrieländer verringerte sich die jährliche Inflationsrate bis April auf 6,0 %. Der zugrunde liegende Preisauftrieb ließ aber kaum nach. Insbesondere im Dienstleistungssektor, in dem die Kosten stark durch die Lohnentwicklung geprägt waren, blieb die Preisdynamik hoch. Die Frage, ob in der näheren Zukunft mit weiteren Entlastungen bei den Energiepreisen gerechnet werden kann, blieb offen.

Die deutsche Wirtschaft trat im ersten Quartal 2023 auf der Stelle, nachdem sie im Schlussquartal 2022 zuvor geschrumpft war. Die hohe Inflation belastete den privaten Konsum und konsumnahe Dienstleister. Zudem gingen die staatlichen Konsumausgaben durch das Auslaufen von pandemiebedingten Ausgaben zurück. Die Entspannung an den Energiemärkten, hohe Auftragspolster und nachlassende Lieferengpässe gaben dagegen der Industrie einen Schub. Auch die Warenexporte legten wieder zu. Der Bau profitierte von der relativ milden Witterung zu Jahresbeginn, während hohe Baupreise und gestiegene Finanzierungskosten weiter auf der Nachfrage nach Bauleistungen lasteten. Insgesamt fiel die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal etwas schwächer aus als zuletzt erwartet. Dies lag insbesondere daran, dass die Industrie im März nach dem schwungvollen Jahresauftakt einen Rückschlag erlitt, der den Produktionsanstieg im ersten Quartal merklich schmälerte. Auch die zuvor anziehenden Auftragseingänge waren im März deutlich zurückgefallen. Zwischenzeitliche Anzeichen für eine einsetzende Erholung der Nachfrage nach Industrieerzeugnissen bestätigten sich damit nicht. Am nach wie vor robusten Arbeitsmarkt setzte sich der deutliche Beschäftigungsanstieg fort, wobei sich auch die Arbeitslosigkeit erhöhte und die Zahl der offenen Stellen weiter langsam sank.

16 Die globale Konjunktur blieb im 2. Quartal 2023 (01.04. - 30.06.23) gedämpft. Insbesondere der private Verbrauch fasste nur zögerlich Tritt, weil der Preisanstieg zwar nachließ, aber vielerorts immer noch stark war. Gleichzeitig dürfte die straffere Geldpolitik in vielen Regionen die Weltwirtschaft zunehmend gebremst haben. Im Euroraum kam es vor diesem Hintergrund lediglich durch Sondereffekte zu einem spürbaren Wachstum der Wirtschaft, wobei die deutsche Wirtschaft bei weiterhin hoher Inflation kraftlos blieb. In vergleichsweiser guter Verfassung zeigte sich dagegen nach wie vor die Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Unterdessen verlor die in China durch die Beendigung der Null-Covid-Politik eingeleitete Erholung rasch an Fahrt. Besonders die Industrie litt länderübergreifend unter der schwachen Konjunktur. Im gesamten Geschäftsjahr (01.07.22 - 30.06.23) blieben die globale Industrieproduktion und der Welthandel ohne Schwung. Umfragen unter Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes zeigten keine Wende an. Vielmehr sanken Produktion und Auftragseingang erneut. Auch der bis dahin recht lebhaft expandierende Dienstleistungssektor wurde in Mitleidenschaft gezogen. Hingegen nahm die Zuversicht der Konsumenten in einigen großen Industrieländern spürbar zu. Die weiterhin robusten Arbeitsmärkte und die Aussichten auf wieder steigende Realeinkommen haben maßgeblich hierzu beigetragen.

Im II. Quartal sanken die Preissteigerungsraten auf der Verbraucherstufe weltweit deutlich, blieben vielerorts aber noch hoch. In der Gruppe der Industrieländer verringerte sich die jährliche Inflationsrate bis Juli auf 4,3 %. Hierfür waren die erheblich gesunkenen Energiepreise ausschlaggebend. Auch der zugrunde liegende Preisauftrieb hatte inzwischen seinen Höhepunkt erreicht. Dabei fiel die Kernrate auf zuletzt 5,0 %. Allerdings festigte sich gleichzeitig der Eindruck, dass die Inflationsraten dennoch über einen längeren Zeitraum hinweg über dem Zielwert der Notenbanken verharren werden. Insbesondere könnten weitere Fortschritte beim Abbremsen des Preisanstiegs angesichts des anhaltend hohen Lohndrucks schwieriger werden. Auch zeichneten sich vonseiten der Rohstoffmärkte zuletzt keine weiteren Entlastungen ab. Die Rohölnotierungen zogen seit Ende Juni sogar wieder merklich an.

Die deutsche Wirtschaft blieb im 2. Quartal 2023 mit einer stagnierenden Wirtschaftsleistung weiter in einer Schwächephase. Die schwache Auslandsnachfrage lastete auf der Industrie. Gegenwind für die Wirtschaft kam auch von den gestiegenen Finanzierungskosten. Diese drückten die Nachfragen nach Bauleistungen und Investitionsgütern und bremsten die Kreditvergabe. Vor allem Wohnungsbaukredite an private Haushalte wurden deutlich weniger nachgefragt als in den Vorquartalen. Aber auch das Wachstum der Buchkredite an nichtfinanzielle Unternehmen verlor im zweiten Quartal weiter an Dynamik. Einer noch schwächeren realwirtschaftlichen Entwicklung standen das weiterhin hohe Auftragspolster in Teilen von Industrie und Bau und nachlassende Lieferengpässe entgegen. Rückenwind erhielt die Wirtschaft auch von dem soliden Arbeitsmarkt. Da die Löhne weiter kräftig stiegen und die Inflation nicht mehr ganz so hoch war, erholte sich der private Konsum. Der Arbeitsmarkt zeigt sich in der aktuellen zyklischen Schwäche als recht robust. Gleichwohl reduzierte sich im Frühjahr das zuvor hohe Tempo des Beschäftigungsanstiegs spürbar, und die Arbeitslosigkeit stieg moderat an. Die Arbeitsmarktanspannung ließ zwar leicht nach, aber trotzdem standen noch immer vergleichsweise viele offene Stellen den relativ niedrigen Arbeitslosenzahlen gegenüber. Bei immer noch hoher Inflation und einem anhaltend recht stark ausgelasteten Arbeitsmarkt fielen auch die Lohnabschlüsse vergleichsweise hoch aus.

Im gesamten Geschäftsjahr hatte der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erheblichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklung.

17 Über die branchenbezogenen Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2022/23 können aufgrund des sich über viele Kunden-Branchen erstreckenden Produktprogramms keine eindeutigen Aussagen gemacht werden. Mit Abstrichen kann man jedoch auf die Branchen Maschinen- und Anlagenbau und der Sicherheitstechnik referenzieren. Der Maschinen- und Anlagenbau ist - noch vor der Automobil-, der Informations-, der Telekommunikations- und der Elektroindustrie - der größte Industriezweig in Deutschland und zählt zu den Schlüsselbranchen der Wirtschaft:

1.	Umsatz der 18.414 Branchenunternehmen stieg 2022 um 4,9 % auf 244,0 Mrd. €.
2.	Maschinenbau bleibt mit 0,943 Mio. (ca. 11,6 %) Beschäftigten größter industrieller Arbeitgeber des produzierenden Gewerbes.
3.	Trotz einiger Großaufträge bleibt der Auftragseingang im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr deutlich hinter den Erwartungen zurück. Die Maschinen- und Anlagenbauer blicken mit gedämpfter Stimmungslage auf das bevorstehende Jahr 2024. Eine Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen ist aufgrund der hohen Unsicherheit spürbar. Die Auftragspolster schmelzen bei vielen. Ungeachtet dessen werden laut einer Prognose von Statista, Statistischem Bundesamt, Eurostat und OECD werden im Jahr 2025 jedoch rund 290 Milliarden Euro im Maschinenbau erwirtschaftet. Mit dem steigenden Umsatz wird ebenso eine steigende Wertschöpfung des Maschinenbaus in Deutschland bis zum Jahr 2050 prognostiziert.

18 Im Bereich der Sicherheitstechnik ist die Welt im 21. Jahrhundert mit teilweise sehr angespannten Sicherheitslagen sowie komplexen und neuen Bedrohungen konfrontiert. In einzelnen Ländern bestimmen verschwommene Trennlinien zwischen Friedens- und Kriegszustand, militärische Interventionen, schwelende Krisenherde, unkontrollierte Flüchtlings- und Migrationsströme sowie der Zusammenbruch staatlicher Strukturen das Weltgeschehen und erfordern neue Antworten auf den Feldern der äußeren und inneren Sicherheit.

Das Produktspektrum von C.A.PICARD im Bereich Sicherheitstechnik umfasst zum Schutz von Menschen mit HC Protect® und SC Protect Sicherheitsstähle der neusten Generation für das Militär, den Zivilschutz und die Geldtransporter und berücksichtigt national und international einerseits den weiterhin hohen technischen Modernisierungs- bzw. den Ersatzbedarf zahlreicher Streitkräfte und andererseits die neuen militärischen Einsatzszenarien, die von Armeen eine erhöhte Reaktions- und Handlungsfähigkeit bzw. Einsatzbereitschaft und -fähigkeit sowohl der wieder deutlich in den Fokus gerückten Landes- und Bündnisverteidigung, als auch im Zusammenhang mit internationalen Friedens- und Stabilisierungseinsätzen.

Das Marktpotenzial für Sicherheitsstahl ergibt sich unter strikter Beachtung der außenwirtschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen im Wesentlichen aus den Verteidigungsbudgets der Kundenländer. Kurz- und mittelfristig betrachtet, bewegt sich C.A.PICARD weiterhin in einem internationalen Wachstumsmarkt mit einem insbesondere in den europäischen Staaten, Japan und Australien wachsenden Ausgabentrend. Hintergrund sind bestehende und neue komplexe geostrategische, sicherheits- und verteidigungspolitische Herausforderungen sowie der hohe Modernisierungsbedarf der Streitkräfte in vielen Ländern einerseits sowie Forderungen nach der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Staaten gegen innere und äußere Bedrohungen sowie der Steigerung der militärischen Handlungsfähigkeit und stabiler Versorgungssicherheit in Friedens-, Krisen- und Kriegszeiten anderseits.

2. Geschäftsverlauf

19 Der Geschäftsverlauf wird nachfolgend durch gesonderte Analyse der Vermögens- Finanz und Ertragslage des Geschäftsjahres 2022/ 2023 betrachtet. Von besonderer Bedeutung war der Anteilskauf (72 %) und die Integration der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH mit Sitz in Bönen per 25.01.2023.

a. Ertragslage

20 Der konsolidierte Umsatz des CAPICARD-Konzerns im Geschäftsjahr 2022/23 lag mit 62,25 Mio. € weit über den Erwartungen und sehr deutlich über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr 56,96 Mio. €). Die positive Umsatzentwicklung resultiert mehrheitlich aus Nachholeffekten im Zuge der weltweiten Erholung nach der Rezession als Folge der Covid-19-Pandemie in Europa, insbesondere in Deutschland, sowie in Amerika mit Schwerpunkt USA sowie in Asien, insbesondere in Japan einerseits sowie dem Umsatzzuwachs durch die Akquisition der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH ab 25.01.2023 in Höhe von 1,76 Mio. € andererseits.

21 Der Umsatzanteil mit Abnehmern in Europa belief sich auf 46,74% (Vorjahr 44,46 %), im Fernen Osten auf 32,67 % (Vorjahr 38,33 %), in Amerika auf 19,91 % (Vorjahr 16,42 %), im Mittleren Osten auf 0,31 % (Vorjahr 0,412 %) sowie auf dem afrikanischen Kontinent und in Ozeanien auf 0,37 % (Vorjahr 0,20 %). Unter Einschluss der Bestandsveränderung an unfertigen und fertigen Erzeugnissen erhöhte sich die Gesamtleistung um 5,34 % von 61,40 Mio. € auf 64,68 Mio. €. Die Gesamtleistung wird für Zwecke der Konzernsteuerung definiert als Umsatzerlöse mit Dritten sowie +/- Bestandsveränderungen. Die bilanzielle Gesamtleistung definiert als Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderungen sowie anderer aktivierter Eigenleistungen stieg um 5,41 % von 61,43 Mio. € auf 64,75 Mio. €.

22 Der Auftragsbestand zum 30.06.2023 betrug - ohne Auftragsbestand der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH- insgesamt 39,26 Mio. € (30.06.2022: 29,88 Mio. €). Hiervon entfielen 16,68 Mio. € (Vorjahr 12,90 Mio. €) auf den Geschäftsbereich Plate Technology und 22,58 Mio. € (Vorjahr 16,98 Mio. €) auf den Geschäftsbereich Extruder Technology.

23 Der Materialaufwand betrug 20,97 Mio. € (Vorjahr 23,14 Mio. €) und sank mit 9,38 % überproportional im Verhältnis zum Anstieg der Gesamtleistung in Höhe von 5,41 %. Es wurde weiterhin wegen anstehender Preiserhöhungen, Mindestabnahmemengen und der Veränderung der Beschaffungsstruktur gezielt in Rohstoffe und in der Folge unfertige Erzeugnisse investiert. Der Materialaufwand wird für Konzernsteuerungszwecke definiert als Aufwand für Rohstoffe und Fremdlohnleistungen sowie für bezogene Waren entsprechend der Handhabung im Management Informationssystem (MIS) vor Skontoabzug und bilanziellen Bewertungsabschlägen. Die bilanzielle Materialaufwandsquote lag bei 32,42 % (Vorjahr 37,67 %). Dies ist insbesondere auf eine im Vorjahr erfolgte Ausweiskorrektur der Veränderungen der Bestände aus konzernweiten Lieferungen zurückzuführen, ohne die sich nur eine leichte Verbesserung der Marge ergeben hätte.

24 Abweichend von der Prognose des Vorjahres stieg der Personalaufwand unterproportional auf 21,46 Mio. € (Vorjahr 19,69 Mio. €). Der Personalaufwand wird für Konzernsteuerungszwecke definiert als Lohn- und Gehaltsaufwand zuzüglich sozialer Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung entsprechend der Handhabung im MIS ohne Berücksichtigung von erfolgsabhängigen Zahlungen, außerordentlichen und periodenfremden Aufwendungen sowie bilanziellen Wertänderungen. Die bilanzielle Personalaufwandsquote erhöhte sich auf 33,14 % (Vorjahr 32,05 %).

25 Die Abschreibungsquote stieg auf 5,93 % (Vorjahr 4,75 %). Der Grund für die Erhöhung lag in der Realisation von geplanten Investitionsprojekten für die Modernisierung des Maschinenparks vorrangig in Deutschland sowie dem Erwerb der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH.

26 Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf 1,70Mio. € (Vorjahr 2,51 Mio. €). Die Abnahme der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus Schadensfällen sowie um 0,23 Mio. € geringeren Erträgen aus Währungsumrechnung.

27 Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2022/23 11,83 Mio. € (Vorjahr 10,14 Mio. €). Die Zunahme resultiert im Wesentlichen aus Reparatur- und Instandhaltungskosten sowie Währungsverlusten aus Bewertungen. Wesentliche Faktoren der sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren die Produktions-, die Verwaltungs- und die Vertriebsaufwendungen.

28 Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge im Geschäftsjahr 2022/23 betrugen 0,05 Mio. € (Vorjahr 0,11 Mio. €). Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2022/23 auf insgesamt 0,29 Mio. € (Vorjahr 0,30 Mio. €). Der Zinsaufwand beruht im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksamem Aufwand aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen.

29 Die Steuern vom Einkommen und Ertrag im Geschäftsjahr 2022/23 beliefen sich, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Steuersätze der einzelnen Steuerhoheiten auf 2,30 Mio. € (Vorjahr 1,47 Mio. €).

30 Das bilanzielle Jahresergebnis im Konzern im Geschäftsjahr 2022/23 belief sich auf 5,78 Mio. € (Jahresergebnis Vorjahr 6,36 Mio. €). Die Reduzierung des bilanziellen Konzernjahresüberschusses resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Umsatzerlöse bei im Verhältnis überproportional gestiegenen Aufwendungen. Das operative Jahresergebnis laut MIS beläuft sich auf 7,98 Mio. € (Vorjahr 6,77 Mio. €). Das operative Jahresergebnis entspricht dem Jahresergebnis vor Zinsen und Steuern sowie ohne außerordentliche, betriebs- und periodenfremde Aufwendungen und Erträge unter Berücksichtigung der vorgenannten Modifikationen des Material- und Personalaufwands.

b. Finanzlage

31 Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich im Berichtsjahr auf 7,03 Mio. € (Vorjahr 6,58 Mio. €) Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit wird insbesondere durch das Konzernergebnis in Höhe von 5,36 Mio. €, den nicht zahlungswirksamen Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens in Höhe von 3,84 Mio. €, den Abbau von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1,96 Mio. € geprägt, dagegen hatten insbesondere der Anstieg des Vorratsvermögens um 4,21 Mio. € sowie die Ertragssteuern in Höhe von 2,30 Mio. € einen negativen Liquiditätseffekt.

32 Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -13,46Mio. € (Vorjahr -2,92 Mio. €). Die Zunahme des negativen Cashflows beruht im Wesentlichen auf Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis, d.h. den Anteilskauf der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH.

33 Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im Berichtsjahr -2,10 Mio. € (Vorjahr -1,61 Mio. €). Dieser negative Cashflow ist ein Spiegelbild der Entnahmen von den Darlehenskonten der Gesellschafter, inklusive der Steuerentnahmen sowie der Tilgung von Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten.

34 Zum Schluss des Geschäftsjahres 2022/23 beliefen sich die Bankguthaben auf 6,95 Mio. € (Vorjahr 17,11 Mio. €).

35 Die liquiden Mittel sind zum Teil als verzinsliche Gelder bei Kreditinstituten angelegt. Wie auch in den Vorjahren konnten auf Grund der vorhandenen Liquidität zu jeder Zeit alle Verbindlichkeiten zumeist unter Ausnutzung von Skonto beglichen werden.

c. Vermögenslage

36 Die Bilanzsumme der CAPICARD-Gruppe betrug zum 30.06.2023 78,41 Mio. € (Vorjahr 75,41 Mio. €). Die Erhöhung der Bilanzsumme resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung der immateriellen Vermögensgegenstände durch den Kauf der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH sowie der Erhöhung der Sachanlagen, insbesondere Grundstücke und Bauten sowie Technische Anlagen und Maschinen. Daneben standen, insbesondere aufgrund des gestiegenen Auftragsbestandes, Erhöhungen der unfertigen und fertigen Erzeugnisse, gestiegene Steuer- und sonstige Rückstellungen sowie die Abnahme der liquiden Mittel durch den Anteilskauf der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH gegenüber.

37 Das Anlagevermögen der CAPICARD-Gruppe belief sich zum 30.06.2023 auf 21,51 Mio. € (Vorjahr 11,21 Mio. €). Die absolute Erhöhung des Anlagevermögens resultiert im Wesentlichen aus Investitionen in Maschinen und Anlagen. Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme betrug 27,43 % (Vorjahr 14,86 %) und bewegte sich damit deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Die Investitionsquote für technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung betrug 12,42 % der Bilanzsumme (Vorjahr 8,42 %).

38 Das Umlaufvermögen zum 30.06.2023 belief sich auf 53,94 Mio. € (Vorjahr 61,16 Mio. €). Der Anteil an der Bilanzsumme betrug damit 68,79 % (Vorjahr 81,10 %). Die Reduzierung des Umlaufvermögens resultiert vor allem aus der Abnahme an liquiden Mitteln durch die Akquisition der USG Uwe Stücke Granuliertechnik GmbH.

39 Am Ende des Geschäftsjahres 2022/23 betrug das Eigenkapital der CAPICARD-Gruppe 51,80 Mio. € oder 66,06 % der Bilanzsumme (Vorjahr 48,77 Mio. € oder 64,67 % der Bilanzsumme).

40 Die Rückstellungen hatten zum 30.06.2023 einen Wert von 18,63 Mio. € (Vorjahr 18,17 Mio. €). Sie betrugen 23,76 % (Vorjahr 24,09 %) der Bilanzsumme. Die Pensionsrückstellungen beliefen sich zum 30.06.2023 auf 12,12 Mio. € (Vorjahr 12,66 Mio. €) oder 15,46 % (Vorjahr 16,79 %) der Bilanzsumme. Die Steuerrückstellungen erreichten zum 30.06.2023 einen Wert von 1,91 Mio. € (Vorjahr 1,01 Mio. €). Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich von 4,50 Mio. € auf 4,61 Mio. €. Eine Reduzierung verzeichneten die Verbindlichkeiten, welche um 0,60 Mio. € auf 7,20 Mio. € abgenommen haben. Dieses ist stichtagsbedingt im Wesentlichen auf um 0,91 Mio. € niedrigere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1,96 Mio. € zurückzuführen.

3. Finanzielle Leistungsindikatoren

a. Zieldefinition und betriebliche Kenngrößen

41 Abgeleitet aus der unternehmerischen Leitidee und den Leitsätzen sowie den strategischen Unternehmenszielen basiert die Steuerung der CAPICARD-Gruppe auf den vier Spitzenkennzahlen:

a. Operatives Ergebnis

b. Umsatz

c. Personalaufwandsquote

d. Materialaufwandsquote

42 Das interne Kennzahlensystem umfasst für alle operativen Konzerngesellschaften - einzeln und konsolidiert - Umsatz und Umsatzentwicklung, Personal-, Material- und Sachkosten, Währungsgewinne und -verluste, Ergebnis vor Steuern, Auftrags- und Materialbestände (teilweise mit Reichweiten), Liquidität, Bank- und Kassenbestände, Forderungen und Verbindlichkeiten und eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung.

43 Grundlage für die Steuerung des Konzerns ist die einmal im Jahr für drei Jahre aufgestellte operative Unternehmensplanung, bestehend aus Umsatz-, Betriebsleistungs-, Personal-, Material-, Sachkosten-, Investitions-, Bestands- und Finanzplanung. Die vorgelagerten Planungsprozesse erfolgen auf operativer Kostenstellenebene national wie international bottom-up. Die Unternehmensplanung für das erste Jahr erfolgt detailliert auf Monatsbasis; die für das zweite und dritte Jahr auf Jahresbasis. Die Detailplanungen werden anschließend sowohl nach Standorten, nach Produktgruppen als auch national wie international konsolidiert und abschließend in zwei Planungskonferenzen zur Unternehmensplanung finalisiert. Auf dieser Grundlage werden alle Unternehmensbereiche bezüglich der relevanten Handlungsfelder Funktionen, Prozesse, Produkte und Märkte koordiniert. Das Budget wird monatlich hinsichtlich des Grades der Zielerreichung überprüft. Dabei sind Soll-Ist-Vergleiche, Vorjahresvergleiche, Zehn-Jahres-Vergleiche, Abweichungsanalysen und Maßnahmenpläne zur Sicherstellung der budgetierten Zielsetzungen wichtige Instrumente der Steuerung. Die Anpassung des laufenden operativen Geschäfts steht - unter Berücksichtigung aktueller Risiken - im Mittelpunkt der unterjährigen Steuerung. Die Geschäftsführungen des Konzerns sowie der Tochtergesellschaften verfolgen die Entwicklung der Kenngrößen anhand eines monatlichen bzw. jährlichen Berichtswesens.

Im Geschäftsjahr 2022/23 haben sich - im Rahmen unseres Steuerungssystems (MIS) - die Spitzenkennzahlen positiv entwickelt:

a. Operatives Ergebnis:	+ 17,98 %
b. Umsatz:	+ 7,32 %
c. Personalaufwandsquote:	- 2,31 %
d. Materialaufwandsquote:	- 5,56 %

Insgesamt hat sich das operative Ergebnis, getrieben durch den erhöhten Umsatz sowie den im Verhältnis unterproportional gestiegenen Personalaufwand und den gesunkenen Materialaufwand, besser als erwartet entwickelt.

b. Kontinuierliche Optimierung des Steuerungssystems

44 Im Rahmen der kontinuierlichen Optimierung unseres Steuerungssystems haben wir im Geschäftsjahr 2022/23 unser Frühwarnsystem zur Kostenentwicklung in der Beschaffung - insbesondere Rohstoffe, Fremdleistungen und Energie - als Basis für eine proaktive Preisgestaltung weiterentwickelt.

III. Prognosebericht

45 Grundlage für den Prognosebericht ist, im Rahmen des Managementinformationssystems (MIS), die jährliche 3-Jahres-Planung wesentlicher Kenngrößen auf Basis interner Einschätzungen sowie externer verfügbarer Markt- und Branchendaten. Von besonderer Bedeutung für den Prognosebericht ist die Energiekrise. Hier gehen wir weiterhin von einer Gewährleistung der Versorgung mit Strom und Gas ab 01.01.2024 bei - in Abhängigkeit von der Entscheidung des Gesetzgebers zur Energiepreisbremse - stabilen Bezugskosten, jedoch auf hohem Niveau im Verhältnis zu den Bezugskosten 2021 aus.

Alle operativen Gesellschaften der CAPICARD-Gruppe planen für das Geschäftsjahr 2023/24 positive Ergebnisbeiträge. Auf Basis der positiven Ergebnisse der Einzelgesellschaften erwarten wir dennoch ein um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz niedrigeres operatives Gruppen-EBIT (vor Konsolidierung).

46 Für das Geschäftsjahr 2023/24 ist beim Nettoumsatz gemäß MIS ein um einen steigenden einstelligen Prozentsatz höheres Wachstum geplant. Das geplante Wachstum resultiert sowohl aus dem Geschäftsbereich Plate Technology mit zum Teil sehr langfristigen Rahmenverträgen im Bereich der Wehrtechnik als auch insbesondere aus dem Geschäftsbereich Extruder Technology mit wachsendem OEM-Geschäft auf Basis konkreter Vereinbarungen.

47 Der Personalaufwand der CAPICARD-Gruppe soll im Geschäftsjahr 2023/24 gemäß MIS um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigen. Ursache hierfür ist der steigende Personalaufwand durch Tarifvereinbarungen sowie die Einstellung von hochqualifizierten Fachkräften.

48 Der Materialaufwand der CAPICARD-Gruppe soll im Geschäftsjahr 2023/24 gemäß MIS um einen mittleren einstelligen Prozentsatz steigen. Die Zunahme resultiert aus Preiserhöhungen im Wesentlichen bei Rohstoffen und Fremdleistungen.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

a. Leistungswirtschaftliche Risiken

49 Die Herstellung und der Vertrieb der Produkte der CAPICARD-Gruppe sind mit einem unternehmerischen Risiko verbunden. Mit unseren Produkten stehen wir insbesondere zu den Maschinenherstellern von Verschleißteilen im Wettbewerb. Ferner sind unsere Produkte durch technischen Fortschritt substituierbar. Die Möglichkeit unserer bestehenden Wettbewerber in Entwicklungs- und Schwellenländern qualitativ immer hochwertigere Produkte sehr kostengünstig herzustellen, stellt grundsätzlich ein Risiko dar. Dabei entstehen insbesondere in China auch neue Wettbewerber, die mit qualitativ hochwertigen Produkten auf Basis europäischer Beschaffungsquellen auf den Markt drängen. Daher treiben wir die ständige Modernisierung unserer Produktionsstandorte in Deutschland, Asien und den USA sowie die Globalisierung unserer Aktivitäten, da beide für den langfristigen Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit unumgänglich und überlebensnotwendig sind, mit Nachdruck voran.

50 Die zunehmende Konzentration auf der Abnehmerseite insbesondere im Geschäftsbereich Extruder wird die CAPICARD-Gruppe in einen noch stärkeren Preiswettbewerb führen. Ferner wird die Zunahme der politischen Risiken in China wird zu einer zunehmenden Entkopplung sowie zu weiteren Abwanderungen auf der Abnehmerseite insbesondere Richtung Südostasien führen. Die im Verhältnis zur Größe breite internationale Aufstellung der Gruppe mit eigenen Standorten, die Erschließung neuer Märkte insbesondere in Südostasien, aber auch in Lateinamerika, im Nahen und Mittleren Osten sowie neue Sparten und Produkte bzw. neue Anwendungs- und Verfahrenstechniken schaffen auf der anderen Seite auch neue Wachstumsmöglichkeiten.

51 Die CAPICARD-Gruppe ist in erheblichem Umfang auf Stahl, Hartmetall, aus Erdöl hergestellte Vorprodukte und Energie angewiesen. Insgesamt hat einerseits die Verfügbarkeit abgenommen und andererseits die Anspannung bei der Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten, insbesondere für Energie infolge des andauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine sowie den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, sehr deutlich zugenommen und das Risiko einer Angebotsverknappung gegenüber dem Vorjahr nochmals sehr deutlich erhöht. Dem Risiko mangelnder Verfügbarkeit und allgemein steigender Beschaffungspreise, von Mindestabnahmemengen und zunehmenden Qualitätsmängeln durch Restrukturierung bei Schlüssellieferanten wurde daher mit strategischen Lieferantenmaßnahmen, wie z.B. Rahmenliefervereinbarungen mit definierten Preisgleitklauseln, Abnahmegarantien an Lieferanten zur Beschaffung und Bevorratung von Vorprodukten, schriftlichen Liefergarantien mit Laufzeiten bis 2025 sowie hoher Bevorratung an allen Standorten aktiv entgegengewirkt. Trotz der strategischen Lieferantenmaßnahmen können steigende Beschaffungspreise in Einzelfällen abgemildert, aber nicht verhindert werden.

52 Unser Risikobericht berücksichtigt die nachlassende weltwirtschaftliche Prosperität nach der Rezession infolge der Covid-19 Pandemie, aber auch die Folgen des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine sowie die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und die damit einhergehende weitere wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum, USA, China und Japan. Eine Verschärfung bzw. Eskalation der lokalen und regionalen Konflikte mit der Gefahr von nationalen, regionalen bzw. internationalen Flächenbränden in Osteuropa, im Nahen und Mittleren Osten, Nordkorea, China und Taiwan, aber auch die Handelskonflikte zwischen den USA einerseits und China bzw. der EU andererseits, hätte in der Folge äußerst weitreichende negative Rückwirkungen auf die Weltwirtschaft insgesamt und in Europa, den USA, China und Japan im Besonderen, deren Auswirkungen auf unsere Unternehmensgruppe derzeit nicht abschätzbar sind.

b. Finanzwirtschaftliche Risiken

53 Die zum Teil starken Währungsschwankungen von Euro, US-Dollar, Renminbi und insbesondere Yen können durch Zahlungsstromausgleich in Folge der Intercompany-Geschäfte innerhalb der Gruppe größtenteils abgedeckt werden. Kurssicherungsgeschäfte zur Absicherung offener Positionen wurden geprüft, sind aber unterjährig bislang weiterhin nicht geplant.

54 Die Weltwirtschaft expandiert trotz der zumeist straffen Geldpolitik der Notenbanken verhalten. Eine sinkende Nachfrage, steigende Preise, robuste Arbeitsmärkte und wachsende Reallöhne, zunehmende Preisänderungsrisken auf der Nachfrage- und Angebotsseite sowie eine Inflation weit über dem historischen Durchschnitt lasten - in Verbindung mit dem andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine sowie den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und ihren Folgen, dem anhaltenden Handelsstreit zwischen der USA und China bzw. der EU mit wechselseitigen Zöllen und Sanktionen mit erheblichen Störungen der globalen Lieferketten - weiterhin auf der Weltwirtschaft, so dass eine nachhaltige Erholung der internationalen Konjunktur kurz- und mittelfristig eher nicht zu erwarten ist.

Dem steigenden Kostenrisiko begegnen wir durch eine proaktive Preispolitik, durch die flexible Nutzung von Produktionskapazitäten innerhalb der Unternehmensgruppe.

55 Die Zahlungsfähigkeit ist mit Barmitteln von rund 8,60 Mio. € (Stand 30.09.2023) nachhaltig gesichert und es sind aktuell keine existenzgefährdenden Liquiditätsrisiken zu erkennen.

56 Für den Forderungsbestand bestehen grundsätzlich Ausfallrisiken. Die Ausfallrisiken werden reduziert, indem vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung stets die Bonität der Kunden geprüft und in Abhängigkeit vom Ergebnis das Kreditlimit festgelegt wird. Bei bestehenden Geschäftsbeziehungen werden die Bonität und das Zahlungsverhalten der Kunden unter zu Hilfenahme externer Dienstleister (z.B. Creditreform, Bisnode) laufend überwacht. Da der Konzern überwiegend über solvente Kunden verfügt, sind Ausfälle die Ausnahme.

c. Personalrisiken

57 Für den Unternehmenserfolg sind engagierte Mitarbeiter (gn) und Führungskräfte (gn) von herausragender Bedeutung. Es besteht das Risiko, nicht in ausreichendem Maße Leistungsträger (gn) für offene Stellen zu finden oder kompetente Stelleninhaber (gn) zu verlieren. Um dies zu verhindern, positioniert sich die Gruppe als attraktiver Arbeitgeber und fördert eine langfristige Bindung der Mitarbeiter (gn). Den Wettbewerb um Bindung und Akquisition qualifizierter Mitarbeiter (gn) haben wir an allen Standorten der Gruppe intensiviert. Im Rahmen der Nachwuchsgewinnung bilden wir z.B. in Deutschland 16 Auszubildende (gn) (Stand 30.09.2023) insbesondere in gewerblichen Ausbildungsberufen (Vorjahr 13 mit Stand 30.09.2022) aus. Dabei konnten nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze mangels geeigneter Bewerber (gn) besetzt werden.

d. IT-Risiken

58 Die Risiken für einen großflächigen IT-Ausfall, z.B. durch Ransomeware, Brute-Force-Attacken, den unberechtigten Zugriff auf Systeme, die physische Beschädigung zentraler IT-Komponenten, den längeren Ausfall von Internetverbindungen, Denial-of-Service-Attacken sowie die Infektion mit Schadsoftware haben national wie international deutlich zugenommen. Zur Begrenzung der Risiken aus dem IT-Bereich wurde insbesondere an den Standorten in Deutschland die Infrastruktur für die gesamte Kommunikation erneuert. Das Projekt "IT-Sicherheit" wird - nach den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), hier: BSI-Standard 200-2 Basisabsicherung - mit dem Ziel eines deutlich höheren Schutzniveaus weiterhin fortgeführt und voraussichtlich im Geschäftsjahr 2023/24 beendet. Für das Geschäftsjahr 2023/24 sind Penetrationstest an den Standorten in Deutschland geplant.

e. Risikomanagement

59 Alle versicherbaren Risiken sind in einem angemessenen Umfang durch ein zentral betreutes Versicherungsmanagement - mit Ausnahme einer Kreditversicherung und lokaler Policen für z.B. Gebäude oder Kraftfahrzeuge - abgedeckt. Nicht versicherte Risiken wurden reduziert bzw. deren mögliche Ursachen eliminiert. Dem Elementarschadenrisiko begegnen wir durch ein Betriebskontinuitätsmanagement (BKM) mit dem Ziel, den Fortbestand des Unternehmens im Sinne ökonomischer Nachhaltigkeit, d.h. die Fortführung der Geschäftstätigkeit unter Krisenbedingungen oder zumindest unvorhersehbar erschwerten Bedingungen, im Angesicht von Risiken - z.B. Brand, Blitzschlag, Explosion, Stromausfall, Wasserversorgung, Materialversorgung, Maschinenausfälle etc. - mit hohem Schadensausmaß sicherzustellen. Darüber hinaus werden in regelmäßigen Abständen mit dem beauftragten Versicherungsmakler Risikoanalysen durchgeführt und darauf aufbauend Maßnahmenplanungen erstellt.

60 Ferner zählen zum Risikomanagementsystem das Compliance-Management sowie das IT-Notfallmanagement. Das C.A.PICARD-Compliance-System gliedert sich in drei Handlungsebenen: Vorbeugen, Erkennen und Reagieren. Darin bündeln wir ein umfassendes System von Maßnahmen, mit denen wir sicherstellen wollen, dass unser Geschäft stets im vollen Umfang mit Recht und Gesetz sowie unseren internen Prinzipien und Regeln gemäß unserem C.A.PICARD-Verhaltenskodex in Einklang steht. Das Compliance-Management-System wurde an den Standorten in Deutschland implementiert. Die Implementierung bei den Auslandstochtergesellschaften befindet sich weiterhin in Vorbereitung.

Im Rahmen unseres Betriebskontinuitätsmanagements (BKM) wurde im Geschäftsjahr 2022/23 der effektive, effiziente und angemessene Umgang aller Beteiligten mit IT-Notfällen zur Fortführung der Geschäftstätigkeit unter Krisenbedingungen als IT-Notfallmanagement ausgerollt. Für das Geschäftsjahr 2023/24 sind entsprechende Notfallübungen des Notfallstabes geplant.

f. Gesamtbild der Risikolage

61 Im Gesamtbild der Risikolage sind bislang keine konkreten Risiken erkennbar, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der CAPICARD-Gruppe existenziell beeinträchtigen könnten. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung insbesondere infolge des fortdauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, der globalen Klima- und Energiekrise, den kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, der zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Krisenherde, insbesondere der Wettkampf der politischen Systeme, der partiellen Staatsschuldenkrise und weiteren Inflationsentwicklung, der Handelsstreitigkeiten zwischen der USA und der EU bzw. China sowie der Klimabesteht ein sehr hoher Grad an Unsicherheit, ob sich diesbezügliche Risiken nicht zukünftig weiter konkretisieren und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der CAPICARD-Gruppe nachhaltig beeinträchtigen werden. Die in Summe sehr gute Finanz- und Ertragslage ermöglicht uns aber, Krisen zu überstehen. CAPICARD ist überzeugt, die sich aus den oben genannten Risiken ergebenden Herausforderungen auch zukünftig erfolgreich zu meistern. Wir werden weiterhin je nach Risikolage alle notwendigen Entscheidungen treffen und durchführen, so dass die Stabilität der CAPICARD-Gruppe erhalten bleibt.

2. Chancenbericht

a. Strategische Chancen

62 Die CAPICARD-Gruppe beobachtet und analysiert kontinuierlich die Absatz- und Be- schaffungsmärkte. Durch unsere Mitgliedschaft und aktive Teilnahme in mehreren Fachverbänden und Netzwerken, z.B. Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. etc. nutzen wir die Möglichkeiten zur strukturierten Auswertung von Markt-, Industrie- und Wettbewerbsdaten. Darüber hinaus nutzen wir Marktstudien zu ausgewählten Absatzmärkten.

63 Strategische Chancen von übergeordneter Bedeutung wie Strategieanpassungen oder mögliche Akquisitionen, Kooperationen und Partnerschaften, werden auf Geschäftsführungsebene im Konzern eruiert, in turnusmäßigen Management Meetings validiert, mit dem Beirat und den Gesellschaftern abgestimmt und entsprechend umgesetzt.

b. Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Wachstumschancen

64 In Anbetracht der gesamtwirtschaftlichen Risiken schätzen wir die Wahrscheinlichkeit einer länger anhaltenden weltweiten Rezession als hoch bis sehr hoch ein. Aufgrund der genannten Risikofaktoren ist ein Schrumpfen der Weltwirtschaft - wenn auch mit regionalen Unterschieden - zunehmend sehr wahrscheinlich.

65 Die branchen- bzw. -produktspezifischen Wachstumschancen für den Geschäftsbereich Plate Technology schätzen wir in Folge der in Summe weltweit gesättigten Märkte als sehr gering ein. Der Markt für Wehrtechnik hingegen eröffnet uns insbesondere in Europa und Japan zunehmend neue Wachstumschancen. Dies umso mehr vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen sowie den Verpflichtungen der NATO-Staaten zu Rüstungsanstrengungen in Höhe von 2 % des Bruttosozialproduktes.

66 Die branchen- bzw. -produktspezifischen Wachstumschancen für den Geschäftsbereich Extruder Technology schätzen wir in Folge des weltweit ansteigenden Bedarfs an z.B. Kunststoffen für die Auto- und Telekommunikationsindustrie sowie an Nahrungsmitteln für die wachsende Weltbevölkerung als hoch bis sehr hoch ein. Darüber hinaus eröffnen sich neue verfahrensspezifische Wachstumschancen durch Kunststoff-Recycling.

c. Leistungswirtschaftliche Chancen

67 Zentrale leistungswirtschaftliche Chancen sehen wir in der Optimierung bzw. der Erweiterung des Produktportfolios und Nutzung gruppenweiter Synergien in Vertrieb, Produktion und Beschaffung, insbesondere durch fortschreitende Digitalisierung. Der systematische Aufbau standortübergreifender neuer und zukunftsweisender Prozesse beabsichtigt gezielte Effizienzsteigerungen. Die damit verbundenen Kostenvorteile stärken die Wettbewerbsfähigkeit der CAPICARD-Gruppe. Daneben erwarten wir Versorgungssicherheit und perspektivisch Kostenvorteile durch den Betrieb von mehreren eigenen Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung, insbesondere in Deutschland.

V. Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten

68 Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen insbesondere Forderungen, Zessionen, Bankguthaben und Anzahlungsbürgschaften von Lieferanten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Minimierung finanzieller Risiken jeglicher Art.

69 Die Geschäftsführung verfolgt eine konservative Risikopolitik. Die Anlagenstrategie von freien flüssigen Mitteln erfolgt ohne erkennbare Risiken über Bankguthaben, insbesondere mit Konzentration in Deutschland, mit entsprechender Streuung bei ausreichender Einlagensicherung.

70 Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtungen vorgenommen (siehe IV.1.b) Preisänderungsrisiken werden mit Maßnahmen des Strategischen Einkaufs gesteuert (siehe IV.1.a); Risiken aus Zahlungsstromschwankungen begegnen wir durch eine vorausschauende Vermögens-, Finanz- und Ertragsplanung, verbunden mit einer hohen Eigenkapitalquote und einer guten Liquidität.

Remscheid, den 24. November 2023

C. A. Picard GmbH als persönlich haftende Gesellschafterin durch

Josef Posniak, Geschäftsführer

Andreas Meise, Geschäftsführer

Sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung

Der Konzernabschluss wurde am 19.12.2023 gebilligt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die CAPICARD GmbH & Co. KG, Remscheid

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der CAPICARD GmbH & Co. KG, Remscheid, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der CAPICARD GmbH & Co. KG, Remscheid, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Konzernabschlusses.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Darstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Remscheid, 13. Dezember 2023

Hübenthal & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dipl.- Kfm. Burkard Kretschmann, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Kfm. Gero Hübenthal, Wirtschaftsprüfer