EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2021 bis zum 30.06.2022

Lagebericht 2021/22

1 Grundlagen

1.1 Geschäftsmodell

Die EDL gehört zur österreichischen Pörner Gruppe mit Sitz in Wien und erbringt anspruchsvolle Ingenieurleistungen für die Prozessindustrie. Hierzu gehören Studien, Behörden-, Basic- und Detail-Engineering-Leistungen, die Beschaffung und Lieferung von Technologien, Ausrüstungen und Materialien sowie die Überwachung von Bau, Montage und Inbetriebnahme der projektierten Anlagen. Darüber hinaus helfen wir mit unseren Technologien den Kunden noch nachhaltiger und wirtschaftlicher zu produzieren, und folgen damit der über 100 Jahre alten Tradition der Edeleanu GmbH, die die EDL mit Mitarbeitern des ehemaligen Chemieanlagenbaukombinats Leipzig-Grimma (CLG) 1991 als Tochterunternehmen gegründet hat.

1.2 Organisation, Geschäftsfelder und Wettbewerbsumfeld

Wir sind überwiegend für Kunden der mineralölverarbeitenden, petrochemischen und chemischen Industrie tätig. Unser Tätigkeitsspektrum erstreckt sich hierbei auf drei wesentliche Geschäftsfelder:

Geschäftsfeld Anlagenbau

Unser Geschäftsfeld Anlagenbau umfasst sowohl Revamps (Umbauprojekte) als auch Neubauprojekte für Raffinerien, sowie für die petrochemische und chemische Industrie. Dabei legen wir insbesondere Wert darauf, mit verfahrenstechnischen und technologischen Kompetenzen für unsere Kunden optimale Lösungen zu realisieren. Durch kundenbezogene Umbaukonzepte überzeugen unsere Revamps und stellen die termingerechte Wiederinbetriebnahme der Anlagen sicher. Beim Anlagenbau stehen wir sowohl in Konkurrenz mit großen Anlagenbauunternehmen als auch mit kleineren Ingenieurbüros, je nach Projektgröße und Komplexität. Unsere Marktposition in Deutschland und Österreich bei technologisch anspruchsvollen und abwicklungstechnisch komplexen Revamps bauen wir sukzessive aus.

Geschäftsfeld Technologie

Mit unserem Geschäftsfeld Technologie bieten wir unseren Kunden technologische Lösungen, sowohl auf Basis eigener Technologien als auch in Zusammenarbeit mit Lizenzgebern. Hierbei liefern wir Prozessdesign-Pakete und technologische Schlüsselausrüstungen oder komplette Anlagen in Verbindung mit unserem Geschäftsfeld Anlagenbau. Unser Geschäftsfeld Technologie wurde in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und stellt das Geschäftsfeld mit dem aus unserer Sicht größten Wachstumspotential dar. Wettbewerber sind hier überwiegend große Anlagenbauunternehmen mit technologischer Ausrichtung sowie auf Technologien spezialisierte Lizenzgeber. Da wir uns bei den eigenen Technologien auf den Bereich der Rückstandsverarbeitung von Raffinerien und auf Schmierölraffinerien konzentrieren, beschränkt sich der Wettbewerb auf relativ wenige Unternehmen. Mit unseren Technologien, in Kombination mit der Pörner Biturox-Technologie zur Herstellung von hochwertigen Bitumen können wir eine durchgängige Lösung zur vollständigen Aufbereitung von Raffinerierückständen zu hochwertigen Produkten liefern wie beispielsweise Bitumen, Basis- und Weißöle, oder Wachse. Darüber hinaus stehen Technologien im Fokus, mit denen nachhaltige synthetische Kraftstoffe und Chemiegrundstoffe, wie Wasserstoff, Kerosin (SAF), Naphtha, Basisöle und Wachse, mittels regenerativer elektrischer Energie gewonnen werden können (Power-to-X).

Geschäftsfeld Standortnahe Ingenieurleistungen

Für unsere Kunden in Deutschland erbringen wir mit unserem Geschäftsfeld Standortnahe Ingenieurleistungen, Planungsleistungen für Kleinprojekte sowie unterstützende Leistungen für die Produktionsbetriebe an den Kundenstandorten. Häufig erfolgt die Leistungserbringung auf Basis von Rahmenverträgen. Das Wettbewerbsumfeld ist regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zur Differenzierung vom Wettbewerb legen wir auch hier unseren Schwerpunkt auf die Verfahrenstechnik und Technologie.

1.3 Ziele und Strategien

Unser Leitbild "We are EDL" bildet den Orientierungsrahmen, von dem sich unsere strategische Ausrichtung ableitet. Wir wollen bei Qualität, Technologien, Service und Sicherheit Maßstäbe setzen und unsere Kunden begeistern. Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter stolz darauf sind, bei EDL zu arbeiten. Unser unternehmerisches Handeln ist auf nachhaltiges Wachstum und die langfristige Sicherung unseres Unternehmens ausgerichtet. Unsere Ziele erreichen wir durch Zuverlässigkeit und Verantwortung unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern gegenüber und dem ständigen Streben nach Verbesserung.

Führend in Technologie und Innovation

Bei Technologie und Innovation wollen wir Maßstäbe setzen, von innovativen Technologien, über Revamps bestehender Anlagen bis hin zu anspruchsvollen Dienstleistungen. Dabei nutzen wir die Potenziale unserer langjährigen Erfahrung und setzen, wenn möglich, standardisierte modulare Systeme und Lösungen ein. Spitzenleistung in allen Bereichen ist hierzu die Voraussetzung. Hier messen wir uns an den besten Wettbewerbern. Mit effizienten Prozessen, schlanken Strukturen und hoher Produktivität sowie größtmöglicher Agilität wollen wir den sich beschleunigt verändernden Umfeldbedingungen gerecht werden. Hierzu entwickeln wir unser Verständnis und unsere Konzepte zu Führung, Zusammenarbeit, Organisation und Kommunikation ständig weiter, mit dem Ziel, unsere Veränderungsfähigkeit und -geschwindigkeit zu steigern.

Im Geschäftsfeld Anlagenbau haben wir unsere Kompetenzen im Bereich Projektmanagement, insbesondere für internationale Projekte, weiter ausgebaut. Gleichzeitig werden wir unser Kerngeschäft in Deutschland und Österreich durch verbesserte Abwicklung weiter stärken und noch effizienter gestalten. In den vergangenen Jahren haben wir den konsequenten Einsatz digitaler Arbeitsmittel vorangetrieben und die Basis für die Einbindung und das Management lokaler Partner bei internationalen Projekten geschaffen. Weiterhin werden wir das mit den jeweiligen Projekten verbundene Liefergeschäft weiter ausbauen. Aufgrund der Marktsituation in Deutschland und Österreich bestehen solche Möglichkeiten jedoch vorrangig im Auslandsgeschäft. Zur Erweiterung unserer Leistungen haben wir den Aufbau langfristiger und stabiler Partnerschaften mit externen Verfahrensträgern und Anlagenbauern fortgesetzt. Solche Partnerschaften ermöglichen uns die Bearbeitung von Projekten, die ansonsten ob ihrer Größe oder anderer Besonderheiten die vorhandenen eigenen Kapazitäten überschreiten würden.

Im Geschäftsfeld Technologie bauen wir, ausgehend von unserer SDA Technologie, unsere Technologien und Technologiepartnerschaften zur Verarbeitung von Rückstandsölen, wie Extraktion, De-Oiling, De-Waxing, Hydrierung oder Altöl-Aufbereitung weiter aus. Ergänzt haben wir unser Technologieportfolio um eine patentierte neuartige Technologie zur Viskositätsverbesserung von Grundölen (LEPD - Low Energy Polymer Dissolving). Zur Weiterentwicklung und zur Auslegung der verkauften Anlagen bauen wir auf unsere eigenen Technikumsanlagen und arbeiten seit langem erfolgreich mit dem Institut für Nichtklassische Chemie (INC) in Leipzig zusammen. Die Möglichkeit, Raffinerierückstände unserer Kunden zu analysieren und eine zuverlässige Prozessauslegung durchführen zu können, spielt bei der Auftragsvergabe eine wesentliche Rolle. Die Technologien zur Herstellung regenerativer synthetischer Produkte auf Basis von Kohlenstoff aus nachhaltigen Quellen sowie aus Kohlendioxid unter Einsatz von erneuerbarer elektrischer Energie spielen in unserem Technologieportfolio eine zunehmend größere Rolle. Hierbei stehen ganzheitliche Lösungen von der CO ₂ -Gewinnung bis hin zu fertigen regenerativen synthetischen Produkten im Vordergrund. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Technologien ist zukünftig mit einer weiteren Verbesserung unserer verfahrenstechnischen Marktposition zu rechnen.

Im Geschäftsfeld Standortnahe Ingenieurleistungen streben wir eine Intensivierung der Marktbearbeitung in der chemischen Industrie in Deutschland an, u.a. auch über Vertriebspartnerschaften.

Begeisterte Kunden

Wir sind überzeugt, mit exzellenten Technologien und herausragenden Ingenieurleistungen nachhaltig Werte für unsere Kunden zu schaffen. Bei der Kundenzufriedenheit wollen wir in allen relevanten Bewertungen an der Spitze stehen und mit höchster Qualität unserer Produkte die Kunden immer wieder neu überzeugen.

Erstklassige Teams

Wir streben nach einer sehr hohen Mitarbeiterzufriedenheit und für Bewerber wollen wir der Arbeitgeber erster Wahl sein. Wir arbeiten in Teams, in denen Diversität beim Geschlecht, bei der Nationalität und im Generationenmix großgeschrieben wird. Die vier Grundwerte "Integrität und Respekt", "Innovation", "Verantwortung" und "Kollegialität" bilden das Fundament unseres Handelns. Integrität hat eine besondere Bedeutung für unser Unternehmen. Sie leitet unser Handeln. Wir sind überzeugt, dass integres Wirtschaften uns dauerhaft erfolgreicher macht und der Gesellschaft zugutekommt.

Mit unserer Personalarbeit unterstützen wir unsere Unternehmensstrategie und stärken bereichsübergreifendes Arbeiten sowie eine Führung, die von Wertschätzung und Vertrauen getragen wird und offenes Feedback fördert. Nur ein modernes Arbeitsumfeld macht es möglich, den Wettbewerb um die besten Köpfe und Lösungen zu gewinnen, um so nachhaltig erfolgreich zu sein. Als international tätiges mittelständisches Unternehmen bieten wir vielfältige Einsatzmöglichkeiten in einem familiär geprägten Umfeld. Dabei stehen gleichwertig Fach-, Führungs- und Projektlaufbahn nebeneinander. Kompetenzmanagement und die Weiterqualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen für uns ebenfalls eine große Rolle. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Review- und Managementtools möchten wir dem Rechnung tragen. Durch Praktika für Studierende und Doktorandenprogramme bieten wir Nachwuchskräften Einblick in unser spannendes Tätigkeitsgebiet. Darüber hinaus pflegen wir in Verbindung mit unseren Technologien und deren Weiterentwicklung Kooperationen mit Hochschulen.

Nachhaltig profitables Wachstum

Wir streben profitables Wachstum an und legen hierbei auf Nachhaltigkeit großen Wert. Im Mittelpunkt für die nächsten Jahre stehen dabei die weltweite Vermarktung und die Weiterentwicklung unserer Technologien sowie strukturelle Optimierungen. Durch lokale Partnerschaften in den Auslandsmärkten wollen wir zudem unser globales Wachstum stärken. Bei unserem gesamten Handeln hat die Bewahrung unserer finanziellen Unabhängigkeit oberste Priorität.

1.4 Steuerungssystem

Wir verfolgen als unsere Kernziele profitables Wachstum und finanzielle Unabhängigkeit. Die Steuerungssystematik verbindet die Wertschaffung mit der Wertsicherung. Gerade für ein mittelständisches Unternehmen sind Ausbau und nachhaltiger Erhalt der Ertragskraft entscheidend für die Finanzierung des zukünftigen Wachstums.

Wesentliche Steuerungsgrößen für die Wertschaffung sind die Gesamtleistung und das Ergebnis sowie als interner Indikator die Personalauslastung. Das interne Berichtswesen richtet sich dabei grundsätzlich nach dem deutschen Handelsrecht. Die Wertsicherung wird über eine enge Verfolgung der Kostenentwicklung sowie ein Liquiditätsmanagement mit wöchentlicher Planung der kurzfristigen Liquidität erreicht, zu dem eine zentrale Finanzplanung gehört.

Zentrales, internes Berichtsinstrument ist ein monatlicher Bericht an die Geschäftsführung und den Gesellschafter, der einen zeitnahen Überblick über die Kennzahlen gibt. Er bietet einen Vorjahres-Vergleich sowie für die zentralen Kenngrößen einen Plan-Ist-Vergleich. Grundlage ist der jährlich neu erstellte Wirtschaftsplan, der in eine längerfristige strategische Unternehmensplanung eingebettet ist.

1.5 Zweigniederlassungen

Zum weiteren Ausbau unserer inländischen Aktivitäten in der Chemieregion Rhein-Ruhr wurde im zweiten Quartal 2020 ein neues Büro in Köln eröffnet. Hierdurch können wir kundennäher agieren und unseren Personalstamm für standortübergreifende Projekte weiter ausbauen. Der Standort Köln hat in seinem zweiten Geschäftsjahr eine Gesamtleistung von 1,3 Mio. € erreicht.

1.6 Forschung und Entwicklung

Unsere Kompetenz auf dem Gebiet von Technologien ist für unseren nachhaltigen Geschäftserfolg ein wesentlicher Faktor. Eine stetige, anwendungsnahe und zielgerichtete Forschung und Entwicklung ist hierbei eine wichtige Voraussetzung. Insgesamt haben wir im Berichtszeitraum trotz der guten Auslastung 697 T€ in die Forschung und Entwicklung investiert, davon 355 T€ im Themenfeld PtX. Eine Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten erfolgte bisher nicht.

Die Mittel wurden ausschließlich für die Weiterentwicklung der vorhandenen Technologien sowie für die punktuelle Erweiterung des Technologieportfolios eingesetzt, wie beispielsweise für den Bau unserer neuen mobilen Anlage für die LEPD-Technologie. Neben der Verbesserung der Prozesstechnologie ist es stets unser Ziel, die Energieeffizienz und die Umweltverträglichkeit der Anlagen noch weiter zu erhöhen. Hierzu nutzen wir unsere Technikums- und Laborkapazitäten, die in Zusammenarbeit mit dem INC in Leipzig betrieben werden. Neben dem Einsatz der Technikumsanlagen für unsere eigenen Projekte werden zudem Vorversuche für diverse nationale und internationale Kunden durchgeführt.

Im Rahmen dieser Tätigkeiten setzen wir auch auf Partnerschaften mit denen wir gleichzeitig einen breiteren Zugang zu unseren Zielmärkten gewinnen können. So arbeiten wir seit mehreren Jahren mit international tätigen Konzernen zusammen, u.a. im Bereich von Extraktoren, Separatoren und Kolonnenbauten.

Der Ablösung von konventionellen Energieträgern durch erneuerbare Energien sowie dem Ausbau der Elektromobilität begegnen wir mit der Intensivierung unserer Aktivitäten im Bereich der Erzeugung von nachhaltigen synthetischen Kraftstoffen, Basisölen, Wachsen und chemischen Grundstoffen mittels erneuerbarer elektrischer Energie. Hierbei bauen wir u.a. auf unseren Erfahrungen mit der Fischer-Tropsch-Synthese aus früheren Projekten auf. Unsere seit 2017 intensivierte Entwicklung von "Power-to-X" 1 Anlagen, die mit Kohlenstoff aus dem Kohlendioxid der Umgebungsluft sowie aus anderen nachhaltigen anderen Kohlenstoffquellen, Wasser und erneuerbarem Strom von Solar-, Wind- und Wasserkraftwerken nachhaltige synthetische Kraftstoffe, Wachse und Chemiegrundstoffe erzeugen, werden wir konsequent weiter ausbauen. Neben diversen laufenden Projekten verfolgen wir weitere PtX-Projekte und rechnen mit weiteren neuen Aufträgen auch im kommenden Berichtszeitraum. Hinzugekommen sind zudem diverse Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit mehreren Großforschungseinrichtungen und Universitäten sowie nationalen und internationalen Industriepartnern. Unsere Technologie im Bereich der Depolymerisation von Kunststoffabfällen zur Gewinnung von Wachsen und flüssigen Kohlenwasserstoffen, mit der eine Rückführung dieser Abfälle in den Wertstoffkreislauf ermöglicht wird, stößt ebenfalls unverändert auf Interesse.

In Verbindung mit vorgenannten Aktivitäten haben wir mehrere Projektanträge zur Teilnahme an öffentlichen Förderprogrammen gestellt, die sich zum Teil bereits in der Abarbeitung befinden. Weiterhin sind wir in einem projektbegleitenden Ausschuss für ein Forschungsvorhaben im Bereich des Umweltschutzes vertreten und sind im Industriebeirat eines BMWi-Forschungsprojekts zu nachhaltigen synthetischen Kraftstoffen vertreten. Mehrere unserer PtX-Projekte wurden in die im April 2021 veröffentlichte PtL-Roadmap für "Nachhaltige strombasierte Kraftstoffe für den Luftverkehr in Deutschland" der Bundesregierung aufgenommen. Unser HyKero-Projekt für eine weltweit erste industrielle Anlage zur Produktion von 50.000 tpa PtL-Kerosin, sowie von grünem Naphtha, grünem Wasserstoff sowie grüner Fernwärme wurde als eines der 62 wichtigsten strategischen Großprojekte vom BMWi und BMVI im Rahmen des IPCEI- (Important Projects of Common European Interest) Förderaufrufs ausgewählt. Wir rechnen mit einer Fördermittelzusage im kommenden Berichtszeitraum und gehen derzeit davon aus, mit dem Basic Engineering für die HyKero-Anlage Mitte des kommenden Berichtszeitraums beginnen zu können.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)2 ist die deutsche Wirtschaftsleistung im Schlussquartal 2021 um 0,7 % zurückgegangen. Insgesamt lag das Jahresergebnis 2021 allerdings bei 2,8 %. In der zweiten Hälfte 2021 legte die Industrieproduktion wieder zu und es wird davon ausgegangen, dass die Industrie zunehmend besser mit den Lieferengpässen bei wichtigen Vorleistungen und Rohstoffen zurechtkommt. Der Außenhandel entwickelte ebenso wie die globale Industrieproduktion zum Jahresende 2021 ebenfalls positiv gegenüber den Vormonaten. Dennoch wird die Weltkonjunktur weiter von Knappheiten gebremst, die auch für Preisdruck sorgen.

Auch im ersten Halbjahr 2022 hat die deutsche Wirtschaft - trotz Krieg in der Ukraine - ein solides erstes Halbjahr hinter sich. Allerdings sorgen Unsicherheiten über die Fortsetzung russischer Gaslieferungen für ein merklich eingetrübtes zweites Halbjahr 2022. Die stark gestiegenen Preise für Energie und Nahrungsmittel treiben die allgemeine Teuerung weiter voran. So lag im Dezember 2021 die Inflationsrate bei 5,3 % (gegenüber dem Vorjahresmonat). Nach einem weiteren deutlichen Anstieg im Laufe des ersten Halbjahres 2022 lag die Inflationsrate im Juni 2022 wieder etwas niedriger, aber mit 7,6 % (gegenüber dem Vorjahresmonat) deutlich höher als zu Jahresende 2021. Im Zuge der außerordentlichen Preisdynamik im Bereich der Energieträger ist der monatliche Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands im April 2022 auf 7,3 Mrd. Euro gefallen. Im Durchschnitt der letzten Jahre waren monatliche Leistungsbilanzüberschüsse von rund 20 Mrd. Euro üblich.

Die weitere Entwicklung des Preisniveaus hängt stark am Fortgang der Energielieferungen aus Russland und dem Ausbau der Lieferkapazitäten aus alternativen Ländern sowie an der Reaktion der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die hohen Inflationsraten. Zudem spielt der kommende Winter 2022/23 eine wesentliche Rolle, ob es zu einer Energieknappheit bei Gas und Strom kommen wird. Die damit verbundene hohe Unsicherheit dämpft den Ausblick für die deutschen Exportunternehmen und sorgt nicht zuletzt auch für eine Beunruhigung bei der energieintensiven chemischen Industrie. Hinzu kommt die Gefahr von erneuten massiven Störungen der Lieferkette sollte es wieder zu einem umfassenden Lockdown in China kommen. Eine weitere Verlangsamung des Welthandels ist daher nicht auszuschließen.

Die Investitionsplanungen der Kunden des Großanlagenbaus, die aufgrund der Langfristigkeit und Komplexität der Projekte in besonderem Maße auf Stabilität, Planbarkeit und offene Märkte angewiesen sind, leiden unverändert unter diesen Entwicklungen.

Gemäß Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)3 sind die Auftragseingänge im Großanlagenbau in 2021 sprunghaft angestiegen. Dies liegt jedoch auch an dem Rückgang in 2020, der so stark wie noch nie seit Beginn der statistischen Erhebungen im Jahr 1969 ausgefallen war. Die von den Mitgliedern der VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) in Deutschland verbuchten Auftragseingänge lagen 2021 mit 21,2 Mrd. € um 78 % unter dem Vorjahresniveau (2020: 11,9 Mrd. €). Triebfeder dieses Aufschwungs war das Auslandsgeschäft mit einer Exportquote von 85 %. Groß- und Megaaufträge (über 25 Mill. €) aus Schwellenländern sorgten für eine hohe Kapazitätsauslastung und lösten eine steigende Nachfrage nach Fachkräften aus. Gleichzeitig stiegen auch die Bestellungen für hochmoderne Industrieanlagen, die eine nachhaltige Produktion ermöglichen sowie für Services, die im vergangenen Jahr für 30 % der Umsätze im Großanlagenbau verantwortlich waren. Im Inland lagen die Bestellungen 2021 - wie schon im Vorjahr - bei 3,2 Mrd. €.

Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine eingetretene weltpolitische Zäsur und die auch vom Großanlagenbau unterstützten nationalen und internationalen Sanktionspakete könnten nun aber dazu führen, dass sich die Erwartungen in Bezug auf den Auftragseingang bis Ende 2023 wieder eintrüben. Eine große Herausforderung für den Großanlagenbau bleibt die hohe Dynamik bei der Veränderung der Weltwirtschaft.

Positiv für die zukünftige Entwicklung des Großanlagenbaus sind die konkreter werdenden Pläne vieler Staaten, den Klimawandel einzudämmen und dafür Technologien zur Einsparung von Energie und Treibhausgasen zu nutzen. Dem Großanlagenbau bieten sich dadurch Chancen, neue Anlagen und Verfahren auf den Markt zu bringen und die Kunden zu einer ressourcenschonenden Produktion zu befähigen. Die Branche ist damit einer der Wegbereiter der globalen Energie- und Mobilitätswende und trägt wesentlich zum gesellschaftlichen Ziel einer nachhaltigen Industrieproduktion bei. Als Voraussetzung hierfür muss die Politik jedoch zuerst verlässliche Rahmenbedingungen schaffen - grade auch im Hinblick auf die nun angestrebte Energie-Souveränität Europas.

Durch unsere technologische und unserer nationalen sowie internationalen Aufstellung sehen wir die EDL gut positioniert, insbesondere auch in Verbindung mit unseren innovativen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

2.2 Geschäftsverlauf

Im Vergleich zum Vorjahr war im Geschäftsjahr 2021/22 für die von EDL bearbeiteten Geschäftsfelder eine höhere Anfragetätigkeit von Kunden aus Deutschland zu verzeichnen. Einige Anfragen konnten mangels Personalkapazitäten für Angebot sowie Ausführung nicht bedient werden.

Die Vorjahresprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 mit einer Gesamtleistung von 33 Mio. €, davon 23 Mio. € Engineering, und einem Jahresüberschuss von 1,2 Mio. € wurde mit 28,4 Mio. € Gesamtleistung (davon 25,3 Mio. € Engineering) und 2,05 Mio. € Jahresüberschuss im Ist deutlich übertroffen.

In vertrieblicher Hinsicht ist unser Geschäft in Russland/GUS4 zum Erliegen gekommen. Erfreulich jedoch hat sich unser übriges Auslandsgeschäft insbesondere im Bereich unserer Technologien entwickelt. Hier konnten mehrere Aufträge gewonnen werden, u.a. in Europäischen Nachbarländern, in Osteuropa und in Ländern des Nahen und Mittleren Ostens, in Indien und im Asiatisch-Pazifischen Raum. Diverse weitere Projekte sind derzeit mit mehreren internationalen Kunden in Vorbereitung, bzw. Verhandlung. Im kommenden Berichtszeitraum rechnen wir mit dem Eingang weiterer Aufträge.

Im Verlaufe des Geschäftsjahres wurden die vorhandenen personellen Kapazitäten der EDL gut ausgelastet. Im Jahresverlauf gelang ein Abbau von Gleitzeit nur in geringem Umfang. Gegenüber dem Vorjahr konnten über 19.800 Stunden mehr erlöst werden.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Pörner-Gruppe wurde bei verschiedenen Projekten fortgesetzt. Dies betraf insbesondere die Zusammenarbeit mit Pörner Wien bei der gemeinsamen Realisierung von Aufträgen für einen österreichischen Raffineriekunden in Deutschland und in Österreich. Des Weiteren erfolgten gemeinsame Auftragsanbahnungen in mehreren Ländern, wobei gute Chancen auf den Erhalt der entsprechenden Aufträge bestehen.

2.3 Umweltschutz und Arbeitssicherheit

Für EDL hat Umweltschutz, Ressourcenschonung und Arbeitssicherheit seit jeher eine große Bedeutung. Zudem gehört aus unserer Sicht zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung auch, auf die Umweltverträglichkeit unserer Produkte und unserer Prozesse zu achten. Die Verringerung der CO ₂ -Emissionen sehen wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Wir sind überzeugt, dass die Industrie mit dem Einsatz intelligenter technischer Lösungen einen wesentlichen Beitrag für den Klimaschutz leisten kann. Die Maßnahmen zur Energieeinsparung werden wir deshalb weiter ausbauen. Energieeffizienz dient aber nicht nur dem ökologischen und sozialen Umfeld, sondern ist auch ein Schlüsselfaktor für uns, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen.

Nach kontinuierlichen Fortschritten bei der Arbeitssicherheit in den vergangenen Jahren konnten wir in diesem Jahr unser Ziel "0 Unfälle" aufgrund eines Wegeunfalles (ohne Arbeitsunfähigkeit) nicht erreichen. Die Unfallrate beträgt für das Geschäftsjahr 0 Unfälle pro eine Million Arbeitsstunden (Unfallrate gemäß Definition BG ohne Wegeunfälle). Sicherheit ist neben Qualität, Zuverlässigkeit und Effizienzverbesserungen ein Kernanliegen von uns. Neben methodischen Verbesserungen werden wir vor allem das Führungsverhalten im Hinblick auf Arbeitssicherheit weiter schulen.

2.4 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Auftragseingang und Gesamtleistung: Im Geschäftsjahr 2021/22 hat die EDL neue Engineering-Aufträge im Wert von 25,2 Mio. € (Vorjahr 17,4 Mio. € Engineering) unter Vertrag genommen. Die Gesamtleistung im Berichtsjahr betrug 28,4 Mio. € (Umsatz 28,1 Mio. €), darin sind Bestandserhöhungen in Höhe von 0,3 Mio. € enthalten. Im Umsatz bzw. der Gesamtleistung sind Liefergeschäfte in Höhe von 3,1 Mio. € enthalten, alle weiteren Umsätze resultieren aus Ingenieurleistungen.

Der Gesamtumfang an verkauften Ingenieurstunden im Geschäftsjahr betrug ca. 255.000 Stunden, davon wurden ca. 63.000 Stunden durch Fremdkapazitäten abgedeckt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der realisierte Gesamtstundenumfang um 8 % gestiegen. Zur Leistungserbringung mussten Fremdleistungen in einer Höhe von 6,0 Mio. € zugekauft werden, davon 0,23 Mio. € konzernintern.

Ergebnis: Das Geschäftsjahr 2021/22 schließt mit einem Gewinn in Höhe von 2,05 Mio. € ab. Die Eigenkapitalquote ist trotz Gewinnausschüttung und Bilanzausweitung auf 25 % (Vorjahresstichtag 22 %) gestiegen.

Investitionen: Als Voraussetzung für einen wettbewerbsfähigen Marktauftritt der EDL ist die kontinuierliche Erneuerung von Hard- und Software unabdingbar. Schwerpunkt unserer Investitionen in Höhe von 697 T€ lagen im Bereich F&E (vergleiche Abschnitt 1.6). Unsere Investitionen in Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr auf 399 T€ und betrafen EDV-Software, EDV-Hardware, ein Verfahrensschutzrecht (PLD) sowie Hardware für unsere LEPD-Technologie, sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Personal: Die Mitarbeiteranzahl der EDL beträgt zum Stichtag 30.06.2022 166 Mitarbeiter (Vorjahr 164 Mitarbeiter). Ziel der Gesellschaft ist aufgrund des altersbedingten Ausscheidens von Mitarbeitern eine Verjüngung der Belegschaft. Wie auch in den Vorjahren passen wir in Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung und daraus resultierender Aufträge unsere Kapazitäten an externem und eigenem Personal an. Ein Aufbau von qualifiziertem und mit dem Anlagenbau vertrautem Personal ist aufgrund der Arbeitsmarktsituation nicht in dem erforderlichen Maße möglich, was zu wesentlichen Termin- und Qualitätsrisiken bei unseren Neuaufträgen führen würde.

2.5 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die finanziellen Leistungsindikatoren sehen wir insbesondere in den Kennzahlen Jahresergebnis (nach Steuern) und Gesamtleistung.

Wesentlicher nichtfinanzieller Leistungsindikator ist die Auslastung der Mitarbeiter. Diese Kenngröße des Vormonats wird in der ersten Woche des neuen Monats ermittelt und der Geschäftsführung bekannt gemacht.

Überblick der Leistungsindikatoren:

	Ist Jahr 2021/22	Ist Jahr 2020/21	Plan Jahr 2021/22
Ergebnis	+2.051 T€	+2.146 T€	+1.246 T€
Gesamtleistung	28.400 T€	25.188 T€	33.340 T€
Auslastung	75%	71%	72%

3 Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Hinsichtlich der Ziele und Strategien sowie der Chancen verweisen wir auf Abschnitt 1.3.

3.1 Prognose

Unter Berücksichtigung der beauftragten und sich in Anbahnung befindlichen Projekte sowie der Belastung der Mitarbeiter erwarten wir im Geschäftsjahr 2022/23 eine etwas geringere Auslastung als im Berichtsjahr.

Im Markt Deutschland und Österreich erwarten wir einen Auftragseingang für Ingenieurdienstleistungen von 25,5 Mio. €; in der übrigen EU, dem Nahen Osten und sonstigen Ausland rechnen wir mit mindestens 3,0 Mio. € Auftragseingängen.

Weitere Beauftragungen im Ausland sind in Anbahnung, deren Realisierung ist aufgrund beschränkter/sanktionierter Finanzierungsmöglichkeiten nur schwer prognostizierbar.

Studien, aus denen sich zumindest zum Teil Folgeaufträge ergeben können, wurden von der Gesellschaft in den Vorjahren erbracht sowie in diesem Geschäftsjahr abgeschlossen.

Aufgrund der Langfristigkeit des Anlagenbaugeschäftes und der im vorvergangenen Geschäftsjahr verstärkt begonnenen internationalen Vertriebsaktivitäten für unsere Technologien und Technologiepartnerschaften sehen wir erst mittelfristig einen signifikanteren Auftragseingang für dieses Geschäftsfeld. Dafür sind kurzfristige Vorleistungen erforderlich. Derzeit sind die Aktivitäten in diesem Geschäftsfeld durch Studien- und Basic-Engineering-Leistungen geprägt, die nur in geringem Umfang zur Gesamtleistung beitragen.

Darüber hinaus wurden noch weitere Angebote für Kunden im Ausland gelegt, die derzeit jedoch aufgrund der volatilen Weltmarktsituation nicht in die Umsatz- und Ergebnisplanung für das nächste Geschäftsjahr aufgenommen wurden.

Dies vorausgeschickt planen wir für das nächste Geschäftsjahr eine Gesamtleistung von 35,8 Mio. € (davon 8,2 Mio. € Lieferungen) bei der Höhe nach gleichem Umsatz sowie einem Jahresüberschuss von ca. 1,4 Mio. €. Die Auslastung liegt für diese Planung 2 % unter Vorjahresniveau. Für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 ist die Auslastung durch bestehende Aufträge weitestgehend gesichert.

3.2 Chancen

Insgesamt sehen wir für EDL Wachstumschancen in den ausländischen Märkten und bei Projekten, in denen unsere Technologien zum Einsatz kommen. Mit unserem Technologie-Knowhow, unserer verfahrenstechnischen Kompetenz sowie unserer Revamp-Erfahrung heben wir uns sehr positiv gegenüber anderen mittelständischen Ingenieurfirmen ab.

Besondere strategische Chancen ergeben sich für uns durch den hohen Nachholbedarf im Nahen Osten sowie die wachsende Bedeutung des Themas Energieeffizienz und damit der Ressourcenschonung. Daher sehen wir im Bereich unserer Technologien gute Chancen unser Kundenspektrum weiter auszubauen. Durch die auf europäischer und deutscher Ebene verabschiedeten Programme zur Förderung von Wasserstoff und wasserstoffbasierten Energieträgern ergeben sich weitere Chancen für uns in den kommenden Berichtszeiträumen weitere Aufträge zu gewinnen.

3.3 Risiken

Das Risikomanagement der EDL ist in die strategische und operative Steuerung integriert. Von der strategischen Planung bis hin zu unserem operativen Controlling setzen wir durchgängig Instrumente des Risikomanagements ein. Zentrales Element auf allen Ebenen des Risikomanagements ist die Festlegung und Umsetzung der aus den Risiken abgeleiteten Maßnahmen. Dabei liegt die Zuständigkeit für übergeordnete Risiken bei der Geschäftsführung mit Unterstützung der Abteilungen. Die Projektleiter haben die Aufgabe, die Risiken auf Projektebene zu identifizieren und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Bestandsgefährdende Risiken für die künftige Entwicklung des Unternehmens sind derzeitig nicht gegeben.

Strategische Risiken: Diese betreffen im Wesentlichen die Entwicklungen von Märkten und Wettbewerbern, von Innovationen bei Technologien sowie Veränderungen des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeldes. Wir beobachten deshalb laufend die Entwicklungen der wesentlichen Wettbewerber und Kunden. Im Rahmen des operativen Controllings wird unter anderem monatlich auf Grundlage unseres Berichtswesens ein Überblick über alle wirtschaftlich relevanten Vorgänge sowie eine Aufstellung der wesentlichen Risiken erstellt. Wir verfügen über eine Liquiditätsplanung und überwachen unsere Finanzmittel fortlaufend.

Projektrisiken: Für das projektbezogene Risikomanagement führen wir ein stringentes Change-Management durch. Gleichzeitig wird ein detailliertes Kostenmanagement mit zugehöriger Fortschrittskontrolle durchgeführt, aus dessen Informationen auch tendenziell mögliche Risiken ableitbar sind. Die Ergebnisse dieser Aktivitäten werden im Rahmen der regelmäßigen Project-Review-Meetings unter Leitung der Geschäftsführung ausgewertet und notwendige Maßnahmen festgelegt. Eine monatlich aktualisierte Auslastungsplanung bezogen auf abgeschlossene und erwartete Aufträge ermöglicht uns eine möglichst realistische Prognose für den Ressourcenbedarf bzw. die vorausschauende Einleitung notwendiger Maßnahmen.

IT Risiken: Wir sichern uns mit umfassenden, unternehmensweit gültigen Maßnahmen zum organisatorischen und technischen Schutz vor jedweder Art von Datenverlusten, Manipulationen und Diebstahl ab. Dabei stellen wir uns mit einer breiten und gut ausgebildeten IT-Abteilung auf die weiter wachsenden Anforderungen im Bereich Cyberkriminalität, Schutz des geistigen Eigentums und Sabotagegefahren sowie die zunehmende Sensibilität im Datenschutz im Bereich sozialer Netzwerke ein. Für unsere Lösungen mit vernetzbaren Produkten nutzen wir ein gesamtheitliches Sicherheitskonzept, das wir kontinuierlich gemäß dem Stand der Technik weiterentwickeln und dessen Wirksamkeit wir mit Tests verifizieren. Eine hohe Verfügbarkeit der EDV erreichen wir durch redundante Systeme und standortunabhängige Datensicherung. Wir haben unsere Systeme und Prozesse der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) angepasst, rechnen jedoch mit einem deutlichen Mehraufwand in der betrieblichen Anwendung.

Rechtliche Risiken / Compliance: Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden keine rechtlichen Risiken erkennbar, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinflussen könnten.

Finanzwirtschaftliche Risiken: Das operative Geschäft der EDL wird durch Währungs- und Zinsschwankungen beeinflusst. Geschäftspolitisches Ziel ist es, diese Risiken zu begrenzen. Im Berichtsjahr ergaben sich keine Währungsrisiken; alle Verträge wurden in Euro fakturiert. In Verbindung mit unseren Geldanlagen ergeben sich Zins- und Kursrisiken. Wir steuern diese Risiken über einen auf unsere finanziellen Verpflichtungen abgestimmten Anlageprozess. Ziel ist es, eine angemessene, risikoadäquate Verzinsung des Anlagekapitals bei gleichzeitiger konservativer Anlagepolitik zu erreichen. Die Entwicklung von Finanzmitteln und Finanzverbindlichkeiten wird fortlaufend überwacht. Liquiditätsrisiken erkennen wir im Rahmen unserer Liquiditätsplanung.

Sonstige Risiken: Generell sehen wir Risiken aus dem Fachkräftemangel. Zum Bilanzstichtag konnten mehrere Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden. Dem begegnen wir mit einer aktiven Personal- und Hochschulpolitik, der Vergabe von Praktika an Studenten sowie weiteren Maßnahmen, um die besten Fachkräfte für unser Unternehmen zu gewinnen und an uns zu binden. Dies weiterzuentwickeln sehen wir als eine unserer wichtigen Aufgaben für die nächsten Jahre. Darüber hinaus haben wir mit dem Standort in Köln die Möglichkeit, dort weitere Fachkräfte gewinnen zu können.

Zukunftsgerichtete Aussagen: Die vorstehenden Informationen können bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, die auf gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Geschäftsführung beruhen. Verschiedene bekannte sowie unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen.

4 Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag ist weiterhin mit steigenden Energiekosten und Lieferschwierigkeiten von Ausrüstungsgütern zu rechnen. Derzeit besteht in unserem Geschäftsumfeld keine unmittelbare Beeinträchtigung für die Auftragsbearbeitung. Bei Kunden kommt es zu Verzögerungen im Abschluss der (Bau-)Arbeiten. Einen unmittelbaren wesentlichen Einfluss auf die im Abschnitt 3.1 dargelegten Annahmen ergeben sich daraus zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Insbesondere sehen wir keine finanziellen Beeinträchtigungen für unsere Geschäftsaktivitäten.

Leipzig, den 8.12.2022

gez. Dr. M. Haid, Geschäftsführer, CEO

gez. W. Kursch, Geschäftsführer

¹ Power-to-X (PtX oder P2X) oder Power-to-Liquids (PtL) bezeichnet verschiedene Technologien zur Nutzung erneuerbarer elektrischer Energie für die klimafreundliche Herstellung von nachhaltigen synthetischen Kraftstoffen und Chemiegrundstoffen.

² Pressemitteilungen zur monatlichen wirtschaftlichen Lage, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/Wirtschaftliche-Lage)

³ Presseinformation "Großanlagenbau: Starkes Auftragswachstum 2021, unsichere Aussichten im laufenden Jahr", VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau, 21.03.2022 (https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/45814924)

⁴ Gemeinschaft unabhängiger Staaten.

Bilanz

Aktiva

	30.6.2022 EUR	30.6.2021 EUR
A. Anlagevermögen	663.278,47	506.993,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	349.216,00	288.032,00
1. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	349.216,00	288.032,00
II. Sachanlagen	263.473,00	218.961,00
1. technische Anlagen und Maschinen	31.750,00	36.306,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	193.533,00	182.655,00
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.190,00	0,00
III. Finanzanlagen	50.589,47	0,00
1. Beteiligungen	50.589,47	0,00
B. Umlaufvermögen	24.227.185,63	20.980.337,57
I. Vorräte	6.976.892,90	3.823.258,85
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, offen abgesetzt	3.997.788,98	3.743.579,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	8.760.249,70	6.025.620,96
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	55,00	0,00
2. sonstige Vermögensgegenstände	8.760.194,70	6.025.620,96
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	1.001.551,95	367.144,52
III. Wertpapiere	158.838,21	162.435,35
1. sonstige Wertpapiere	158.838,21	162.435,35
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	8.331.204,82	10.969.022,41
C. Rechnungsabgrenzungsposten	461.347,36	567.680,94
Bilanzsumme, Summe Aktiva	25.351.811,46	22.055.011,51
Passiva
	30.6.2022 EUR	30.6.2021 EUR
A. Eigenkapital	6.403.220,35	4.851.934,26
I. gezeichnetes Kapital	1.000.000,00	1.000.000,00
II. Gewinnrücklagen	6.576,00	6.576,00
III. Gewinnvortrag	3.345.358,26	1.699.257,40
IV. Jahresüberschuss	2.051.286,09	2.146.100,86
B. Rückstellungen	3.321.434,74	3.375.973,20
C. Verbindlichkeiten	15.627.156,37	13.827.104,05
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	156.285,81	379.523,89
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	156.285,81	379.523,89
2. sonstige Verbindlichkeiten	15.470.870,56	13.447.580,16
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	15.470.870,56	13.447.580,16
Bilanzsumme, Summe Passiva	25.351.811,46	22.055.011,51

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.7.2021 - 30.6.2022 EUR	1.7.2020 - 30.6.2021 EUR
1. Rohergebnis	20.036.138,32	19.389.435,98
2. Personalaufwand	13.620.334,97	13.527.197,99
a) Löhne und Gehälter	11.425.767,37	11.475.647,62
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.194.567,60	2.051.550,37
davon für Altersversorgung	89.803,96	99.873,04
3. Abschreibungen	242.356,74	236.041,12
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	242.356,74	236.041,12
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	3.665.542,93	3.281.609,58
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	4,80	0,00
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.561,57	0,00
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	4.262,96	2.866,70
davon aus Abzinsung	0,00	1.094,81
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	3.597,14	1.160,78
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	22.946,21	23.744,04
davon aus Abzinsung	0,00	1.235,16
9. Steuern vom Einkommen und Ertrag	429.721,77	169.881,26
10. Ergebnis nach Steuern	2.057.463,09	2.152.667,91
11. sonstige Steuern	6.177,00	6.567,05
Jahresüberschuss	2.051.286,09	2.146.100,86

Anhang für das Geschäftsjahr 2021/2022

EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, Leipzig

HRB-Nr. 17361 beim Amtsgericht Leipzig

Allgemeine Angaben

Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Pörner Ingenieurgesellschaft m. b. H, Wien, Österreich.

Der Jahresabschluss zum 30. Juni 2022 wurde entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) erstellt. Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2022 ist die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB; die größenabhängigen Erleichterungen des § 288 Abs. 2 HGB werden teilweise in Anspruch genommen.

Das Geschäftsjahr der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH läuft vom 1. Juli eines Jahres bis zum 30. Juni des Folgejahres.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde die Darstellung nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Bilanzierung und Bewertung sind im Jahresabschluss der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, die Vorschriften des HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften unverändert zum Vorjahr angewandt worden.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz oder im Anhang anzubringen sind, teilweise im Anhang aufgeführt.

Die Wertansätze für das Anlagevermögen beruhen auf den Anschaffungskosten. Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden linear, vorwiegend über drei Jahre, abgeschrieben.

Die Sachanlagen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen drei und fünfzehn Jahren abgeschrieben.

Angeschaffte bewegliche Sachanlagen mit Anschaffungskosten bis zu € 800,00 werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben.

Die unfertigen Leistungen werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die aktivierungspflichtigen Bestandteile gemäß § 255 Abs. 2 HGB sowie anteilige Verwaltungsgemeinkosten, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Das Niederstwertprinzip wird bei der Bewertung der unfertigen Leistungen beachtet. Von den unfertigen Leistungen werden die auf sie entfallenden erhaltenen Anzahlungen offen abgesetzt. Die geleisteten Anzahlungen werden zum Nennwert bilanziert.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert bilanziert. Wertberichtigungen werden, soweit für Einzelfälle erforderlich, bei den Forderungen vorgenommen. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens erfolgt mit ihren Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren Zeitwert (Kurswert) zum Bilanzstichtag.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten ausgehend vom Umfang, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden bei den sonstigen Rückstellungen berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Die Teile der sonstigen Rückstellungen, die auf Ausgaben entfallen, die voraussichtlich erst nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Erfolgswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes werden im Finanzergebnis erfasst.

Alle im Gewährleistungszeitraum befindlichen Umsätze werden auf besondere Gewährleistungsrisiken untersucht. Soweit solche festgestellt werden, erfolgt deren gesonderte Bewertung und Erfassung als Gewährleistungsrückstellung für Einzelfälle. Für alle übrigen im Gewährleistungszeitraum befindlichen Umsätze wird eine pauschale Rückstellung gebildet (0,5 Prozent vom Umsatz).

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Die Bilanzierung von erhaltenen Anzahlungen erfolgt nach der Nettomethode (ohne Umsatzsteuer). Während die erhaltenen Anzahlungen auf bereits angearbeitete Projekte offen von den unfertigen Leistungen abgesetzt werden, erfolgt der Ausweis von Vorauszahlungen (noch nicht oder nicht in entsprechendem Umfang angearbeiteten Projekten) unter den Verbindlichkeiten.

Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag werden, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, unter den aktiven bzw. passiven Rechnungsabgrenzungsposten erfasst.

Aktive latente Steuern resultieren aus Bewertungsunterschieden zwischen handels- und steuerrechtlichen Ansätzen in den sonstigen Vermögensgegenständen und den sonstigen Rückstellungen. Die Bewertung der temporären Differenzen erfolgte mit einem Steuersatz für Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer von 31,1%. Die sich ergebende Steuerentlastung wurde nach dem Wahlrecht des § 274 HGB im Berichtsjahr nicht aktiviert.

Erläuterung zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zur Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens wird auf die Anlage zum Anhang (Anlagenspiegel) verwiesen.

Unter den Vorräten sind angearbeitete und zum 30. Juni 2022 noch nicht abgerechnete Ingenieurleistungen ausgewiesen. Von den unfertigen Leistungen wurden die auf sie entfallenden erhaltenen Anzahlungen offen abgesetzt.

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind keine Ausfallrisiken erkennbar, Einzelwertberichtigungen wurden nicht gebildet. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch eine pauschale Wertberichtigung von 1 % der Nettoforderungen Rechnung getragen.

Von den zum 30. Juni 2022 bilanzierten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von T€ 8.760 (Vj.: T€ 6.026) sind Forderungen in Höhe von T€ 1.002 (Vj: T€ 367) im Zeitraum von ein bis drei Jahren fällig. Es handelt sich überwiegend um Sicherungseinbehalte unserer Kunden während des Gewährleistungszeitraumes. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben (wie zum Vorjahresstichtag) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Zum Bilanzstichtag bestehen für Bankguthaben (T€ 8.331) und Wertpapiere des Umlaufvermögens (T€ 159) aufgrund von Sicherheitsvereinbarungen für realisierte oder noch zu realisierende Verträge Verfügungsbeschränkungen (Verpfändungen) in Höhe von insgesamt T€ 1.048 (Vj: T€ 1.048).

Die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 7 resultieren aus erfolgsneutralen Einstellungen im Zusammenhang mit der veränderten Bewertung längerfristiger Rückstellungen aufgrund der erstmaligen Anwendung des HGB in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes.

Unter den sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 2.730 (Vj: T€ 3.187) sind im Wesentlichen Personal- und Garantieverpflichtungen passiviert.

Bei längerfristigen Rückstellungen (Restlaufzeit mehr als ein Jahr) erfolgte die Berücksichtigung einer 1%igen Kostensteigerung; die Abzinsung erfolgte mit dem gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 und 4 HGB anzuwendenden Zinssatz.

Die nicht von den Vorräten abgesetzten erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen betreffen noch nicht bzw. noch nicht im entsprechenden Umfang angearbeitete Aufträge. Sie sind (wie zum Vorjahresstichtag) innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig.

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.359 T€ sind 1.238 T€ (Vj: T€ 1.275) innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 156 (Vj: T€ 380) enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit laufenden Aufträgen. Sie sind (wie zum Vorjahresstichtag) innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen überwiegend Umsatzsteuer. Sie sind (wie zum Vorjahresstichtag) innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig.

Zum Bilanzstichtag hat sich nach Saldierung der aktiven und passiven latenten Steuern (Gesamtdifferenzbetrachtung) ein Aktivüberhang ergeben, der nicht bilanziert wurde.

Von den Umsatzerlösen in Höhe von T€ 28.149 (Vj: T€ 30.411) wurden T€ 24.856 (Vj: T€ 29.979) im Inland und T€ 3.293 (Vj.: T€ 432) im Ausland realisiert; letztere betreffen in Höhe von 3.118 T€ Liefergeschäfte sowie Ingenieurdienstleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 456 (Vj: T€ 382) resultieren im Wesentlichen aus periodenfremdem Erträgen aufgrund der Auflösung von Personalrückstellungen (T€ 315) sowie der Verrechnung von Sachbezügen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 3.676 (Vj.: T€ 3.282) sind hauptsächlich für Gebäude- und sonstige Mieten, allgemeine Dienstleistungen, Software-Lizenzen, Reparaturen, Versicherungen, Reisekosten sowie Rechts- und Beratungskosten angefallen. Wesentliche periodenfremde Aufwendungen bestanden nicht.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von T€ 430 (Vj: T€ 170) beziehen sich auf das abgeschlossene Geschäftsjahr.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag sind nicht zu verzeichnen. Das Geschäftsjahr 2022/23 verläuft planmäßig mit positivem Ergebnis zum Quartalsabschluss.

Zu den Auswirkungen von Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht.

Sonstige Angaben

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen T€ 2.900 (davon innerhalb eines Jahres T€ 689) und betreffen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bis 2027. Weitere außerbilanzielle Geschäfte, die für die Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung wären, bestehen am Abschlussstichtag nicht.

Die Gesellschaft besitzt zum Abschlussstichtag Anteile von mehr als 20% an der XFuels GmbH, Leipzig (Daten der XFuels GmbH zum Abschluss 31.12.2021: Eigenkapital 21,4 T€; Jahresergebnis 2021 -1,8 T€, Anteil 100%).

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft wesentliche Geschäftsbeziehungen zum Mutterunternehmen, das auch als nahe stehendes Unternehmen gilt. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um den Bezug bzw. die Erbringung von Ingenieurdienstleistungen und den Weiterverkauf von Software-Lizenzen.

Die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH wird in den Konzernabschluss der Pörner Ingenieurgesellschaft m. b. H., Wien, Österreich, einbezogen (gleichzeitig Mutterunternehmen für den kleinsten und größten Kreis einzubeziehender Unternehmen). Der Konzernabschluss der Pörner Ingenieurgesellschaft m. b. H. ist am Sitz dieser Gesellschaft erhältlich und wird beim Firmenbuchgericht Wien, Österreich, hinterlegt.

Die durchschnittliche Arbeitnehmerzahl der während des Geschäftsjahres 2021/2022 beschäftigten Arbeitnehmer ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

	2021/2022	2020/2021
Hoch- und Fachschulkader	152	150
Facharbeiter	14	14
	166	164
davon: geringfügig Beschäftigte	2	2

Die beschäftigten Geschäftsführer und Auszubildenden sind entsprechend § 285 Nr. 7 HGB in dieser Angabe nicht enthalten.

Als Geschäftsführer der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr 2021/2022 bestellt:

Dr. Michael Haid, Ratingen

Wolfgang Kursch, Leipzig

Die beiden Geschäftsführer erhalten Bezüge in vergleichbarer Bandbreite und daher wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB auf die Gesamtangabe der Bezüge verzichtet.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss von € 2.051.286,09 in den Gewinnvortrag einzustellen.

Leipzig, den 8.12.2022

gez. Dr. M. Haid, Geschäftsführer, CEO

gez. W. Kursch, Geschäftsführer

Anlagespiegel

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.07.2021 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	681.358,42	110.309,39	-80.570,20
geleistete Anzahlungen	112.500,00	39.349,00	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	793.858,42	149.658,39	0,00
Sachanlagen
technische Anlagen und Maschinen	99.503,24	14.495,00	0,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	946.709,03	145.709,35	-201.379,88
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	38.190,00	0,00
Summe Sachanlagen	1.046.212,27	198.394,35	0,00
Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	50.589,47	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	50.589,47	0,00
Summe Anlagevermögen	1.840.070,69	398.642,21	-281.950,08

	Umbuchungen EUR	Anschaffungs-, Herstellungskosten 30.06.2022 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	151.849,00	943.516,81
geleistete Anzahlungen	-151.849,00	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	943.516,81
Sachanlagen
technische Anlagen und Maschinen	0,00	113.998,24
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.092.418,38
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	38.190,00
Summe Sachanlagen	0,00	1.244.606,62
Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	50.589,47
Summe Finanzanlagen	0,00	50.589,47
Summe Anlagevermögen	0,00	2.238.712,90

	kumulierte Abschreibungen 01.07.2021 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	kumulierte Abschreibungen 30.06.2022 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	586.396,62	88.474,39	-80.570,29	0,00	594.300,81
geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	586.396,62	88.474,39	-80.570,29	0,00	594.300,81
Sachanlagen
technische Anlagen und Maschinen	63.197,24	19.051,00	0,00	0,00	82.248,24
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	965.433,91	134.831,35	-201.379,88	0,00	898.885,38
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen	1.028.631,15	153.882,35	-201.379,88	0,00	981.133,62
Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	1.615.027,77	242.356,74	-281.950,08	0,00	1.575.434,43

	Nettobuchwerte 30.06.2022 EUR	Nettobuchwerte 30.06.2021 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	349.216,00	175.532,00
geleistete Anzahlungen		112.500,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	349.216,00	288.032,00
Sachanlagen
technische Anlagen und Maschinen	31.750,00	36.306,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	193.533,00	182.655,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.190,00	0,00
Summe Sachanlagen	263.473,00	218.961,00
Finanzanlagen
Beteiligungen	50.589,47	0,00
Summe Finanzanlagen	50.589,47	0,00
Summe Anlagevermögen	663.278,47	506.993,00

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 27.01.2023 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde der folgende uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, Leipzig

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, Leipzig, - bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH, Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. Juni 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, 22. Dezember 2022

ETL Mitteldeutschland GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Liehr, Wirtschaftsprüfer

gez. Zätzsch-Loos, Wirtschaftsprüfer