Havelland Kliniken GmbH

Nauen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

1. Bilanz zum 31. Dezember 2022

2. Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2022

4. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

5. Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

6. Bericht des Aufsichtsrats

7. Ergänzende Angaben zur Offenlegung

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2022	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Schutzrechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.229.510,40		1.441.561,47
2. Geleistete Anzahlungen	68.245,20	1.297.755,60	165.746,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	59.157.354,37		59.601.164,15
2. Technische Anlagen	4.013.524,08		3.893.921,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	8.132.134,98		9.258.880,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	154.545,13	71.457.558,56	762.844,11
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	14.964.101,26		14.964.101,26
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	6.128.546,19		7.163.187,99
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	11.000.000,00	32.092.647,45	11.000.000,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.765.055,64		2.145.368,10
2. Unfertige Leistungen	629.634,68	2.394.690,32	746.732,84
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.856.244,31		10.204.619,55
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
2. Forderungen gegen Gesellschafter	39.246,66		35.166,55
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	8.414.480,38		6.718.357,44
- davon nach dem KHEntgG: EUR 8.174.599,64 (Vorjahr: EUR 6.718.357,44)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	189.609,89		209.429,92
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
5. Sonstige Vermögensgegenstände	1.022.212,09	20.521.793,33	731.462,60
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens		3.025.952,49	3.982.605,05
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		24.911.191,93	16.778.120,25
C. Ausgleichsposten nach dem KHG
-, Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung		9.815.945,42	9.801.584,93
D. Rechnungsabgrenzungsposten		264.821,96	184.291,23
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		48.029,83	0,00
		165.830.386,89	159.789.145,40

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2022	Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
1. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00		10.000.000,00
2. Kapitalrücklage	15.240.216,58		15.240.216,58
3. Gewinnrücklagen	67.242.269,74		67.242.269,74
4. Gewinnvortrag	2.885.916,14		2.464.607,14
5. Jahresfehlbetrag	-3.815.539,79	91.552.862,67	421.309,00
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	45.289.417,73		39.135.761,00
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	1.658.832,95	46.948.250,68	1.725.213,00
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	58.181,00		28.333,00
2. Sonstige Rückstellungen	7.172.298,78	7.230.479,78	5.633.555,05
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.826.424,47		2.461.274,76
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.660.334,23 (Vorjahr: EUR 2.395.968,34)
- davon mit einer Restlaufzeit mehr als einem Jahr EUR 166.090,24 (Vorjahr: EUR 65.306,42)
2. Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter	32.964,42		290.016,35
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 32.964,42 (Vorjahr: EUR 290.016,35)
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	5.711.650,25		9.382.935,56
- davon nach dem KHEntgG: EUR 1.688.488,25 (Vorjahr: EUR 1.023.042,49)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 5.711.650,25 (Vorjahr: EUR 9.382.935,56)
4. Verbindlichkeiten aus Zuweisungen Dritter	20.000,00		0,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 20.000,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.341.481,17		4.603.994,12
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 10.341.481,17 (Vorjahr: EUR 4.603.994,12)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	1.164.709,41	20.097.229,72	1.150.776,16
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.164.709,41 (Vorjahr: EUR 1.150.776,16)
- davon aus Steuern: EUR 673.495,28 (Vorjahr: EUR 679.307,44)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 224.511,77 (Vorjahr: EUR 223.362,22)
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.564,04	8.883,94
		165.830.386,89	159.789.145,40

Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar- 31. Dezember 2022

	2022	2022	Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	84.995.814,49		81.938.418,59
2. Erlöse aus Wahlleistungen	179.105,93		182.542,49
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	3.002.285,50		2.661.183,32
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	334.725,50		320.185,21
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	10.661.806,55		11.002.914,63
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR 68.052,00 (Vorjahr: EUR 126.548,00)
5. Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Leistungen	-117.098,16		-114.157,07
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand	2.218.207,96		2.070.908,17
7. Sonstige betriebliche Erträge	1.273.202,55	102.548.050,32	1.864.884,36
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-49.633.696,51		-46.383.614,52
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	-9.676.758,21		-9.109.377,94
- davon für Altersversorgung: EUR -1.306.848,42 (Vorjahr: EUR -1.252.216,37)
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-14.692.718,46		-13.562.853,26
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-15.819.754,54	-89.822.927,72	-16.345.658,08
Zwischenergebnis		12.725.122,60	14.525.375,90
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	5.702.941,00		3.230.801,00
- davon Fördermittel nach dem KHG: EUR 5.702.941,00 (Vorjahr: EUR 3.230.801,00)
11. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	14.360,49		27.716,00
12. Erträge aus Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	3.811.137,16		3.681.134,63
13. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	-5.702.941,00		-3.231.317,14
14. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-5.549.666,83		-5.389.652,26
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-14.846.825,22	-16.570.994,40	-12.503.705,15
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR -1.560.874,25 (Vorjahr: EUR 0,00)
Zwischenergebnis		-3.845.871,80	340.352,98
16. Erträge aus anderen Wertpapieren und aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	94.665,40		110.337,47
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 65.617,04 (Vorjahr: EUR 71.541,58)
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	57.138,19		65.867,90
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 1.631,36 (Vorjahr: EUR 864,40)
18. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-14.343,65	137.459,94	-4.841,53
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR -992,65 (Vorjahr: EUR -669,42)
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 13.351,00 (Vorjahr: EUR 4.146,00)
19. Steuern		-107.127,93	-90.407,82
- davon vom Einkommen und vom Ertrag: EUR -102.727,17 (Vorjahr: EUR -84.923,06)
20. Jahresfehlbetrag/-überschuss		-3.815.539,79	421.309,00

1. Anhang

1.1. Allgemeine Angaben

Die Havelland Kliniken GmbH hat ihren Sitz in Nauen. Sie ist im Handelsregister Abteilung B von Potsdam unter HRB Nr. 15446 P eingetragen.

Die Havelland Kliniken GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

Der Jahresabschluss ist unter Anwendung der Rechnungslegungsvorschriften des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) für große Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt worden. Als Klinik im Sinne von § 2 KHG unterliegt die Gesellschaft bezüglich ihrer Rechnungslegung den speziellen Vorschriften der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV).

Die Gesellschaft hat den Jahresabschluss generell nach den §§ 264 ff. HGB aufzustellen. Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Anlagennachweis werden nach § 1 Abs. 3 KHBV aufgestellt. Die Gliederung erfolgte entsprechend den Anlagen 1 bis 3 der KHBV.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das bisher angewandte Gesamtkostenverfahren beibehalten.

1.2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung und die Bewertung wurde nach den allgemeinen Bestimmungen des HGB nach §§ 252 bis 256 HGB unter Berücksichtigung der speziellen Vorschriften für Kapitalgesellschaften nach §§ 270 bis 274a HGB sowie der Sondervorschriften für Kliniken nach KHBV vorgenommen.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen auf der Grundlage der jeweiligen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Dabei wird die Nutzungsdauer des jeweiligen immateriellen Vermögensgegenstandes nach dessen Produktlebenszyklus oder dessen erwarteten Synergieeffekten angesetzt.

Tabelle 1 Übersicht der wesentlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauern

	Jahre
Immaterielle Vermögensgegenstände	1-5
Gebäude	2-50
Mietereinbauten	15
Außenanlagen, Technische Anlagen	3-20
Einrichtungen und Ausstattungen	1-20

Im Jahr des Zugangs erfolgt die Abschreibung zeitanteilig.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis netto 250,00 € werden im Geschäftsjahr des Zugangs in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt. Für Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten in Höhe von netto 250,01 € bis netto 1.000,00 € werden in Anlehnung an ertragsteuerliche Vorschriften Sammelposten gebildet und über 5 Jahre abgeschrieben.

Die Bewertung der Gegenstände des Vorratsvermögens erfolgt grundsätzlich zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten.

Die Finanzanlagen werden zu den Anschaffungskosten angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung erfolgt eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Einstandspreisen, wobei von der Vereinfachungsregel des § 240 Abs. 4 HGB (Durchschnittsbewertung) Gebrauch gemacht wurde.

Für die in den medizinischen Fachabteilungen und den Funktionsbereichen lagernden Bestände wurden Festwerte gebildet.

Die Bewertung der Unfertigen Leistungen (Patienten, die sich zum Bilanzstichtag in stationärer Behandlung befinden; sog. Überlieger) erfolgte durch Einzelbewertung jedes Patienten auf der Grundlage der jeweils bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen krankenhausindividuellen Fallkosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalbetrag bilanziert. Auf zweifelhafte Forderungen werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen, uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % auf die Netto-Forderungen ausreichend Rechnung getragen, die grundsätzlich auf Erfahrungswerten der Vergangenheit beruht. Darüberhinausgehende Ausfallrisiken infolge von MDK-Prüfungen wurden in einer dafür gebildeten Rückstellung angemessen berücksichtigt.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit ihrem Nominalwert angesetzt.

Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, sind unter dem Rechnungsabgrenzungsposten aktiv abgegrenzt.

In Höhe der Abschreibungen auf die aus Eigenmitteln des Krankenhausträgers vor Beginn der Förderung beschafften Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, für die ein Ausgleich für die Abnutzung in der Zeit ab Beginn der Förderung verlangt werden kann, wird ein Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung gebildet.

Der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens entspricht den Restbuchwerten des Anlagevermögens, das mit diesen Zuwendungen finanziert worden ist.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt zum Erfüllungsbetrag. Bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Abschlussstichtag vorgenommen.

Die Rückstellung für die Jubiläumsverpflichtungen wurde gemäß § 253 HGB zum 31.12.2022 ermittelt und mit einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren abgezinst, der Abzinsungszinssatz gem. § 253 Abs. 2 HGB kam zur Anwendung.

Die Rückstellung für Sterbegeld wurde gemäß eigener Kalkulation und kaufmännischer Vorsicht ermittelt. Die Sterbewahrscheinlichkeit des Mitarbeiters wurde nach Mitarbeiteralter (Stand 31.12.2021) aus der Sterbewahrscheinlichkeit männlich bzw. weiblich zugeordnet. (Quelle: Allgemeine Sterbetafel Deutschland 2017/19, Statistisches Bundesamt, erschienen 2020.)

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungsbetrag.

1.3. Erläuterung zur Bilanz

1.3.1. Anlagenvermögen

Im Anlagenspiegel ist die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens gem. KHBV dargestellt.

Finanzanlagen

Zum 31.12.2022 beträgt der mittelfristig angelegte Wertpapierbestand des Anlagevermögens 11.000 T€ (Vorjahr 11.000 T€).

Die HKG vergab in den vergangenen Jahren Darlehen an die Tochtergesellschaften. Insgesamt haben die Darlehen zum 31.12.2022 einen Wert von 6.129 T€ (Vorjahr 7.163 T€).

Tabelle 2 Beteiligungen nach Gesellschaft zum 31.12.2022

	Sitz	Beteiligungsquote	Eigenkapital	Jahresergebnis
		in %	in T€	in T€
Gesundheitsservicegesellschaft Havelland mbH (GSG)	Nauen	100	3.567	21
Medizinisches Dienstleistungszentrum Havelland GmbH (MDZ)	Nauen	90	4.048	143
Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH (WPZ)	Nauen	90	36.493	429
Rettungsdienst Havelland GmbH (RHG)	Nauen	100	235	0
Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege GmbH (AGP)	Nauen	60	5.395	248

1.3.2. Umlaufvermögen

Vorräte

Die Vorräte haben zum 31.12.2022 einen Wert i. H. v. 2.395 T€ (Vorjahr 2.892 T€) und gliedern sich in Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.765 T€ (Vorjahr 2.145 T€) sowie unfertige Leistungen 630 T€ (Vorjahr 747 T€).

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben ausnahmslos eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen.

Tabelle 3 Forderungen und sonstige Vermögengegenstände zum 31.12.2022

	2021	2022
	in T€	in T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.205	10.856
Forderungen an Gesellschafter bzw. KH-Träger	35	39
Forderungen nach BPflV und KHEngG	6.718	8.414
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	209	190
sonstige Vermögensgegenstände	731	1.022
Gesamt	17.899	20.522

Die Forderungen an Gesellschafter und an verbundene Unternehmen resultieren ausschließlich aus Lieferungen und Leistungen.

Der Wertpapierbestand des Umlaufvermögens beträgt zum 31.12.2022 3.026 T€ (Vorjahr 3.983 T€), die liquiden Mittel betragen 24.911 T€ (Vorjahr 16.778 T€), dem 9.720T€ (Vorjahr 4.038 T€) Verbindlichkeiten aus dem Cashpooling gegenüberstehen.

1.3.3. Eigenkapital

Das Eigenkapital beträgt 91.553 T€ (Vorjahr 95.368 T€) und beinhaltet das gezeichnete Kapital i. H. v 10.000 T€ (Vorjahr 10.000 T€), Gewinnrücklagen i. H. v. 67.242 T€ (Vorjahr 67.242 T€), Kapitalrücklagen i. H. v. 15.240 T€ (Vorjahr 15.240 T€), Gewinnvorträge i. H. v. 2.886 T€ (Vorjahr 2.465 T€) und dem Jahresfehlbetrag i. H. v. 3.816 T€ (Vorjahr Jahresüberschuss 421 T€).

1.3.4. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagenvermögens

Der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens beinhaltet verwendete Fördermittel nach § 9 Abs. 1 und 3 KHG und Zuwendungen der öffentlichen Hand, gemindert in Höhe der Abschreibungen auf das geförderte Anlagevermögen.

1.3.5. Rückstellungen

Tabelle 4 Rückstellungsspiegel per 31.12.2022

	2021	2022
Ruckstellungsspiegel	in T€	in T€
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern	2.655	3.035
Sonstige Rückstellungen	3.007	4.195
Summe	5.662	7.230

1.3.6. Verbindlichkeiten

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten gliedert sich wie folgt:

Tabelle 5 Verbindlichkeitenspiegel per 31.12.2022

	Gesamt	unter 1 Jahr	1-5 Jahre	> 5 Jahre
	in T€	in T€	in T€	in T€
Verbindlichkeiten gg. Kreditinstituten	0	0	0	0
Verbindlichkeiten. aus Anzahlungen	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen	2.826	2.660	166	0
Verbindlichkeiten gg. Gesellschaftern	33	33	0	0
Verbindlichkeiten nach dem KHG	5.712	5.712	0	0
Verbindlichkeiten aus sonst. Zuwendungen zur Finanz, des Sachanlagevermögens	20	20	0	0
Verbindlichkeiten gg. Verb. Unternehmen	10.341	10.341	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	1.165	1.165	0	0
Gesamt	20.097	19.931	166	0

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Cash-Pool-Verbindlichkeiten in Höhe von 9.720 T€ (Vorjahr 4.038 T€) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 621 T€ (Vorjahr 566 T€).

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Steuern und gegenüber Personal. Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert sind, bestehen nicht.

1.4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird auf die Darstellung des Fördermittelbereiches (Position 10.-14.) verzichtet. Das Ergebnis des Fördermittelbereiches beträgt T€ 3.825 (Vorjahr T€ 3.708).

1.4.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Erlösgruppen auf.

Tabelle 6 Umsatzerlöse nach Erlösgruppen

	2021	2022
	in T€	in T€
Erlöse aus Krankenhausleistungen	81.938	84.996
Erlöse aus Wahlleistungen	183	179
Erlöse aus ambulanten Leistungen	2.661	3.002
Nutzungsentgelte der Ärzte	320	335
Umsatzerlöse nach §277 HGB	11.003	10.662
Gesamt	96.105	99.174

Die Umsatzerlöse resultieren aus Leistungsbeziehungen im Inland.

Die Umsatzerlöse nach § 277 HGB enthalten maßgeblich Erlöse aus der Konzernumlage in Höhe von 5.331 T€ (Vorjahr 6.199 T€). Außerdem enthalten sind periodenfremde Erträge in Höhe von 86 T€ (Vorjahr 75 T€) sowie Erträge aus Ausgleichen für Vorjahre in Höhe von 68 T€ (Vorjahr 127 T€). In den Umsatzerlösen sind Coronakompensationen in Höhe von 5.985 T€ (Vorjahr 9.086 T€) ausgewiesen.

Tabelle 7 Sonstige betriebliche Erträge

	2021	2022
	in T€	in T€
Erträge aus Zuwendungen Dritter	28	18
Erträge aus Auflösungen Rückstellungen	361	184
Skonti, Rabatte	162	152
Boni	14	0
Erträge aus Schadenersatz	20	36
Erlöse ausgebuchte Forderungen	7	17
Periodenfremde sonstige Erträge	497	746
Spenden u. ä. Zuwendungen	15	3
Verkauf SBG	578
Sonstiges	183	118
Gesamt	1.865	1.273

Die periodenfremden Erträge bestehen im Wesentlichen aus Bonuszahlungen aus der Einkaufsgemeinschaft AGKAMED (206 T€), Förderbeträgen für die Ausbildung von Allgemeinmedizinern (163 T€), Zahlungen aus Quarantäneerstattungen gemäß IFSG (56 T€), Erträgen aus Umfinanzierung von Anlagegütern (95 T€), Boni (84 T€) und Erstattungen von Versicherungen (55 T€).

1.4.2. Personalaufwand

Der Personalaufwand ist zum Vorjahr um 6,9 % gestiegen. Darin enthalten sind Tarifsteigerungen sowie Personalaufbau im medizinisch-technischen Dienst sowie im Funktionsdienst.

1.4.3. Materialaufwand

Tabelle 8 Materialaufwand

	2021	2022
	in T€	in T€
Aufwand Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	13.562	14.693
Aufwand für bezogene Leistungen	16.346	15.820
Gesamt	29.909	30.512

Die Ausgaben in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind gegenüber dem Vorjahr um 1.130 T€ (+8,3 %) gestiegen. Ursächlich sind die Ausgaben für Energie. Der Aufwand für bezogene Leistungen ist um 526 T€ bzw. 3,2 % gesunken. Grund ist die Rücküberführung der Zentralsterilisation aus der GSG in die HKG.

1.4.4. Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 2.344 T€ (+18,7 %) gestiegen. Enthalten ist der Aufwand für Ausgleichsbeträge aus früheren Geschäftsjahren i.H.v. 1.561 T€ sowie Risikorückstellungen aus Ergebnissen von Strukturprüfungen.

Tabelle 9 Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen

	2021	2022
	in T€	in T€
Abschreibungen	5.390	5.550
Verwaltungsbedarf	4.647	4.798
Instandhaltung	2.182	2.325
Abschreibung auf Forderungen	1.131	661
Wartung	1.058	1.194
Versicherungen	675	688
Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre	0	1.561
Aufwand aus dem Anlagenabgang (Fördermittel)	592	160
Sonstiges	2.220	3.459
Gesamt	17.895	20.396

Periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von 881 T€ (Vorjahr 323 T€) in der Position Sonstiges enthalten. Die periodenfremden Aufwendungen sind im Wesentlichen aus Konzernverrechnungen entstanden.

1.4.5. Finanzergebnis

Die Zinserträge betragen 152 T€ (Vorjahr 176 T€) und beinhalten Zinserträge aus Finanzanlagen, Umlaufvermögen, Konzerndarlehensverträgen sowie der Aufzinsung von Rückstellungen. Die Zinsaufwendungen betragen 14 T€ (Vorjahr 5 T€) und beinhalten u.a. Aufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen.

Daraus ergibt sich ein Finanzergebnis i. H. v. 138 T€ (Vorjahr 171 T€).

1.4.6. Steuern vom Einkommen und Ertrag und sonstige Steuern

Das Jahresergebnis beinhaltet Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von 103 T€ (Vorjahr 85 T€) sowie sonstige Steuern i. H. v. 4 T€ (Vorjahr 5 T€).

1.5. Sonstige Angaben

Beschäftige im Jahresdurchschnitt

Die Havelland Kliniken GmbH hatte im Jahr 2022 gem. § 267 Abs. 5 HGB 963 Beschäftigte (ohne Auszubildende).

Die Beschäftigten verteilen sich auf folgende Gruppen:

Tabelle 10 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt

Dienstarten	2021 in Köpfen	2022 in Köpfen
Ärztlicher Dienst	205	218
Pflegedienst	431	434
Medizinisch-technischer Dienst	66	64
Funktionsdienst	157	157
Verwaltungsdienst	89	87
Sonderdienst	2	3
Gesamt	950	963

Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung bekannt geworden, die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf oder die Lage der Gesellschaft haben.

Angaben zur Geschäftsführung und Krankenhausleitung

Der Geschäftsführer der Havelland Kliniken GmbH war im Berichtszeitraum 01.01.-31.07.2022

Herr Jörg Grigoleit (Kaufmann, Berlin).

Der Geschäftsführer der Havelland Kliniken GmbH war im Berichtszeitraum 01.08.-31.12.2022

Herr Thilo Spychalski (Diplom-Volkswirt, Kleinmachnow)

Hinsichtlich der Vergütung der Geschäftsführung wurde vom Wahlrecht nach § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Der Krankenhausleitung der Havelland Kliniken GmbH gehörten im Berichtszeitraum an:

Jörg Grigoleit	Geschäftsführer (bis 31.07.2022)
Thilo Spychalski	Geschäftsführer (ab 01.08.2022)
Frank Volkmer	Kaufmännischer Direktor
Dr. med. Mike Lehsnau	Ärztlicher Direktor
Annegret Randa	stellv. kaufmännische Direktorin
Dorit Zahn	stellv. kaufmännische Direktorin
Olaf Arnhold	Krankenpflegedirektor
Ursula Krämer	stellv. Krankenpflegedirektorin

Angaben zum Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtszeitraum folgende Mitglieder an:

Vorsitz:	Herr Roger Lewandowski, Landrat
stellv. Vorsitz:	Frau Diana Golze, Dipl.-Sozialpädagogin, Mitglied des Kreistages
	Herr Jörg Vahl, Angestellter
	Herr Stefan Schneider, kaufmännischer Mitarbeiter

stimmberechtigte Mitglieder der Belegschaft:

	Frau Katrin Dallmann, Mitarbeiterin Infodienst Nauen, Betriebsrat GSG
	Herr Robert Lengenfelder, Notfallsanitäter, Betriebsrat RHG

An die Aufsichtsratsmitglieder wurden Entschädigungen in Höhe von 6 T€ gezahlt.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Geschäfte mit nahestehenden Personen gem. § 285 Nr. 21 HGB wurden nicht abgewickelt. Die Geschäfte im Bereich der Konzerngruppe wurden zu marktüblichen Geschäftsbedingungen vorgenommen.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen aus der Zusatzversorgung i. H. v. 3.199 T€, welche nicht in der Bilanz ausgewiesen sind.

Weitere sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen im geschäftsüblichen Umfang aus Wartungs- und sonstigen Leistungsverträgen.

Konzernverhältnisse

Die Havelland Kliniken GmbH mit Sitz in Nauen ist Mutterunternehmen der Gesundheitsservicegesellschaft Havelland mbH, der Medizinisches Dienstleistungszentrum Havelland GmbH, der Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH; der Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege Havelland GmbH sowie der Rettungsdienst Havelland GmbH. Sie erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Geschäftsführer schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 3.815.539,79 mit dem Gewinnvortrag der Gesellschaft zu verrechnen.

Gesamthonorar Abschlussprüfer

Das Honorar für Leistungen des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr wird gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss ausgewiesen.

Nauen, den 07.03.2023

Thilo Spychalski, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2022

(Anlagenspiegel)

	Anschaffungskosten
	1.1.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.783.738,11	330.123,37	0,00	603.871,43	5.509.990,05
2. Geleistete Anzahlungen immaterielle VG	165.746,96	71.261,85	0,00	168.763,61	68.245,20
	5.949.485,07	401.385,22	0,00	772.635,04	5.578.235,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	100.985.619,09	157.877,04	1.686.930,06	298.739,16	102.531.687,03
2. Technische Anlagen	8.148.823,97	160.638,95	347.481,72	0,00	8.656.944,64
3. Einrichtungen und Ausstattungen	37.657.217,74	1.302.183,96	61.104,02	1.542.280,74	37.478.224,98
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	762.844,11	1.778.929,84	-2.095.515,80	291.713,02	154.545,13
	147.554.504,91	3.399.629,79	0,00	2.132.732,92	148.821.401,78
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	14.964.101,26	0,00	0,00	0,00	14.964.101,26
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	7.163.187,99	0,00	0,00	1.034.641,80	6.128.546,19
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	11.000.000,00	0,00	0,00	0,00	11.000.000,00
	33.127.289,25	0,00	0,00	1.034.641,80	32.092.647,45
	186.631.279,23	3.801.015,01	0,00	3.940.009,76	186.492.284,48

	Abschreibungen
	1.1.2022	des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.342.176,64	542.174,44	603.871,43	4.280.479,65
2. Geleistete Anzahlungen immaterielle VG	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.342.176,64	542.174,44	603.871,43	4.280.479,65
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	41.384.454,94	2.130.101,28	140.223,56	43.374.332,66
2. Technische Anlagen	4.254.902,97	388.517,59	0,00	4.643.420,56
3. Einrichtungen und Ausstattungen	28.398.337,74	2.488.873,52	1.541.121,26	29.346.090,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	74.037.695,65	5.007.492,39	1.681.344,82	77.363.843,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	78.379.872,29	5.549.666,83	2.285.216,25	81.644.322,87

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.229.510,40	1.441.561,47
2. Geleistete Anzahlungen immaterielle VG	68.245,20	165.746,96
	1.297.755,60	1.607.308,43
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	59.157.354,37	59.601.164,15
2. Technische Anlagen	4.013.524,08	3.893.921,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	8.132.134,98	9.258.880,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	154.545,13	762.844,11
	71.457.558,56	73.516.809,26
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	14.964.101,26	14.964.101,26
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	6.128.546,19	7.163.187,99
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	11.000.000,00	11.000.000,00
	32.092.647,45	33.127.289,25
	104.847.961,61	108.251.406,94

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022

Verbindlichkeiten	Gesamtbetrag	Restlaufzeit bis zu einem Jahr	Restlaufzeit von mehr als einem und bis zu fünf Jahren	Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.826.424,47	2.660.334,23	166.090,24	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter	32.964,42	32.964,42	0,00	0,00
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	5.711.650,25	5.711.650,25	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Zuweisungen Dritter	20.000,00	20.000,00	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	10.341.481,17	10.341.481,17	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	1.164.709,41	1.164.709,41	0,00	0,00
	20.097.229,72	19.931.139,48	166.090,24	0,00

1. Lagebericht der Geschäftsführung

Die Havelland Kliniken GmbH ist ein kommunales Krankenhausunternehmen im Landkreis Havelland, Land Brandenburg. Das Unternehmen betreibt die Havelland Kliniken mit den Krankenhausstandorten Nauen und Rathenow. Die Havelland Kliniken sind Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité - Universitätsmedizin Berlin und Ausbildungsstätte der Brandenburgischen Technischen Universität (btu). Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 10 Millionen Euro. Sitz der Gesellschaft ist die Stadt Nauen. Die Gesellschaftsanteile befinden sich im alleinigen Eigentum des Landkreises Havelland. Die Havelland Kliniken GmbH bildet als Bestandteil des Konzernbereiches I - Klinikbetrieb - mit der Medizinisches Dienstleistungszentrum Havelland GmbH (MDZ), der Rettungsdienst Havelland GmbH (RHG), der Gesundheitsservicegesellschaft Havelland mbH (GSG), der Ausbildungszentrum Gesundheit und Pflege Havelland GmbH (AGP), der Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH (WPZ) und der Soziale Betreuungsgesellschaft Havelland mbH (SBG) die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe (HKU). Seit dem 31.12.2021 ist die SBG eine Tochtergesellschaft der WPZ.

Zweck der Gesellschaft ist bzw. sind die Feststellung, Heilung, Linderung oder Verhütung einer Verschlimmerung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden, die Leistungen eines Rettungsdienstes, die Leistungen der Geburtshilfe, die Leistungen der psychosozialen Betreuungstätigkeit und die Leistungen der Jugendhilfe durch ärztliche und pflegerische Krankenhauseinrichtungen, sonstige Nebeneinrichtungen und Nebenbetriebe sowie anderen Unternehmen des Gesundheits- und Sozialwesens. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnittes "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung.

1.1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Die Havelland Kliniken stellen die stationäre medizinische Versorgung für die ca. 169.000 Einwohner des Landkreises Havelland sicher. Mit Bescheid vom 26.07.2021 des MSGIV erfolgte die Aufnahme der Havelland Kliniken mit den Standorten Nauen und Rathenow in den Vierten Krankenhausplan des Landes Brandenburg. Damit wurde der Plan-Bettenbestand (inkl. Tagesklinikplätze) von 542 auf 576 erhöht. Wesentliche Veränderungen waren die Ausweisung einer Tagesklinik Onkologie mit 8 Plätzen in der Klinik Nauen und die Erhöhung der Kapazität in der Fachabteilung Geriatrie der Klinik Rathenow auf 53 Plan-Betten. Die Krankenhausstandorte Nauen (311 Plan-Betten/58 TK-Plätze) und Rathenow (186 Plan-Betten/21 TK-Plätze) sind damit für künftige Entwicklungen zukunftsorientiert aufgestellt und planrechtlich abgesichert. Grundlage für die Bettenzuweisung waren die Auslastungswerte der Vorjahre 2014-2018, die sich im Verlauf der Jahre 2020-2022 stark verändert haben. Eine Umsetzung der Plan-Bettenkapazitäten des Vierten Krankenhausplanes erfolgte entsprechend der veränderten Inanspruchnahme von stationären Betten. Im Jahresdurchschnitt wurden 509 Betten betrieben. Neben der Anpassung an die veränderte Inanspruchnahme von stationären Leistungen war die Verfügbarkeit von Pflegepersonal sowie die infolge der gesetzgeberischen Maßnahmen forcierte Ambulantisierung von Teilbereichen der stationären Behandlung ursächlich für die Reduzierung der betriebenen Betten. Zum 01.04.2022 erfolgte die Inbetriebnahme der Holding-Area am OP in Nauen sowie zum 01.09.2022 die Inbetriebnahme von zusätzlichen 4 Betten in der Intermediate Care Station und damit der Abschluss der mehrjährigen Baumaßnahmen zur Errichtung der neuen Intensivstation.

Die Bettenstruktur der Havelland Kliniken stellt sich im Berichtszeitraum wie folgt dar:

Tabelle 1 Im Jahresdurchschnitt betriebene Betten in den Standorten

Fachabteilung	Klinik Nauen	Klinik Rathenow
Allgemein- und Viszeralchirurgie	26	12
Traumatologie und Orthopädie	15	27 ^*
Gynäkologie und Geburtshilfe	13	6
Medizinische Klinik	92	53
Geriatrie	31	39 ^**
Tagesklinik Geriatrie	15	15
Kinder- und Jugendmedizin	18	4
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik	70	-
Urologie	25	-
Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie	11	7
Tagesklinik Psychiatrie Nauen	15	-
Tagesklinik Psychiatrie Falkensee	15	-
Gesamt	346	163

^* davon 14 Betten im Alterstraumazentrum unter geriatrischer Behandlungsleitung
^** zuzüglich 14 Betten im Alterstraumazentrum unter geriatrischer Behandlungsleitung

Seit dem Jahr 2020 ist das Pflegebudget separater Bestandteil der KH-Finanzierung. Das Pflegebudget bemisst sich anhand der Ist-Personalkosten der Mitarbeiter der Dienstart Pflege, die in bettenführenden Organisationseinheiten eingesetzt werden. Die Anzahl der berücksichtigungsfähigen Vollkräfte ohne mindestens 1-jährige pflegerische Ausbildung bzw. Ausbildung in den relevanten Gesundheitsfachberufen ("sonstige Berufe") wurde mit Änderungsvereinbarung vom 18.12.2020 zur Pflegekostenabgrenzungsvereinbarung auf einen Referenzwert der im Jahresdurchschnitt 2018 beschäftigten Vollkräfte deutlich begrenzt. Für das Jahr 2022 wurden die zahlreichen Änderungen in die Pflegekostenabgrenzungsvereinbarung und die Pflegebudgetverhandlungsvereinbarung (beide vom 21.03.2022) übernommen. Der Referenzwert 2018 für die Havelland Kliniken GmbH konnte in der Budgetverhandlungsrunde im Frühjahr 2022 nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden zum Pflegebudget in 2020 und 2021 mit den Kostenträgern geeint werden, nachdem eine Einzelbewertung der durch pflegerische Hilfskräfte erbrachten Tätigkeiten hinsichtlich des Anteils von "Pflege am Bett" durchgeführt wurde. Damit wurde die Grundlage für die Vereinbarung der Pflegebudgets der Jahre 2022 und 2023 gelegt. Ab dem Jahr 2024 wird die Vergütung für die Hilfskräfte jedoch wieder in die aDRG-Vergütung überführt werden.

Aus der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes (PflBG) vom 17.07.2017 folgte die Einrichtung eines Pflegefonds im Land Brandenburg in 2020. Der Fonds finanziert sich aus von den Leistungserbringern zu erhebenden und an den Fonds abzuführenden Rechnungszuschlägen. Die Finanzierung der Ausbildungsverträge zur/m Pflegefachfrau/-mann erfolgt durch Zuweisungsbescheid aus dem Pflegefonds entsprechend der Anzahl von Auszubildenden sowie der hausindividuellen Vergütung und der auf Landesebene verhandelten Erstattungen für die Praxisanleitung. Die übrigen Ausbildungsberufe gemäß § 2 Nr. 1a KHG werden weiterhin über das krankenhausindividuelle Ausbildungsbudget finanziert.

Im Sommer 2022 konnte die Nachtragsvereinbarung 2020 zum Pflegebudget, die Budgetvereinbarung 2021 zum KHEntgG (inklusive Pflegebudget), die Vereinbarung über den Ausgleich der pandemiebedingten Erlösrückgänge 2021 nach KHEntgG sowie die Vereinbarungen über ein krankenhausindividuelles Ausbildungsbudget 2022 und NUB-Entgelte 2022 abgeschlossen werden. Im Januar 2023 folgten die Einigung über die Budgetvereinbarungen 2022 zum KHEntgG (inklusive Pflegebudget) und zur BPfIV (Psychiatrie) sowie über den Ganzjahresausgleich für pandemiebedingte Erlösrückgänge 2022 im Geltungsbereich der BPfIV. Damit ist der Rückstau der zu verhandelnden Budgetabschlüsse aus Vorjahren aufgearbeitet und somit eine wesentliche Grundlage zur Sicherung der Liquidität gelegt worden.

Auch im Jahr 2022 wurden erneut zahlreiche gesetzliche Regelungen zur Bewältigung der Auswirkungen des Pandemiegeschehens geschaffen und bestehende durch verschiedene Verordnungen auf Bundes- und Landesebene ergänzt bzw. spezifiziert (bspw. Ausgleichszahlungsverordnungen sowie Umgangs- und Eindämmungsverordnungen des Landes Brandenburg). Ausgleichszahlungen wurden im Bereich des KHEntgG noch bis zum 18.04.2022 gewährt, Versorgungsaufschläge für Covid-positive Patienten für bis zum 30.06.2022 aufgenommene Patienten (sowohl im Bereich des KHEntgG als auch der BPflV). Im Jahr 2022 wurde erneut die Möglichkeit in Anspruch genommen, einen Zuschlag zur Liquiditätssicherung im Bereich der Psychiatrie zu beantragen und abzurechnen (§ 6a der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser). Ein Ganzjahresausgleich für pandemiebedingte Erlösrückgänge wird wie im Vorjahr gewährt (Vereinbarung nach § 5a Absatz I der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser, Corona-Ausgleichsvereinbarung 2022). Aufgrund der Beendigung der Ausgleichszahlungen bereits Anfang des 2. Quartales 2022 ergeben sich hieraus weit höhere Ausgleichsbeträge als im Vorjahr 2021. Ein Teil der fehlenden Einnahmen im DRG-Bereich wird dadurch kompensiert. In der Psychiatrie wurde die Gewährung des Ausgleichs bereits in 2021 unter die Prämisse der Vermeidung einer Doppelfinanzierung gestellt.

Zur Finanzierung von COVID-Schnelltests an Mitarbeitern und sonstigen Dritten war die Testverordnung (TestV) in den unterschiedlichen Fassungen zu berücksichtigen.

Um die Anforderungen an den laufenden Krankenhausbetrieb mit dem Pandemiegeschehen zu bewältigen, wurde die in 2020 gebildete Krankenhauseinsatzleitung auch in 2022 fortgeführt. Aufgabe war die Koordination des Leistungsgeschehens und fortlaufende Anpassung der Kapazitäten an die aktuellen Bedingungen.

Das MDK-Reformgesetz wurde durch zahlreiche pandemiebedingte Sonderregelungen modifiziert und entfaltete damit im Hinblick auf die Prüfquote mit einem Jahr Verzögerung in 2022 seine Wirkung. Die Quote der nach MD-Prüfung unbeanstandeten Rechnungen konnte in den für das Jahr 2022 relevanten Quartalen von 34,9% im 3. Quartal 2021 auf 50,3% im 2. Quartal 2022 verbessert werden. Damit galten als Obergrenze für die kostenträgerbezogene Prüfquote 15% im 1. Quartal 2022 und 10% im 2. bis 4. Quartal 2022. Infolge der Quoten unbeanstandeter Rechnungen resultierten Strafaufschläge auf die Beträge der Rechnungsminderung von 50% im 1. Quartal 2022 sowie von 25% im 2. bis 4. Quartal 2022. Die Rechnungsaufschläge wurden von den Kostenträgern allerdings bisher noch nicht geltend gemacht, so dass eine Aufwandsrückstellung in Höhe von 554 T€ berücksichtigt werden musste. Am 09.11.2022 wurden durch den Gesundheitsausschuss des Bundestages die Regelungen des KH-Pflegeentlastungsgesetzes verabschiedet, die die Geltendmachung im Rahmen des Datenträgeraustausches ermöglichen. Damit erfolgte eine Vereinfachung der Geltendmachung für die Kostenträger (die ursprüngliche Rechtslage sah Verwaltungsakte vor) und es ist damit zu rechnen, dass die Rechnungsaufschläge auf negative Leistungsentscheide zeitnah in 2023 durch die Kostenträger in Anspruch genommen werden.

In 2022 mussten erneut die Strukturprüfungen zu diversen Komplexcodes durchlaufen werden, um die Abrechnungsvoraussetzungen für 2023 zu erhalten. Die StrOPS-RL mit Begutachtungsleitfaden wurde in modifizierter Fassung kurz vor dem Stichtag für die Einreichung der Anträge für 2023 am 30.06.2022 veröffentlicht. Die in 2022 beantragten Strukturprüfungen wurden mit positiven Bescheiden und Bescheinigungen für die Abrechnung 2023 abgeschlossen. Gegen den in 2022 erteilten negativen Bescheid der Prüfung des OPS 8-98f für den Standort Nauen aus dem Antrag 2021 (aufwändige intensivmedizinische Komplexbehandlung) wurde Klage eingereicht.

In der Psychiatrie erfolgte die Umsetzung der GBA-Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik vom 19.09.2019. Der Umsetzungsgrad der Personalvorgaben war mit 90% der Vorgaben für alle an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen vorgesehen. Hilfskräfte konnten in 2022 noch in vollem Umfang berücksichtigt werden. Die Sanktionszahlungen waren pandemiebedingt auf Meldeversäumnisse beschränkt, so dass die vorliegende Nichterfüllung in einzelnen Quartalen und Standorten nicht zu Sanktionen führte. Eine Nichterfüllung entsteht bereits bei zu niedriger Besetzung einer einzelnen Berufsgruppe.

In Folge der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) vom 08.11.2021 wurde in 2022 der neue pflegesensitive Bereich der Gynäkologie erstmals relevant. Die bereits in Vorjahren zugeordneten Bereiche Innere Medizin, Kardiologie, Allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie, Geriatrie, Intensivmedizin und Pädiatrie wurden in 2022 fortgeführt. Für die Zeitdauer der Inanspruchnahme von Ausgleichszahlungen und/oder Versorgungsaufschlägen nach § 21 Abs. 1 b KHG galt eine Befreiung von Sanktionen bei Nichteinhaltung der Vorgaben (für bis zum 30.06.2022 aufgenommene Patienten bzw. bis zur Entlassung des letzten Patienten mit nachgewiesener Coronainfektion aus diesem Aufnahmezeitraum). Weiterhin gab es im Dezember einen Ausnahmetatbestand aufgrund der Ausbreitung des RS-Virus, gemäß dem für alle Häuser, die eine Pädiatrie führen, die Vorgaben als erfüllt gelten. Die aufgrund des fehlenden Pflegepersonals dennoch entstandenen grundsätzlichen Strafzahlungsverpflichtungen wurden in Form einer Aufwandsrückstellung berücksichtigt.

Das InEK hat in 2021 erstmals und in 2022 wiederholt eine vergleichende Übersicht der Pflegepersonalquotienten der Plankrankenhäuser veröffentlicht. Der PPQ wurde im Rahmen des Pflegepersonalstärkungsgesetzes mit § 137j SGB V eingeführt. Die Festlegung eines Vorgabewertes sowie die vorgesehenen Sanktionen bei Unterschreitung dieses Wertes blieben weiter ausgesetzt (GVWG vom 19.07.2021).

Im März 2022 wurde das IGES Gutachten nach § 115b Abs. 1a SGB V veröffentlicht. Auftrag war die weitergehende Identifizierung von ambulant durchführbaren Operationen, stationsersetzenden Eingriffe und Behandlungen sowie eine Falldifferenzierung nach Schweregrad. Das Ziel der Gewährleistung von Patientensicherheit im Ambulantisierungsprozess führte zu einem System der Kontextprüfung nach leistungsbezogenen (K1-K4) und patientenbezogenen Faktoren (K5-K8). Im Ergebnis wurden die ausgesprochenen Empfehlungen im Dezember 2022 in Form des ab 01.01.2023 gültigen neuen AOP-Kataloges veröffentlicht. Die Kontextfaktoren ersetzen die G-AEP-Kriterien als Grundlage für die Beurteilung der Notwendigkeit einer stationären Behandlung bei Leistungen aus dem AOP-Katalog. Die Ankündigung der Bundesregierung im Koalitionsvertrag zur Förderung der Ambulantisierung durch "sektorengleiche Vergütung durch Hybrid-DRGS" wurde bis dato noch nicht umgesetzt.

Mit dem durch das KH-Pflegeentlastungsgesetz eingeführten §115 e SGB V wurde die am 22.09.2022 veröffentlichte Empfehlung der Regierungskommission zur tagesstationären Behandlung in Grundzügen umgesetzt. Wichtige Rahmenbedingungen in rechtlicher Hinsicht sind in 2022 noch offengeblieben, ebenso die technischen Vorgaben zur Umsetzung ab 2023. Die Regelungen zur tagesstationären Behandlung sollen die Reduzierung der Krankenhausübernachtungen und damit der Beanspruchung des Pflegepersonals vorantreiben. Es bleibt dabei jedoch in vielen Punkten unklar, wie bspw. die Abgrenzung zur ambulanten Behandlung erfolgen soll.

Am 06.12.2022 wurde die Dritte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung als Vorgabe für eine grundlegende Reform der Krankenhausvergütung veröffentlicht. Ein Stufenmodell mit Leistungsgruppen (LG) soll als bundeseinheitliches Ordnungsprinzip der Krankenhausplanung zugrunde gelegt werden. Zudem ist eine anteilige Finanzierung der Vorhaltekosten avisiert. Die konkrete gesetzliche Ausgestaltung, die in der ersten Jahreshälfte 2023 zwischen dem Bund und den Ländern in den Kernpunkten abgestimmt werden soll, wird die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der HKG in den nächsten Jahren maßgeblich bestimmen.

Ende des Jahres 2022 wurden verschiedene Hilfsprogramme zum Ausgleich der stark gestiegenen Energiekosten der Krankenhäuser auf den Weg gebracht. Seit Oktober 2022 gilt ein reduzierter Umsatzsteuersatz von 7% auf Gas- und Fernwärmelieferungen. Die Regelungen in § 26 f KHG gewähren beginnend mit dem Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 finanzielle Unterstützung für Plankrankenhäuser. Ein pauschaler Unterstützungsbetrag wird nach Anzahl der Planbetten zugewiesen und beträgt für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 240 T€ für die Havelland Kliniken GmbH. Der für den gesamten Zeitraum vom 01.10.2022 bis 30.04.2024 vorgesehene Betrag von insgesamt 1.519 T€ wird in drei gleichen Teilen voraussichtlich bereits bis Ende April 2023 ausgezahlt und stützt somit die Liquidität des Unternehmens. Zum weiteren Ausgleich von Kostensteigerungen ist ein hausindividueller Ausgleich vorgesehen. Der Betrag muss gemäß Systematik der Vereinbarung nach § 26 f Absatz 9 KHG über den Nachweis der Bezugskosten für leitungsgebundenes Erdgas, leitungsgebundene Fernwärme und leitungsgebundenen Strom (EWS Kostenausgleich Nachweisvereinbarung) vom 23.01.2023 berechnet und beantragt werden kann. Als Referenzzeitraum zur Ermittlung von Kostensteigerungen wurde der Monat März 2022 festgelegt. Da die Bezugspreise bereits vor diesem Zeitpunkt stark angestiegen sind, ergibt sich nach diesem Verfahren für die HKG kein Anspruch auf Unterstützungsleistung. Eine Änderung der Systematik durch Zugrundelegung eines früheren Referenzzeitraums wird durch die DKG angestrebt. Die Regelungen der Strom- und Gaspreisbremse hatten für 2022 noch keine Relevanz.

Im Wirtschaftsjahr 2022 wurden mit 16.602 stationären und teilstationären Fällen 4.102 Fälle weniger behandelt als geplant (-19,8%). Im vollstationären DRG-Bereich waren dies 3.815 Fälle und in der Psychiatrie 159 (-12,0%). Der Standort Rathenow weist 19,2% weniger stationäre Fälle aus als geplant, der Standort Nauen 21,1%. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 507 Patienten mehr behandelt (insgesamt +3,2%; +3,7% Standort Rathenow und +2,9% Standort Nauen).

Die Entlassungen der Klinik für Anästhesie/Intensivmedizin Nauen übersteigen den Plan um 12 Fälle, alle übrigen Fachabteilungen sind von den negativen Fallzahldifferenzen zum Plan im Jahr 2022 betroffen. Die meisten Kliniken konnten die Zahl der entlassenen Fälle zum Vorjahr steigern. Ausgenommen davon sind am Standort Rathenow die Innere Medizin (-111 Fälle zum Vorjahr, wobei die Anzahl der in der Abteilung für Innere Medizin und in die Geriatrie verlegten und dort entlassenen Fälle zum Vorjahr konstant blieb) und die Gynäkologie (-88 Fälle zum Vorjahr; im ambulanten Bereich erfolgte im gleichen Zeitraum eine Steigerung von 15 Fällen). Am Standort Nauen verzeichnet die Psychiatrie eine rückläufige Fallzahl im vollstationären Bereich um 89 Fälle. Die Urologie verlor zum Vorjahr 57 stationäre Fälle, konnte aber im Gegenzug einen Zuwachs von 72 ambulanten Operationen generieren.

Bis zum 3. Quartal erfolgte die Konzentration der Kapazitäten für die COVID-Behandlung in der Klinik Nauen. Ab dem 21.10.2022 wurde auch in der Klinik Rathenow ein Covid-Isolierbereich eingerichtet.

Das Pandemiegeschehen in Form von Ausbruchsgeschehen und Betreuung von Patienten, die mit oder wegen einer Covid-Infektion behandelt wurden, war in 2022 gegenüber 2021 rückläufig. Dennoch führten Ausbruchsgeschehen und daraus folgende Aufnahmestopps in einzelnen Bereichen sowie der erhöhte Aufwand zur Behandlung von aufgrund einer Covidinfektion zu isolierenden Patienten weiter zu nennenswerten Einschränkungen. Darüber hinaus wirkten sich nicht besetzte Pflegestellen sowie im 4. Quartal 2022 ein stark erhöhter Krankenstand in allen Dienstarten negativ aus. Ab dem 12.09.2022 blieb eine psychiatrische Station wegen Personalmangels geschlossen und es wurden Bettenreduzierungen im somatischen Bereich beider Standorte vorgenommen.

Durch die geltenden Vorgaben des MSGIV zur Freihaltung von Bettenkapazitäten aus der Allgemeinverfügung vom 07.12.2021 mussten bis zum 12.03.2022 zwei Isolierstationen betrieben werden. In den folgenden Wochen und Monaten war ein Isolierbereich mit 8 Betten ausreichend zur Isolierung der mit einer Covid-Infektion aufgenommenen Patienten. Im Monat August musste am Standort Nauen wieder eine Covid-Station mit 16 Betten eröffnet werden, da die vorgesehenen 8 Betten den Bedarf an Isolierkapazitäten nicht mehr decken konnten. Die weiter steigenden Fallzahlen erreichten im Oktober ihren Höhepunkt und schränkten die Leistungsentwicklung erneut stark ein.

Der geplante CMI von 0,816 wurde mit 0,809 im Ist des Jahres 2022 nicht erreicht. Zum Vorjahr, das stark durch die Fallschwere der Covid-Patienten bestimmt war, liegt ein Rückgang von 0,009 Punkten vor. Der Standort Rathenow schließt unter Plan ab (0,814 im Ist gegenüber 0,843 im Plan). Dies wurde maßgeblich durch fehlende Entlassfälle der verhältnismäßig hoch bewerteten Leistungen der Geriatrie und Nichterreichung des Plan-CMI in den Fachabteilungen Geriatrie und Innere Medizin bestimmt. Der Standort Nauen hat einen CMI über dem Planniveau erreicht (0,805 im Ist gegenüber 0,801 im Plan 2022). Die CMI der Fachabteilungen Innere Medizin und Urologie liegen über Plan, die Gynäkologie und Pädiatrie verfehlen diesen nur knapp. Deutlich unter dem Plan liegen die Abteilungen Geriatrie, Traumatologie und v.a. die Viszeralchirurgie. Im CMI der Geriatrie beider Standorte wirkt sich die Abrechnung einer geringeren Zahl von Komplexbehandlungen durch Ausbruchsgeschehen und fehlenden Ressourcen der Ärzte und Therapeuten aus.

Die durchschnittliche Verweildauer der stationären Patienten im DRG-Bereich ist im Berichtsjahr 2022 um 0,2 Tage auf 6,2 Tage im Durchschnitt zurückgegangen (Plan 6,8 Tage). Die Verweildauer der vollstationären psychiatrischen Fälle (Fallzählung nach PEPP-Systematik) ist um 2,7 Tage auf 18,4 Tage in 2022 gesunken.

Die durchschnittliche Auslastung betrug bezogen auf die aufgeführten betriebenen Betten insgesamt 70,0%. Die Klinik Nauen hat 68,7% erreicht, die Klinik Rathenow 73,0%.

Der ambulante Bereich zeigt eine Fallzahlerhöhung zum Plan von +906 (+2,5%). Dazu tragen v.a. die Anzahl der vorstationär abgerechneten Fälle sowie die ambulant in der Notfallversorgung behandelten Patienten und die ambulanten Patienten mit Chemotherapien bei. Das Ist des Vorjahres wurde um 2.981 Fälle und 8,8% gesteigert. Die höchsten Steigerungsraten liegen in der ambulanten Notfallversorgung (16,6%) und bei den vorstationären Abrechnungen (14,3%) vor. Die Anzahl der ambulanten OPs wurde um 166 bzw. 11,2% auf insgesamt 1.651 gesteigert.

1.2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

1.2.1. Ertragslage

Der Wirtschaftsplan 2022 wurde unter der Prämisse, dass pandemiebedingte Mindererlöse keine wesentliche Rolle spielen werden, aufgestellt. Insofern sind, da diese Grundannahme nicht eingetroffen ist, nennenswerte Abweichungen von den Planansätzen zu verzeichnen.

Die Einnahmen liegen bei 102.665 T€ (3.662 T€ bzw. 3,4 % unter Plan sowie 2.624 T€ bzw. 2,6 % über Vorjahr).

Der Landesbasisfallwert für Brandenburg ist von 3.741,50 € in 2021 auf 3.827,78 € in 2022 angestiegen (+2,31 %). Im KHEntgG-Bereich wurden von geplanten 15.234 Casemixpunkten im Ist 2022 12.014 erreicht (21,1 % unter Plan).

Im Ergebnis der Budgetverhandlung für die Psychiatrie (PEPP) konnte der hausindividuelle Basisentgeltwert um 3,7 % auf 293,35 € erhöht werden (Vorjahr 282,90 €). Die Zahl der Berechnungstage im vollstationären Bereich liegt um 18,9 % unter dem Plan und im teilstationären Bereich um 18,0 %. Als durchschnittlicher Day-Mix-Index (DMI) wurde 0,966 geplant, erreicht wurden 0,943.

Die Erlöse aus Krankenhausleistungen liegen um 6.281 T€ unter dem Plan (-6,9 %) und 3.058 T€ über dem Vorjahreswert (+3,7 %). Freihaltepauschalen und Versorgungsaufschläge wurden entsprechend der gesetzlichen Vorgaben in Anspruch genommen. Zusatzentgelte für Patiententests auf COVID-19 sind zur Abrechnung gebracht worden.

Das Pflegebudget 2022 beträgt 15.607 T€ (Einigungsprotokoll vom 16.01.2023). Die vereinnahmten Pflegeerlöse liegen bei 15.087 T€. Im Berichtszeitraum kamen 3 Pflegeentgeltwerte zur Abrechnung (aufgrund einer fehlenden Vereinbarung die Zahlbeträge 163,09 bis 30.06. und 200,00 € bis 30.09.2022, ab dem 01.10.2022 war der Pflegeentgeltwert aus der Budgetvereinbarung 2021 in Höhe von 171,35 € heranzuziehen). Das Pflegebudget wird aus den Personalkosten der Pflege am Bett entsprechend Pflegekostenabgrenzungsvereinbarung und Pflegebudgetverhandlungsvereinbarung berechnet. Die Vereinbarungssumme setzt sich aus den relevanten Pflegepersonalkosten in Höhe von 15.147 T€ zzgl.

460 T€ pflegeentlastende Maßnahmen zusammen. Die Differenz zwischen abgerechneten Pflegebewertungsrelationen und Pflegebudget wird über Erlösausgleiche nach §6a Abs. 5 KHEntgG nachfinanziert.

In den Zu- und Abschlägen sind die Einnahmen aus dem krankenhausindividuellen Ausbildungszuschlag 2022, aus der Zuweisung des Pflegefonds 2022 sowie aus dem Zuschlag für medizinisch begründete Begleitpersonen 2022 enthalten. Aufgrund der unterjährig nicht vorhandenen Budgetvereinbarung nach KHEntgG 2022 sind für Notfall-, Hygiene- und Telematikzuschlag 2022 noch keine Beträge geflossen. Die unten ausgewiesenen Erlöse für Zuschläge stellen in diesen Positionen Abfinanzierungsbeträge aus Vereinbarungen für die Vorjahre 2020 und 2021 dar. Die fehlenden Einnahmen aus Zuschlägen aufgrund der fehlender Budgetvereinbarung in Höhe von 2.111 T€ werden in den Erlösausgleichen für das Jahr 2022 erfasst und kommen mit der folgenden Budgetvereinbarung 2023 zur Finanzierung.

Die Erlöse aus stationären Krankenhausleistungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2022 insgesamt 82.712 T€ und setzen sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

Tabelle 2 Erlöse aus dem Krankenhausentgeltbereich

Erlösbestandteil		Ist 2021	Plan 2022	Ist 2022
Erlöse aus dem Krankenhausentgeltbereich (DRG) in T€		61.978	81.071	67.474
	aDRGs vollstationär	44.720	58.253	45.969
	Pflegebudget (incl. pflegeentlastende Maßnahmen)	14.401	17.690	15.087
davon:	DRGs teilstationär (Geriatrie)	613	1.204	992
	Zusatzentgelte	203	350	163
	Zu-/Abschläge	2.041	3.574	5.262
Erlöse aus dem Bereich der Bundespflegesatzverordnung (PEPP) in T€		6.303	9.017	6.998
Erlösausgleiche in T€: KHEntgG (DRG), Psychiatrie, Ausbildungszuschlag, Pflegebudget, pandemiebedingte Erlösrückgänge		4.638	0	4.394
Freihaltepauschale in T€		7.088	0	2.312
Versorgungsaufschlag in T€		455	0	2.509
Zuschlag Mehrkosten Covid 19 (Schutzausrüstung) in T€		479	250	0
Zusatzentgelte (PCR-/Antigentests) in T€		673	539	867
Erlöse für vor- und nachstationäre Behandlung in T€		248	320	309
Neu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden (NUB) in T€		8	0	57
Zuschläge (erfolgsneutral) in T€: GB-A, InEK, QS, Pflegefonds		69	80	76
Krankenhausleistungen in T€		81.938	91.277	84.996

Die aufgrund der Abfinanzierung in 2022 in den KH-Leistungen 2022 enthaltenen Zuschläge aus Vorjahren korrespondieren mit einer Aufwandsbuchung für Aufwendungen aus Ausgleichen Vorjahren im sonstigen betrieblichen Aufwand.

Die Einnahmen aus Wahlleistungen liegen infolge der reduzierten Patientenzahl um 61 T€ bzw. 25,6 % unter Plan und erreichen knapp den Vorjahreswert.

Im Bereich der ambulanten Leistungen liegen die Erlöse um 94 T€ (3,2 %) über Plan. Es wurden 341 T€ mehr als im Vorjahr erlöst (+12,8 %). Hier wirken sich v.a. die Erstattungen für Erstuntersuchungen ukrainischer Flüchtlinge sowie gestiegene Fallzahlen in der ambulanten Notfallversorgung aus. Die Einnahmen aus ambulanten Operationen und Psychiatrischer Institutsambulanz (PIA) liegen unter Plan. Die Einnahmen der PIA liegen um 45 T€ (5,3 %) unter dem Vorjahr.

Die Nutzungsentgelte der Ärzte im Rahmen der Erbringung von Ermächtigungsleistungen konnten um 4,5 % bzw. 15 T€ gesteigert werden (39 T€ über Plan).

Die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung erbrachten 15 T€ bzw. 4,5 % mehr als im Vorjahr (39 T€ über Plan).

Die sonstigen Umsatzerlöse sind zum Vorjahr um 341 T€ gestiegen (+ 3,1 %). Steigerungen wurden v.a. in der Abrechnung von ambulanten Chemotherapien (205 T€), in der Abrechnung von Praxisanleitung für Azubis externer Träger und Träger im Konzern (190 T€) sowie durch die Anpassung der Notarztvergütungen an das Vergütungsniveau (163 T€), neue Kooperationsverträge zur Versorgungsoptimierung (Arzneimittel; 55 T€) und die Erzielung von höheren Erstattungen aus Aufwandspauschalen des MD (nach Prüfung von nicht zu beanstandenden Rechnungen; 73 T€) erzielt. Die Erlöse aus diesen Bereichen kompensieren den Rückgang zum Vorjahr bei den Konzernwarenverkäufen und in der Weiterberechnung von Managementkosten an verbundene Unternehmen. Den Erträgen aus Konzernwarenverkauf entsprechen Aufwände in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen in gleicher Größenordnung.

Die Umsatzerlöse erreichen damit insgesamt 99.174 T€ und liegen damit 3.068 T€ über dem Vorjahres-Ist (+ 3,2 %). Zum Planansatz fehlen 5.524 T€ bzw. 5,3 %.

Aufgrund der reduzierten Patientenzahl im Dezember entstehen Bestandsveränderungen unfertiger Leistungen, die das Ergebnis mit 117 T€ belasten.

Die Zuweisungen und Zuschüsse liegen mit +1.334 T€ über dem Plan. Diese Mehrerlöse resultieren aus Zuweisungen der öffentlichen Hand (Pflegebonus, 510 T€; an die Mitarbeiter auszuzahlende Energiepreispauschalen, 292 T€; bettenbezogener Anteil der Energiekostenhilfe gemäß § 26 f KHG, 240 T€; IFSG / Quarantäneerstattungen, 111 T€) sowie Erstattungen der Krankenkassen für Mutterschutz/Beschäftigungsverbote (356 T€). Gegenüber dem Vorjahr wurden 147 T€ bzw. 7,1 % mehr eingenommen. Die Erträge aus Erstattungen gemäß Test-V sind gegenüber 2021 gesunken, der Pflegebonus 2022 ist hingegen höher ausgefallen als die Corona-Prämie 2021.

Die sonstigen betrieblichen Erträge schließen mit + 529 T€ zum Plan ab. Die periodenfremden Erträge übersteigen den Planansatz um 396 T€ und enthalten 163 T€ für die Ausbildung von Allgemeinmedizinern in Vorjahren, 122T€ aus Umfinanzierung von Anlagegütern (aus Eigenmitteln in Fördermittel) sowie Beträge für Boni, Quarantäneerstattungen und Erstattungen von Versicherungen. Aus der Auflösung von Rückstellungen ergeben sich 182 T€ (Personalkostenrückstellungen: Zielvereinbarungen und Risiko aus Klageverfahren 77 T€; Steuer auf Zytostatikaverkauf 61 T€, Beiträge an AGKAMED 15 T€ und Sanktionen aus der PpUGV für die Jahre 2020 und 2021 12 T€).

Der Aufwand des Wirtschaftsjahres 2022 weist mit 110.340 T€ eine Planabweichung von +3,7 % (+3.883T€) aus. Der Materialaufwand liegt mit 1.026 T€ (3,5 %) über dem Planansatz, der sonstige Aufwand mit 3.2415 T€ (29,9 %). Der Personalaufwand unterschreitet den Planansatz um 3.731 T€ bzw. 5,9 %, der Abschreibungsaufwand überschreitet den Planansatz um 570 T€ (+31 %).

Im Materialaufwand des Jahres 2022 liegen sowohl Mehraufwände als auch Minderaufwände vor. Minderaufwände sind durch geringere Patientenzahlen entstanden. Mehraufwände liegen v.a. aufgrund von gestiegenen Energiekosten vor. Im Saldo ergibt sich eine Planüberschreitung, die im Wesentlichen auf die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zurückzuführen ist (+1.128 T€ bzw. +8,3 %, +1.130 T€ bzw. 8,3 % zum Vorjahr). Geringere Aufwendungen liegen v. a. bei Arzneimitteln, Implantaten und Narkose-/OP-Bedarf vor. Die Kosten für Wasser, Energie und Brennstoffe übersteigen den Planansatz um 1.033 T€ (47,8%, zum Vorjahr 1.522 T€ bzw. 91,0 %). Die Kosten für PCR-Testkassetten liegen mit 567 T€ über dem Plan. Die Tests wurden entsprechend dem mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Testkonzept für die dort festgelegten Patientengruppen durchgeführt. Tests für Mitarbeiter wurden in geringem Umfang und nur nach Freigabe durch den Hygienearzt mit den hauseigenen Geräten durchgeführt. Der Zeitvorteil hinsichtlich der Testergebnisse spielte hier eine wesentliche Rolle. Die Gegenfinanzierung der Mehrkosten für Testkassetten durch Einnahmen aus Zusatzentgelten war nur teilweise möglich, da die Abrechnung von Zusatzentgelten für ambulante Leistungsbereiche sowie medizinisch begründete Begleitpersonen nicht vorgesehen war. Verzögerungen in der IT-Anbindung der im 4. Quartal 2021 angeschafften Testgeräte erschwerten die Abrechnung grundsätzlich. Ein deutlicher Rückgang der Transportkosten zum externen Labor kompensiert einen Teil der nicht durch Zusatzentgelte gedeckten Kosten (Jahreskosten von 68 T€ für zusätzliche Taxitransporte). Ein Anteil von 401 T€ der Planüberschreitung resultiert aus dem ergebnisneutralen Aufwand für Konzernwarenverkauf.

Der Planwert der bezogenen Leistungen wurde um 102 T€ (0,6 %) unterschritten. Auch bei den bezogenen Leistungen zeigen sich in verschiedenen Konten leistungsmengenbedingte Planunterschreitungen. Dazu gehören Speisenversorgung sowie Labor-, Radiologie- und Physiotherapiekosten. Mehrausgaben sind in den Bereichen Leasing Ärzte (200 T€), Hebammen (105 T€) und Pflegekräfte (15 T€) aufgelaufen. Die Mehrkosten im Bereich der Ärzte sind durch Planunterschreitung der primären Personalkosten gedeckt. Dies ist für die Berufsgruppe der Hebammen nicht der Fall. Die Leasingkosten für Ärzte in der Pädiatrie betrugen 83 T€ und in der Viszeralchirurgie 39 T€. Für die Gynäkologie wurden 14 T€ ausgegeben, in dieser Fachabteilung schlugen sich Mehrkosten durch fehlendes ärztliches Personal v.a. in hohen Kosten für Dienste von Vertretungsärzten aus Arztpraxen nieder. Mehrausgaben sind außerdem für Krankentransportleistungen durch pandemiebedingt hohe Transportzahlen (wie im Vorjahr 2021) angefallen. Ab dem 2. Quartal wurden Maßnahmen zur Kostensenkung durch Umsteuerung auf Transportmittel im Taximietwagenbereich eingeleitet. Die Kosten für externe Radiologieleistungen sind durch vertragliche Bindung von Preisanpassungen auf Basis des Anstieges des Verbraucherpreisindexes gestiegen.

Im sonstigen Aufwand wurden die Kosten um 3.415 T€ (29,9 %) überschritten. Die Erlösausgleiche aus Vorjahren verursachen einen Aufwand von 1.561 T€, der jedoch mit den Einnahmen 2022 aus Zuschlägen für Vorjahre in den KH-Leistungen korrespondiert. Darüber hinaus sind 933 T€ für Risikorückstellungen aus Strukturprüfungen enthalten (ein daraus resultierendes Klageverfahren sowie ein Passus in der Budgetvereinbarung nach KHEntgG 2022 zu möglichen späteren Rückzahlungen). Weiterhin schlagen sich die Aufwendungen für Strafaufschläge auf negative Leistungsentscheide nach Strukturprüfungen nieder (+65 T€ zum Plan). Auf Rückstellungen für Sanktionen auf Nichteinhaltung von Personalvorgaben der PpUGV entfallen 33 T€. Aus Spitzabrechnung von Managementleistungen für Tochterunternehmen aus 2021 sind aufwandsseitig 520 T€ angefallen. Der enthaltene periodenfremde Aufwand übersteigt den Planansatz um 241 T€. In 2022 mussten zu viel abgerufene Erstattungsbeträge für Beschäftigungsverbote/Mutterschutz 2021 zurückgeführt werden (aufgrund eines Softwareproduktes, das diesbezüglich eine fehlerhafte Programmierung enthielt).

Die Aufwendungen für Abschreibungen liegen mit 750 T€ (+31,3%) über Plan. Ein Teil der für 2022 mit Eigenmitteln geplante Maßnahmen konnten durch Einsatz von Sonderzuwendungen des Landes mit Fördermitteln finanziert werden.

Die Zinserträge liegen bei 57 T€, die Zinsaufwände bei 14 T€.

Zum 01.01.2022 wurde die Vergütungstabelle der Pflege um 3 % gesteigert. Diese wird für den Nichtärztlichen Dienst mit Ausnahme der Verwaltung angewendet. Da in 2021 aus wirtschaftlichen Gründen keine Tabellensteigerung durchgeführt wurde, erfolgte diese in 2022 3 Monate früher als geplant. Die Tabelle der Verwaltung folgte zum 01.07.2022 ebenfalls mit einer Steigerung um 3 %. Aus dem Tarifvertrag Ärzte mit dem Marburger Bund waren Tarifsteigerungen von 1 % zum 01.03.2022 umzusetzen. Die Erhöhung zum 01.11.2022 in Höhe von 1,5 % sowie die Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte zum 01.04.2021 ist als Nachwirkung im Jahr 2022 enthalten. Die Laufzeit des Tarifabschlusses endete am 31.12.2022. Ein Teil der Mehrkosten für Bereitschaftsdienste konnte durch Veränderung der Dienstorganisation bereits unterjährig kompensiert werden und wirkte sich dadurch erheblich geringer aus als im Wirtschaftsplan 2022 vorgesehen. In den Kliniken für Innere Medizin, Gynäkologie, Pädiatrie, Anästhesie/Intensivmedizin und Psychiatrie wurden Regeldienstzeiten erweitert und damit Bereitschaftsdienstzeiten reduziert.

Der Pflegebonus nach § 26 e KHG wurde entsprechend der gesetzlichen Vorgaben beantragt und an die gemäß Qualifikation und Betriebszugehörigkeit anspruchsberechtigten Mitarbeiter ausgezahlt. Für alle Beschäftigten wurde darüber hinaus eine Sonderzahlung von 1.000 € je Vollkraft als Inflationsausgleichsprämie gewährt. Für diejenigen Mitarbeiter der Dienstart Pflege, die aus dem Pflegebonus Leistungen unter 1.000 € je Vollkraft erhalten, erfolgte durch die Sonderzahlung eine Aufstockung auf maximal 1.000 € je Vollkraft. Beträge von mehr als 1.000 € wurden damit entsprechend der Regelungen für den Pflegebonus nur an mindestens 3-jährig examinierte Pflegekräfte in der Tätigkeit "Pflege am Bett" ausgezahlt.

Die vom Gesetzgeber vorgesehene Energiepauschale von 300 € je Kopf wurde im vorgesehenen Verfahren beim Finanzamt in Anspruch genommen und an die Beschäftigten ausgezahlt. Die Vergütungen je Vollkraft erhöhen sich dadurch in 2022 zusätzlich.

Zum 01.01.2022 wurde die Abteilung Zentralsterilisation aus der GSG wieder in die HKG überführt, der Stellenplan im Funktionsdienst wurden hierzu um 10 VK erweitert. Weitere Zuführungen von Stellen waren im Funktionsdienst und medizintechnischen Dienst zur Erfüllung von gesetzlichen Vorgaben und zur Absicherung von Strukturvoraussetzungen geplant. Der vorgesehene Aufbau von Personal ist in 2022 nur zu einem kleinen Teil gelungen. Das SG KIS konnte im Bereich der zur Umsetzung der Digitalisierungsprojekte (KHZG) erforderlichen Mitarbeiter unterjährig um 0,5 VK aufgestockt werden. Die geplanten Stellen zur Umsetzung von Investitionsvorhaben mit Zuordnung zu den aktivierten Eigenleistungen wurden in 2022 noch nicht besetzt.

Das Netzwerk Gesunde Kinder ist entgegen der geplanten Zuordnung aus der Krankenhaus- in die Konzernverwaltung in 2022 in der Krankenhausverwaltung verblieben.

Die Ausbildung von Pflegefachfrauen und -fachmännern nach neuer gesetzlicher Regelung erfolgt seit Oktober 2020 in der AGP. Im Jahr 2022 haben die Auszubildenden aus dem 2. und damit letzten Jahrgang der IPA-Ausbildung (Integrative Pflegeausbildung nach dem Stuttgarter Modell) ihre Prüfungen abgelegt. Die IPA-Ausbildung wurde in der HKG zur Vorbereitung auf die generalistische Pflegeausbildung in zwei Jahrgängen angeboten. Der erste Jahrgang der Pflegefachfrauen und -fachmänner befindet sich seit Oktober 2022 im letzten Jahr der Ausbildung. Im Frühjahr und Herbst 2022 haben insgesamt 28 Auszubildende ihre Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/-mann begonnen. Die seit 2021 angebotene berufsbegleitende Ausbildung für im Unternehmen tätige Hilfskräfte wurde in 2022 weiter ausgebaut. Damit wird auch der Anteil von nicht im Pflegebudget berücksichtigungsfähigen Mitarbeitern in der Dienstart Pflege reduziert.

Die dringend benötigte Zuführung von Pflegekräften konnte in 2022 nicht realisiert werden.

In allen Dienstarten bleiben die Ist-Kosten durch die nicht besetzten Stellenanteile unter dem Planansatz. Dies auch im Pflegedienst trotz Mehrkosten gegenüber der Planung durch vorfristige Umsetzung der Tabellensteigerung, der Auszahlung des Pflegebonus und der freiwillig gewährten Sonderzahlung.

Tabelle 3 Personalkosten nach Dienstart 2022

Dienstart	Plan	Ist	Differenz
	in T€	in T€	in T€
Ärztlicher Dienst	22.009	20.589	-1.420
Pflegedienst	23.732	21.929	-1.803
Med.-technischer Dienst	3.427	3.036	-391
Funktionsdienst	7.952	7.639	-313
Verwaltungsdienst Krankenhaus	1.946	2.076	130
Verwaltungsdienst Konzern	3.528	3.270	-258
Sonderdienste (Betriebsrat)	177	178	1
Berufsgenossenschaft / Sonstiges	270	593	323
Gesamt	63.041	59.310	-3.731

Tabelle 4 bezahlte Vollarbeitskräfte nach Dienstarten 2022

	Plan	Ist	Differenz
Dienstart	in VK	in VK	in VK
Ärztlicher Dienst	151,46	143,59	-7,87
Pflegedienst	409,97	358,40	-51,57
Med.-technischer Dienst	55,27	47,25	-8,02
Funktionsdienst	133,60	121,74	-11,86
Verwaltungsdienst Krankenhaus	30,20	30,69	0,49
Verwaltungsdienst Konzern	44,57	40,33	-4,24
Sonderdienste (Betriebsrat)	3,00	2,97	-0,03
Gesamt	828,06	744,96	-83,10

Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zum Gesamtaufwand des Unternehmens) beträgt 59,8 %. Die Materialaufwandsquote 30,8 %.

Die Havelland Kliniken GmbH hat das Wirtschaftsjahr 2022 mit einem Ergebnis von -3.816 T€ abgeschlossen. Umsatzrendite, Eigenkapitalrendite und Gesamtkapitalrentabilität liegen demzufolge im negativen Bereich.

1.2.2. Finanzlage

Die Liquidität der Havelland Kliniken GmbH war im Wirtschaftsjahr 2022 jederzeit gesichert. Eine Aufnahme von Krediten war - so wie auch in den Vorjahren - nicht notwendig. Das Unternehmen kam seinen Zahlungsverpflichtungen immer fristgemäß und in vollem Umfang nach.

Im Rahmen des Liquiditätsmanagements wurden regelmäßig Auswertungen erstellt. Dazu gehören die wöchentliche Erfassung des Finanzmittelbestandes und der Cashpoolsalden sowie die monatliche Erfassung eines rollierenden Forecasts für die Liquidität aller Gesellschaften mit einem Zeithorizont von 12 Monaten. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation der Klinik wurden in 2022 keine mittelfristigen Finanzanlagen gebildet.

Zur Absicherung einer stabilen investitionsorientierten wirtschaftlichen Entwicklung über einen Zeitraum von fünf Jahren werden verstärkt Fördermittel des Landes zum Einsatz kommen, für Instandhaltungsmaßnahmen werden Eigenmittel verwendet.

Es bestehen Geschäftsbeziehungen mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam, der Deutschen Kreditbank AG, der Deutschen Bank AG und der Commerzbank.

1.2.3. Vermögenslage

Das Sachanlagevermögen des Unternehmens beläuft sich zum 31.12.2022 auf 71.458 T€ (Vorjahr 73.517 T€) und hat sich damit um 2.060 T€ (-2,8 %) gegenüber dem Vorjahr verringert. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang bei den Sachanlagen in Einrichtung und Ausstattung in Höhe von -1.127 T€ bzw. 12,2 % zurückzuführen. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich um 309 T€ (-19,2 %) sowie die Grundstücks- und Betriebsbautenwerte um 444 T€ (-0,7 %) verringert.

Größere Investitionen des Geschäftsjahres 2022 waren:

―	Technische Anlagen: Brandschutztüren, Heizkessel und Sicherheitsstromversorgung,
―	Medizinische Ausstattung: Medienversorgungseinheiten, Infusionstechnik und Patientenmonitoring und
―	EDV: MS-Office 2019, Beschaffung mobiler Endgeräte, Beschaffung All-in-one Geräte, Erweiterung Lizenzen, Ausstattung Serverraum

1.3. Nachhaltigkeitsbericht

Für die Havelland Kliniken wurden umfassende Nachhaltigkeits- und Umweltkonzepte erarbeitet, deren konkrete Planung und Umsetzung in 2022 begonnen hat und in den Folgejahren weiterverfolgt wird. Als Grundlage diente im Wesentlichen ein Gutachten eines Energieberatungsunternehmens für den Standort Nauen, welches bereits im Jahr 2021 in Auftrag gegeben und im Berichtsjahr vorgelegt wurde. Für den Standort Rathenow erfolgte eine diesbezügliche Beauftragung im Jahr 2022.

Wesentliche Bestandteile sind die Errichtung eines Pufferspeichers für Wärme, der Ausbau der Nutzung der Photovoltaiktechnik, die Optimierung der BHKW-Nutzung, die Ertüchtigung der Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlagen sowie die Wärmerückgewinnung aus Dampferzeugung zur Nutzung bzgl. der Trinkwassererwärmung. Die nachhaltige Nutzung von Biowärme in Nauen sowie von Fernwärme in Rathenow sind seit Jahren etabliert und werden fortgesetzt.

Den Mitarbeitern der Gesellschaft steht die Nutzung des Jobtickets zur Verfügung, um den ÖPNV zu günstigeren Konditionen nutzen zu können. Hinsichtlich des Fuhrparks ist der verstärkte Einsatz der Elektromobilität avisiert. Hierfür werden an beiden Standorten Ladesäulen errichtet und sukzessive der Austausch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durch Elektro- bzw. Hybridfahrzeuge vollzogen.

1.4. Risikobericht

Wirtschaftliche Risiken resultieren aus den zum Teil sehr kurzfristig umzusetzenden gesetzlichen Änderungen des Jahres 2022 und der Vorjahre. Dazu gehören

―	Anpassung der Grundlagen zur Verhandlung eines Pflegebudgets (Pflegekostenabgrenzungsvereinbarung und die Pflegebudgetverhandlungsvereinbarung, beide vom 21.03.2022),
―	Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung vom 09.11.2020, vom 08.11.2021 und die 2. Verordnung zur Änderung der PpUGV vom 09.12.2022,
―	PpUG-Sanktions-Vereinbarung vom 02.03.2021,
―	MDK-Reformgesetz mit 2./3. Lesung im Bundestag am 07.11.2019 sowie StrOPS-Richtlinie vom 24.05.2022 mit Begutachtungsleitfaden (zuletzt geändert am 07.10.2022) und
―	Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-RL (PPP-RL), veröffentlicht am 31.12.2019, zuletzt geändert am 16.09.2021 zum 01.01.2022.

Die 2. Verordnung zur Änderung der PpUGV vom 09.12.2022 und die daraus folgende Ermittlung der pflegesensitiven Bereiche der HKG durch das InEK bewirkte die Zuweisung des neuen pflegesensitiven Bereiches der Gynäkologie. Bereits in 2021 waren alle somatischen Stationen einer Vorgabe durch die PpUGV unterworfen, die Zuordnung der Gynäkologie bewirkte in den interdisziplinär belegten Stationen eine weitere Verschärfung der Vorgaben. Bei Nichteinhaltung der Vorschriften des Personaleinsatzes folgen finanzielle Sanktionen, Fallzahlbeschränkungen oder Verlust von Vergütungsberechtigungen. Die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Personal-Akquise und die geringe Anzahl von abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen in der Pflege in 2022 (aus dem geringer besetzten IPA-Jahrgang) haben sich hier bereits insofern ausgewirkt, dass die Zahl der betriebenen Betten reduziert werden musste. Die finanziellen Sanktionen spielen der Größenordnung nach gegenüber dem verlorenen Erlösumfang bei Bettenreduzierung eine untergeordnete Rolle.

Zur Stabilisierung des Personalbestandes im medizinischen Bereich sind zunehmend größere Anstrengungen erforderlich, um die notwendigen Fachkräfte für die Kliniken zu gewinnen. Die Chefarztposition der Pädiatrie ist seit dem 01.06.2022 unbesetzt. Zwischenzeitlich konnte ein Nachfolger gewonnen werden, der seinen Dienst voraussichtlich zum 01.06.2023 antreten wird. Darüber hinaus stehen in 2023 weitere Wechsel der Chefärzte in 3 Fachkliniken an (Gynäkologie, Viszeralchirurgie und Traumatologie). Für eine Abteilung konnte bereits eine Nachfolge gewonnen werden, für eine weitere Fachrichtung steht ein kurzfristiger Vertragsschluss in Aussicht. Die Schwierigkeiten der Fachkraftakquise in Verbindung mit gesetzlichen Veränderungen (Pflegepersonaluntergrenzen und PPP-RL) entwickeln weiterhin Druck auf den Vergütungsumfang und steigern die Konkurrenz der Leistungsanbieter um die verfügbaren Fachkräfte.

Die PPP-RL sieht im Jahr 2023 die Umsetzung von 90 % der vorgesehenen Personalvorhaltung vor. Die Anrechnung von Hilfskräften wird auf max. 10 % festgelegt. Dies verschlechtert die Ausgangslage der HKG weiter, da im Pflegedienst der vollstationären psychiatrischen Versorgung einige langjährig tätige Hilfskräfte eingesetzt sind, die bisher zu 100 % angerechnet wurden. Sanktionen auf Unterschreitungen sind in 2023 weiter ausgesetzt. Der Stellenplan der Psychiatrie 2023 enthält die nach PPP-RL und reduzierter Belegungsplanung ermittelten Vollkräfte (bis 30.09.2023 bleibt planmäßig eine Station mit 22 Betten geschlossen). V.a. im Pflegedienst fehlt - auch bei dieser reduzierten Bettenzahl - aktuell eine wesentliche Anzahl an Vollkräften zur Einhaltung der Vorgaben. Gelingt eine Aufstockung des Personals nicht, wäre der Umfang der Leistungserbringung ab 2024 auf das zur Verfügung stehende Personal zu reduzieren, um Sanktionszahlungen in erheblicher Größenordnung zu vermeiden. Per Zufallsstichprobe wurden Anfang 2023 die Häuser zur Überprüfung der Umsetzung der Strukturvoraussetzungen nach PPP-RL ermittelt. Die HKG gehört nicht zu den ausgewählten Häusern. Die zu vereinbarende Leistungsmenge 2023 muss sich auf der einen Seite an der im Landeskrankenhausplan zugewiesenen Bettenkapazität orientieren, zum anderen ist im Blick zu behalten, dass die Mittelverwendung der daraus abgeleiteten und vereinbarten personellen Ressourcen nach Ablauf des Jahres 2023 mit Wirtschaftsprüfertestat nachgewiesen werden muss.

Das MDK-Reformgesetz, das aus Krankenhaussicht die beabsichtigten Erleichterungen im Prüfverfahren nur in Form der gedeckelten Prüfquote mit sich bringt, geht einher mit dem Risiko aus dem neuen Verfahren der Überprüfung der Strukturvoraussetzungen aller OPS-Codes und dem möglichen Verlust von Abrechnungsberechtigungen für einzelne OPS-Codes. Der wirtschaftlich bedeutsame OPS-Code 8-98f der Aufwändigen intensivmedizinischen Komplexbehandlung befindet sich im Klageverfahren bezüglich der nicht erteilten Bescheinigung für 2022 aus der Strukturprüfung 2021. Ein entsprechendes Risiko wurde im Jahresabschluss eingestellt. Für 2023 soll das Klageverfahren die strittige Erbringung von neurologischen Konsilen als Telekonsil (erbracht im Kooperationsvertrag zur Schlaganfallversorgung / ANNOTeM) bestätigen und die Abrechnungen ermöglichen. Die Zeitdauer bis zur Klärung dieses Sachverhalts ist nicht abzusehen. In der Konsequenz müssen die mit hohem Ressourcenaufwand verbundenen Strukturvoraussetzungen für diesen Komplexcode insgesamt weiter vorgehalten werden, ohne dass die dazu gehörende Vergütung gesichert ist.

Im Fall der Kürzung von Rechnungen in Folge von im Abrechnungssystem der aDRG unvermeidbaren Abrechnungsstreitigkeiten sind seit dem 01.01.2022 zusätzlich zu den Vergütungskürzungen Strafzahlungen zu leisten. Die Abwicklung der Strafzahlungen verursacht einen zusätzlichen Verwaltungsaufwand und verschlechtert zusammen mit den originären Rechnungskürzungen die Voraussetzungen der HKG zur Erreichung einer auskömmlichen wirtschaftlichen Finanzierung der erbrachten Leistungen. Die beim MD im Falle von Rechnungsprüfungen einzureichenden Unterlagen müssen mittlerweile elektronisch in einem Portal hochgeladen werden. Das Verfahren gemäß eVV (elektronische Vorgangsübermittlungs-Vereinbarung) vom 09.03.2022, welches eigentlich eine Verwaltungsvereinfachung darstellt, wurde zum 01.01.2023 mit erweiterten technischen Vorgaben zur Klassifikation der erweiterten Dokumente versehen. Der Anbieter des von der HKG in den Jahren 2019/2020 eingeführten Archivierungssystem arbeitet noch an der Umsetzung, so dass die Erfüllung der Anforderungen nicht ab dem 01.01.2023 gewährleistet ist. Inwiefern sich dieser Sachverhalt in den möglicherweise sich anschließenden Erörterungs- und Klageverfahren negativ auswirken wird, ist noch nicht absehbar.

Neu ist seit Anfang 2023 auch die verpflichtende Durchführung eines Erörterungsverfahrens vor einer Klage. Im Anschluss an negative Leistungsentscheide ist in enger zeitlicher Frist daher darüber zu entscheiden, ob das Krankenhaus eine Klage anschließt. Im Fall von Erörterungsverfahren, die durch die Kostenträger eröffnet werden, sind die Fristen für die einzureichenden Unterlagen einzuhalten. Sachverhalte, die im Erörterungsverfahren nicht eingebracht werden, können vor Gericht nicht mehr herangezogen werden. Das Erörterungsverfahren stellt damit umfangreiche zeitliche und inhaltliche Anforderungen. Die Aufrechnung von Rechnungsbeträgen nach Abschluss von Prüfverfahren mit negativen Leistungsentscheiden von Seiten der Kostenträger ist seit dem 01.01.2022 nicht mehr möglich, wird jedoch bei der Inanspruchnahme der Strafaufschläge faktisch wiedereingeführt. Rechnungskorrekturen von Seiten des Krankenhauses sind seit dem 01.01.2022 nur noch aufgrund der Ergebnisse von Prüfverfahren möglich. Die Sicherung von aDRG-Erlösen durch eine sachgerechte Kodieroptimierung ist daher nur noch vor der Abrechnung möglich. Die Einführung eines IT-Programms zur Prüfung von Optimierungsmöglichkeiten und Absicherung von Kodierentscheidungen wurde beauftragt, kommt aber mangels Ressourcen im IT-Bereich nur langsam voran. Das Gleiche gilt für die Einführung von SAP-Erweiterungen zum Zweck der Abwicklung von Rechnungsaufschlägen und Dokumentation von Erörterungsverfahren.

Die Realisierung der Vorhaben aus dem MDK-Reformgesetz wurde mit der Umsetzung einer krankenhausindividuellen Prüfquote abgeschlossen. Diese wird seit dem 01.01.2022 quartalsweise auf Basis der Quote von nicht beanstandeten Rechnungen des Vorvor-Quartales bemessen. Die HKG liegt seit dem 2. Quartal 2022 im stabilen mittleren Bereich. Zur Absicherung und weiteren Minimierung der Prüfquote spielt die stringente Erbringung von ambulanten Leistungen bei Nichtvorliegen entsprechender, einen stationären Aufenthalt begründender Kontextfaktoren eine wesentliche Rolle. Bei gleichzeitig noch nicht feststehender Entwicklung der Vergütung in Form von Hybrid-DRGs muss dadurch ein Erlösanteil aufgegeben werden, der bisher zur Finanzierung der eingesetzten Ressourcen in der HKG beigetragen hat. Die Vergütung der ambulanten Leistungen in Form von sogenannten Hybrid-DRGs soll zum 31.03.2023 festgelegt werden, nachdem der Termin 31.12.2022 seitens der Spitzenverbände auf Bundesebene nicht gehalten werden konnte und ersatzweise lediglich ein erweiterter AOP-Katalog als Interimslösung zum 01.01.2023 eingeführt wurde.

Das Jahr 2022 war wie auch die beiden Vorjahre im gesamten Krankenhausbereich durch die pandemische Lage im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Virus beeinflusst. Auch die Havelland Kliniken waren von dieser Entwicklung stark betroffen. Aufgrund zu isolierender Patienten, vorzuhaltender Bettenkapazitäten für dieses Krankheitsbild, Personalausfällen, die in Covid-19-Erkrankungen bzw. diesbezüglichen Quarantänen begründet lagen, Personalverlagerungen und -verstärkungen aufgrund strikter Personaltrennung, konnte eine Leistungsmenge entsprechend des Wirtschaftsplans nicht realisiert werden. Auf Basis der Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser vom 07.04.2021 sowie des Gesetzes zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und der daraus folgenden Vereinbarungen wurden Ausgleichszahlungen zur Kompensation pandemie- bedingter Erlösausfälle in Teilzeiträumen der Jahre 2021 und 2022 gewährt (Freihaltepauschalen und Versorgungsaufschläge). Der Ganzjahresausgleich für pandemiebedingte Erlösrückgänge ist für 2021 und 2022 vorgesehen. In Summe versetzten die getroffenen Regelungen die Havelland Kliniken in Verbindung mit strikten Kosteneinsparungsprogrammen in 2021 noch in die Lage, trotz deutlich reduzierter Leistungsmenge, ihren Wirtschaftsplanansatz zu erreichen. In 2022 war dies nicht mehr möglich. Kostensteigerungen für den Bezug von Energie und in vielen anderen Versorgungsbereichen konnten nicht gegenfinanziert werden. Erhöhte personelle Ausfälle schränkten den möglichen Leistungs- und damit Abrechnungsumfang weiter ein.

Eine veränderte Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen im dritten Jahr der Pandemie weist darauf hin, dass die Zahl der Krankenhauspatienten in einigen Bereichen den Umfang aus Vorjahren nicht mehr erreichen wird. Der wirtschaftliche Druck auf Häuser mit geringer Bettenzahl und bisher breitem Leistungsangebot in der Grund- und Regelversorgung ist damit stark angestiegen. Der Wegfall von Kompensationsleistungen in Form von Freihaltepauschalen, Versorgungsaufschlägen und Ganzjahresausgleichen für pandemiebedingte Leistungsrückgänge stellt für das Jahr 2023 ein großes wirtschaftliches Risiko dar. In den ersten Wochen des Jahres konnten die bereits in der Planung 2023 reduzierten Betten nicht vollumfänglich betrieben werden, weil Personal aufgrund nicht besetzter Stellen und erhöhter krankheitsbedingter Ausfallquote fehlte. Zur Finanzierung der Leistungsbereiche Gynäkologie und Pädiatrie sind ab 01.01.2023 Zahlungen zur Finanzierung der Vorhaltekosten vorgesehen. Für die Pädiatrie stehen der HKG in 2023 zusätzliche 300 T€ zur Verfügung (Voraussetzung ist, dass der Leistungsumfang aus dem Referenzjahr 2019 gehalten wird), für die Gynäkologie ist die Höhe der gewährten Unterstützung noch vom Land festzulegen. Die am 06.12.2022 veröffentlichten Planungen für eine Reform der Krankenhausfinanzierung können hinsichtlich der konkreten finanziellen Auswirkungen noch nicht abschließend bewertet werden. Es bleibt offen, ob die möglichen Einnahmen die vorgehaltenen Ressourcen dauerhaft finanzieren können. Es drohen auch bei zeitnaher Vereinbarung und Abfinanzierung von Budgets erhebliche Liquiditätsengpässe, sofern der Umfang der Leistungserbringung nicht kurzfristig gesteigert werden kann und die Verbesserung der Finanzierungsbedingungen nicht zügig umgesetzt wird.

Die Budgetverhandlung für das Jahr 2023 ist für den Mai 2023 bereits terminiert. Das Ziel ist die Abfinanzierung des Ganzjahresausgleichs nach KHEntgG 2022 in Höhe von ca. 3.000 T€ sowie der Zuschläge für 2023 noch im laufenden Jahr 2023.

Das KHZG vom 23.10.2020 soll die Digitalisierung der Krankenhäuser fördern. Krankenhäuser müssen ab dem Jahr 2025 einen Abschlag in Höhe von bis zu 2 % des Rechnungsbetrags für jeden voll- und teilstationären Fall hinnehmen, sofern das Krankenhaus nicht sämtliche in § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 bis 6 der Krankenhausstrukturfonds-Verordnung aufgeführten Umsetzungsvorgaben bereitstellt. Insofern ist eine fristgerechte Umsetzung der sanktionsangedrohten Projektvorhaben zwingend notwendig, um daraus resultierenden wirtschaftlichen Nachteilen für die Gesellschaft vorzubeugen. Die Anträge auf Fördermittel wurden im Mai 2021 fristgerecht eingereicht, die Zuweisung der Fördermittel ist immer noch nicht erfolgt. Für keines der beantragten Projekte liegt bis dato ein abschließender rechtsverbindlicher Bescheid vor. Für ausgewählte Projekte hat die HKG beim MSGIV im 4. Quartal 2022 Anträge auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn gestellt, die auch positiv beschieden wurden. Die Umsetzung erfolgt somit sukzessive. Die internen personellen Ressourcen zur Umsetzung durch das SG KIS konnten bisher nicht im erforderlichen Umfang rekrutiert werden. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die IT-Unterstützung durch die umzusetzenden Veränderungen in der Leistungsabrechnung sowie die in kurzer Zeitabfolge umzusetzenden Budgetabschlüsse angestiegen. Die Liquidität des Unternehmens kann in der aktuell angespannten Situation durch technische Probleme sehr schnell wesentlich beeinträchtigt werden.

Bezüglich der Kosten für Wasser, Energie und Brennstoffe und vorgesehenen Unterstützungsleistungen mussten im Wirtschaftsplan 2023 Annahmen bei unklaren Rahmenbedingungen getätigt werden. Nach derzeitigem Stand können die zugrunde gelegten Annahmen bezüglich der Entlastungsbeträge auf Ertrags- und Aufwandsseite nur erreicht werden, sofern eine Anpassung der EWS Kostenausgleich Nachweisvereinbarung vom 23.01.2023 auf den von der DKG vorgeschlagenen alternativen Referenzzeitraum Oktober bis Dezember 2021 durchgeführt wird. Andernfalls wird die fehlende Entlastung bezüglich der hausindividuellen Preiskomponente dazu führen, dass die Summe der veranschlagten Entlastungbeträge nicht erreicht wird.

Nach Durchführung eines Ausschreibungsverfahrens erfolgte der Wechsel der Einkaufsgemeinschaft zur Prospitalia. Ob das unter dieser Einkaufsgemeinschaft erreichte Preisniveau die Annahmen der Kostenentwicklung für den medizinischen Bedarf erfüllt, ist im Verlauf des Jahres zu analysieren.

Die Forderungen in den laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag Ärzte mit dem Marburger Bund übersteigen den im Wirtschaftsplan 2023 angesetzten Steigerungsbetrag, hier bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.

Die Entwicklung des Landesbasisfallwerts als Preiskomponente auf der Erlösseite von 2022 auf 2023 i. H. v. 4,43 % kompensiert die Kostenentwicklung der HKG nur unzureichend. Die in Vorjahren bis 2019 erfolgreiche Strategie der Kompensation von zu geringer Entwicklung des Landesbasisfallwertes durch Erhöhung der erbrachten Leistungsmenge ist nicht mehr umsetzbar.

1.5. Prognosebericht

Die Havelland Kliniken konnten während der Zeit der Pandemie seit Frühjahr 2020 jederzeit eine qualitativ hochwertige und verantwortungsvolle Patientenversorgung sicherstellen. Es wurden sich abzeichnende Entwicklungen frühzeitig antizipiert sowie auf Veränderungen unmittelbar reagiert und somit ein wichtiger Beitrag für die Bewältigung dieser Ausnahmesituation im Havelland geleistet. Dessen ungeachtet stehen abseits der Pandemiebewältigung große Herausforderungen an, die Mittelpunkt des Handelns in den nächsten Jahren sein werden und somit auf die Prognose der weiteren Entwicklung der Gesellschaft einen hohen Einfluss haben.

In der vorstehenden Risikobeschreibung sticht der Punkt des bestehenden Fachkräftemangels in nahezu allen Berufsgruppen deutlich hervor. Insofern stellt dieses Risiko gleichermaßen die größte kurzfristig zu bewältigende Herausforderung, insbesondere in der patientennahen Versorgung dar. Auf der einen Seite spielen hierbei attraktive und verlässliche Arbeitsbedingungen eine gewichtige Rolle, auf der anderen Seite jedoch auch die Vergütungssituation. Für den ärztlichen Dienst stehen Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund im Rahmen der Interessengemeinschaft TKB an. Für den nichtärztlichen Dienst wurde im Wirtschaftsplan 2023 eine deutliche Anhebung der Bruttopersonalkosten zum 01.04.2023 berücksichtigt. Diese Maßnahme stellt einen wichtigen Maßnahmenbaustein hinsichtlich der Bewältigung des Fachkräftemangels dar. Ziel ist es darüber hinaus, die Havelland Kliniken als attraktiven Arbeitgeber gegenüber den Mitbewerbern zu positionieren, wobei Adressaten sowohl derzeitig Beschäftigte als auch potenzielle neue Mitarbeiter sind.

Mit dem Ziel die vorhandenen personellen, räumlichen und apparativen Ressourcen des Hauses möglichst effizient einzusetzen und zudem die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen, soll im Jahr 2023 die Einführung eines ganzheitlichen Kapazitätsmanagements umgesetzt werden. Die Kernpunkte sind eine auf die Woche heruntergebrochene Erlösplanung und -analyse, eine Reorganisation der Pflege, die Umsetzung einer Jahresdienstplanung sowie einer zentralen und abgestimmten Steuerung der für die Leistungserbringung eingesetzten Ressourcen. Gleichermaßen sollen diese Maßnahmen der Erhöhung der Patientenzufriedenheit dienen. In diesem Zuge soll die Erbringung ambulanter Leistungen an beiden Standorten neu strukturiert und forciert werden.

Hinsichtlich der mittel- und langfristigen Herausforderungen für den Krankenhausbetrieb sind die Empfehlungen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung von hoher Bedeutung. Inzwischen wurden zu vier Themenfeldern Stellungnahmen abgegeben: Diese umfassen die Bereiche Pädiatrie und Geburtshilfe, die Möglichkeit der Tagesbehandlung im Krankenhaus, die grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung sowie die Reform der Notfall- und Akutversorgung in Deutschland. Hinsichtlich der beiden erstgenannten Themenfelder wurden durch den Gesetzgeber Impulse der Regierungskommission aufgenommen und bereits gesetzgeberisch umgesetzt. Somit entfalten sie zumindest teilweise bereits im Jahr 2023 Wirkung.

Die grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung ist sowohl auf politischer Ebene als auch für das einzelne Krankenhaus von weitaus höherer Bedeutung und somit in der Bewältigung auch deutlich komplexer und herausfordernder. Im Verhältnis Bund zu Ländern sind insbesondere die krankenhausplanerischen Aspekte von unterschiedlichen Sichtweisen geprägt. Für das einzelne Krankenhaus sind die geplante Einstufung der Krankenhäuser in Versorgungslevel sowie die damit in Verbindung stehenden Leistungsgruppen, deren Erbringungsmöglichkeit von einer Vielzahl von Kriterien abhängig gemacht werden soll, von herausgegebener Wichtigkeit. Zudem soll durch eine Reduzierung der Mengenkomponente zugunsten einer anteiligen bedarfsgerechten und qualitätsorientierten Vorhaltefinanzierung die stationäre Versorgung in Deutschland gesichert werden. In diesem Zuge ist mit einer (gesteuerten) weiteren Marktbereinigung zu rechnen. Hinsichtlich der strategischen Ausrichtung der Havelland Kliniken sind für den Standort Nauen die Stufe II (i. S. v. Regelversorgung) und für den Standort Rathenow die Stufe In (i. S. v. Grundversorgung mit Notfallversorgung) als Ziele zu avisieren. Eine gesetzliche Umsetzung soll zum Jahr 2024 mit einer Konvergenzphase von fünf Jahren erfolgen.

Bezüglich der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft hat die Entwicklung des Standortes Rathenow zu einem Gesundheitsstandort mit spezialisierten ambulanten und stationären Leistungsangeboten eine herausgehobene Bedeutung. Mit dem Ziel Gesellschafter, Mitarbeitern und allen anderen Beteiligten möglichst kurzfristig eine klare Perspektive für den Standort zu geben, ist ein diesbezügliches Konzept kurz vor der Fertigstellung. Wichtige Bausteine sind hierbei u.a. die Ausrichtung des Leistungsangebotes auf alle Altersgruppen, eine höhere Eigenständigkeit der Leitung vor Ort sowie das Ziel der Wiederinbetriebnahme des Kreißsaals.

Für das Jahresergebnis der Havelland Kliniken GmbH wird für 2023 ein Fehlbetrag von weniger als 3.000 T€ avisiert. Für 2024 ist eine Halbierung dieses Fehlbetrages vorgesehen, sodass ab dem Jahr 2025 eine Stabilisierung der Jahresergebnisse auf niedrigem positiven Niveau sichergestellt werden kann.

Nauen, den 07.03.2023

Thilo Spychalski, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Havelland Kliniken GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Havelland Kliniken GmbH, Nauen, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses Havelland Kliniken, Nauen, ist - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Havelland Kliniken GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2022 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB i.V.m. § 22 Abs. 1 Satz 2 BbgKHEG i.V.m. § 6 Abs. 2 Satz 1 Bbg KHEGIPV unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt,
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insb. die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Krefeld, den 31. Mai 2023

Dr. Heilmaier & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dipl.-Kfm. Nauen, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Oec. Willenborg, Wirtschaftsprüfer

Jahresbericht 2022 des Aufsichtsratsvorsitzenden der Havelland Kliniken GmbH

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrgenommen und die Geschäftsführung der Gesellschaft laufend überwacht.

Im Rahmen regelmäßiger Berichte in vier Sitzungen unterrichtete die Geschäftsführung den Aufsichtsrat in mündlicher und schriftlicher Form eingehend, zeitnah und umfassend über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Geschäftspolitik, die Unternehmensplanung sowie über das Risikomanagement der Gesellschaft.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand unabhängig von den Aufsichtsratssitzungen in regelmäßigem Informationsaustausch mit der Geschäftsführung und war ausführlich und aktuell über die Geschäftslage der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 informiert. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat die Führung der Geschäfte des Unternehmens sorgfältig überwacht und ist seinen Beratungsaufgaben nachgekommen.

In vier ordentlichen Sitzungen wurden die wesentlichen Themen der Unternehmensentwicklung und zukünftige Planungen erörtert und beraten. Die Geschäftstätigkeit aller Gesellschaften des Unternehmensverbundes wurde auch 2022 noch von den anhaltenden Covid-19 Infektionen signifikant beeinflusst. Da die Anzahl der stationär zu versorgenden Covidfälle dauerhaft hoch blieb, kam es immer wieder zu deutlichen Leistungseinschränkungen vor allem in Klinikstandorten der Unternehmensgruppe. Wiederholte Ausbruchsgeschehen in den Pflegeheimen belasteten das Wohn- und Pflegezentrum Havelland. Der hohe Krankenstand unter den Beschäftigten aller Unternehmensteile war ein zusätzlicher limitierender Faktor in der Leistungserbringung. In Summe hat sich dies deutlich auf Einnahmen und Aufwendungen der Unternehmensgruppe ausgewirkt, worüber die Geschäftsführung den Aufsichtsrat detailliert informiert hat.

Zentrales Thema in den Beratungen des Aufsichtsrates blieb daher die wirtschaftliche Entwicklung. Die Grundlage dafür bildeten die ausführlichen und jeweils zur Sitzung aktualisierten Quartalsberichte der Geschäftsführung, der vorläufige und der geprüfte Jahresabschluss 2021 sowie die Wirtschaftspläne der Einzelgesellschaften und des Konzerns.

Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 sind von der zum Abschlussprüfer bestellten Dr. Heilmaier & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Krefeld, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.

Der Jahresabschluss und der Lagebericht, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Vorschlag der Geschäftsführung zur Ergebnisverwendung wurden dem Aufsichtsrat fristgerecht übermittelt.

In der Aufsichtsratssitzung am 28.06.2023 wurden die übermittelten Unterlagen in Anwesenheit und unter Einbeziehung des Abschlussprüfers erörtert. Die Abschlussprüfung, die Prüfungsberichte sowie die Prüfungsergebnisse wurden durch den Abschlussprüfer zusätzlich mündlich erläutert und Fragen des Aufsichtsrates beantwortet. In dieser Sitzung hat die Geschäftsführung auch detailliert über Umfang, Schwerpunkt und Kosten der Abschlussprüfung berichtet. Der Aufsichtsrat nahm die Berichte und die Erläuterungen zustimmend zur Kenntnis. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht geprüft und hat keine Einwendungen erhoben. Der Aufsichtsrat hat den Ergebnisverwendungsvorschlag der Geschäftsführung geprüft und diesem zugestimmt.

Der Aufsichtsrat billigt den vorgelegten Jahresabschluss und Lagebericht sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss festzustellen und den Konzernabschluss zu billigen.

Rathenow, 28.06.2023

gez. Roger Lewandowski, Aufsichtsratsvorsitzender der Havelland Kliniken GmbH

Ergänzende Angaben zur Offenlegung

Der Jahresabschluss wurde am 28. Juni 2023 festgestellt.

Beschluss über die Ergebnisverwendung des Geschäftsjahres 2022:

Der Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2022 beträgt EUR -3.815.539,79. Die Gesellschafterversammlung hat am 28. Juni 2023 beschlossen, den Jahresfehlbetrag von EUR -3.815.539,79 auf neue Rechnung vorzutragen.