Power Plus Communications AG

Mannheim

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Die Gesellschaft wurde am 26. Juni 2001 unter dem Namen Power Plus Communications AG (PPC) in das Handelsregister Abt. B des Amtsgerichtes Mannheim (HRB 8853) eingetragen.

Das Grundkapital der Gesellschaft betrug zum 31. Dezember 2020 EUR 1.570.750.

PPC ist Anbieter für Smart Meter Gateways (SMGW) mit Breitband-Powerline (BPL)- und mit Mobilfunk-Kommunikation. PPC ermöglicht mit BPL den Aufbau einer breitbandigen Kommunikationsinfrastruktur auf bestehenden Stromnetzen und bietet performante IoT-Lösungen (Hardware- und Softwareprodukte) für die Nieder- und Mittelspannungsebene sowie für intelligente Messsysteme (iMSys). Zusammen mit mobilfunk- und ethernet-basierten SMGW sowie hybriden Lösungen bietet PPC ein komplettes Portfolio aller im Markt nachgefragten SMGW-Varianten an. Für PPC ergibt sich in diesem Umfeld in den nächsten Jahren ein Marktpotential von mehreren EUR Mrd. in Europa. Allein der Messsystem Rollout mit SMGW im deutschen Markt bietet für PPC ein nachhaltiges Marktpotential von mehreren EUR 100 Mio. pro Jahr.

Geschäft und Rahmenbedingungen

Die Covid-19-Pandemie hat die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und der Welt im Jahr 2020 geprägt. Laut vorläufigem Jahresergebnis des Statistischen Bundesamtes ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 5,0 Prozent zurück. Mit dem externen Schock der Corona-Pandemie endete eine mehr als ein Jahrzehnt währende Wachstumsphase, die mit dem Ende der Finanzkrise begann. Von 2010 bis 2019 stieg das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland jährlich um durchschnittlich 1,9 Prozent. Infolge des starken und stetigen Wachstums war es Deutschland im gleichen Zeitraum gelungen, seine Verschuldung von 82,3 auf 59,6 Prozent des BIP zu senken.

Die Pandemie hatte großen Einfluss auf den Welthandel. Dieser entwickelte sich im Jahr 2020 insgesamt rückläufig, was auch die deutschen Exporte negativ beeinflusste. Die Unterbrechung der weltweiten Lieferketten, der globale Nachfragerückgang und die gestiegene Unsicherheit traf die exportorientierte deutsche Wirtschaft besonders hart. Die Exporte nahmen insgesamt mit 9,9 Prozent deutlich ab. Die Arbeitslosigkeit stieg in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,4 Mio. auf durchschnittlich 2,7 Mio. Personen. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zu.

Nach dem ersten Lockdown und dem damit verbundenen Einbruch der Wirtschaft im Frühjahr 2020 ist die deutsche Wirtschaft wieder deutlich gewachsen. Die Wirtschaftsleistung vor der Krise wird erwartungsgemäß jedoch erst zur Mitte des Jahres 2022 wieder erreicht werden. Für das Jahr 2021 wird mit einem Wachstum von 3,0 Prozent gerechnet (Jahreswirtschaftsbericht 2021 der Bundesregierung). Die weitere wirtschaftliche Entwicklung und Risiken im Markt werden weiterhin maßgeblich vom Pandemieverlauf und von den Maßnahmen zur Eindämmung beeinflusst.

Die Bundesregierung hat in 2020 eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Folgen des Lockdowns für die Wirtschaft abzufedern. Dieses "Zukunftspaket" setzt Anreize insbesondere in den Bereichen Klimaschutz, Energiewende, Mobilität sowie Digitalisierung und verbessert damit tendenziell auch die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der PPC. Für das Klimaschutzprogramm 2030 ist in 2020 die neue CO ₂-Bepreisung für die Sektoren Verkehr und Wärme ab 2021 eingeführt worden. Zudem trägt das Kohleausstiegsgesetz sowie die grundlegende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) und die Novelle des Windenergie-auf-See-Gesetzes (WindSeeG) zur Energiewende in Deutschland bei. Das Ausbauziel für erneuerbare Energien wurde im neuen EEG auf 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs im Jahr 2030 angehoben. Die installierte Leistung der Windenergie an Land soll sich damit von 54 GW im Jahr 2020 auf 71 GW im Jahr 2030 erhöhen. Die Zielmarke der installierten Leistung von Photovoltaik steigt von 52 GW im Jahr 2020 auf 100 GW im Jahr 2030. Bis zum Jahr 2038 soll der Ausstieg aus der Kohleenergie abgeschlossen sein.

Auch wenn das Thema Corona das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in 2020 maßgeblich geprägt hat, so ist der Schutz des Klimas doch weiterhin die vordringlichste Aufgaben unserer Zeit. In der EU wurde durch Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, der "European Green Deal" ausgerufen. Das am 11. Dezember 2019 vorgestellte Konzept hat das Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden. In den USA war es Anfang 2021 eine der ersten Amtshandlungen des Präsidenten Joe Biden dem Pariser Klimaabkommen wieder beizutreten. Die Energiewende ist damit international auf der Tagesordnung. Die Digitalisierung ist dabei ein wesentlicher Pfeiler der Energiewende und wird in Deutschland weiter vorangetrieben. Nur mit einer intelligenten Vernetzung und Kommunikation zwischen allen Akteuren des Energiesystems können Energiewende und der Hochlauf der Elektromobilität effizient gelingen und die Zuverlässigkeit der Energieversorgung nachhaltig gewährleistet werden.

Die Digitalisierung erfolgt nach Messstellenbetriebsgesetz über intelligente Messsysteme bestehend aus modernen Messeinrichtungen ("digitalen Stromzählern") und einem Smart Meter Gateway (SMGW), das als Kommunikationseinheit die sichere Anbindung in öffentliche und private TK-Netze gewährleistet und sowohl Tarife abbildet als auch Steuerungszugriffe auf nachgelagerte Anlagen ermöglicht Das Schutzprofil, welches vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt wurde, legt für das SMGW Mindestsicherheitsanforderungen für Datenschutz und Datensicherheit fest. Das PPC SMGW wurde auf Basis dieses Schutzprofils nach Common Criteria geprüft und hat Ende 2018 auf Basis eines positiven Prüfergebnisses als erstes SMGW ein Zertifikat als verbindlichen Nachweis über die Erfüllung der Schutzziele erhalten. Zudem hat das PPC Gateway eine Bauartzulassung durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig erhalten, in der auch die Eignung für den Einsatz mit acht verschiedenen Softwaresysteme zur Gateway-Administration bescheinigt wurde. Damit steht eine breit einsetzbare digitale Plattform für alle energiewenderelevanten Anwendungen zur Verfügung.

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur vom 16. November 2020, die 450-MHz-Frequenzen vorrangig und langfristig für kritische Infrastrukturen der Energie- und Wasserwirtschaft bereitzustellen, ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Energie- und Verkehrswende weiter voranzubringen. Mit der Nutzung der 450-MHz-Frequenz Netz ist der Aufbau eines wirtschaftlichen, versorgungssicheren und schwarzfallfesten Netzes möglich. PPC hat bereits 2020 zertifizierte Smart Meter Gateways (SMGW) mit 450-MHz in den Markt eingeführt. Neben der Novelle des EEG Ende 2020 wird vor allem die für 2021 geplante Ausgestaltung des § 14a EnWG wesentliche regulatorische Weichen für das Management von flexiblen Lasten stellen. Mit einem auf SMGW basierten Angebot von bedingter/ unbedingter Leistungsinanspruchnahme werden Anreize für Endverbraucher zur netzorientierten Einbindung flexibler Verbrauchseinrichtungen, wie z.B. Elektroautos, Wärmepumpen oder Energiespeicher, geschaffen.

Nachdem PPC bereits im Dezember 2018 die Zertifizierung des SMGW abgeschlossen hatte, wurden in 2019 und 2020 mit Sagemcom Dr. Neuhaus, Theben und EMH Metering drei weitere SMGWs durch das BSI zertifiziert. Am 31. Januar 2020 wurde dann die "Marktanalyse zur Feststellung der technischen Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme nach § 30 MsbG" vorgelegt und per Allgemeinverfügung der SMGW-Rollout mit Einbaupflicht für alle Verbraucher >6000 kWh formal gestartet.

Damit ist der Startschuss des gesetzlichen Rollouts von intelligenten Messsystemen entsprechend dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende (GDEW 2016) gefallen. Auch wenn die Corona-Pandemie die Skalierung des Rollouts zunächst belastete, so konnte doch insgesamt in 2020 eine deutliche Nachfragesteigerung im SMGW-Markt festgestellt werden.

Das 2016 verabschiedete GDEW sieht einen stufenweisen Austausch von analogen Stromzählern durch moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme vor. Gemäß § 29 des MsbG müssen grundzuständige Messstellenbetreiber (im Regelfall der Netzbetreiber), soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist, folgende Zählpunkte verpflichtend mit einem iMSys ausstatten:

•	Letztverbraucher mit einem Stromverbrauch über 6.000 Kilowattstunden
•	Letztverbraucher, mit denen eine Vereinbarung nach § 14a EnWG besteht
•	EEG-Anlagen mit einer installierten Leistung über 7 Kilowatt

Grundzuständige Messstellenbetreiber können zusätzlich und freiwillig folgende Zählpunkte ausstatten, soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist:

•	Letztverbraucher mit einem Stromverbrauch bis einschließlich 6.000 Kilowattstunden
•	EEG-Anlagen mit einer installierten Leistung bis einschließlich 7 Kilowatt

Wirtschaftlich vertretbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Preisobergrenzen für Endkunden, die je nach Stromverbrauch beim optionalen Einbau zwischen EUR 23 und EUR 60 brutto jährlich betragen, nicht überschritten werden dürfen. Ausnahme sind hier Zählpunkte, die einen Jahresstromverbrauch über 100.000 Kilowattstunden haben. Diese können mit einem "angemessenen" Entgelt abgerechnet werden.

Welche Möglichkeiten die Digitalisierung für ein sicheres, wirtschaftliches und umweltverträgliches Energiesystem mit einem sehr hohen Anteil erneuerbarer Energien bietet, demonstrierten bereits Projekte im Rahmen der "Schaufenster intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende" (SINTEG). PPC war hier in den Projekten "enera" und "C/sells" sowie in weiteren Vorhaben als Lieferant und Technologiepartner beteiligt.

Neben den SINTEG-Projekten war PPC in weiteren Forschungsprojekten beteiligt, in denen neben energiewirtschaftlichen Aspekten Sektorübergreifende Themen der Wohnungswirtschaft, Künstliche Intelligenz, Blockchain und insbesondere Elektromobilität im Zusammenhang mit dem SMGW untersucht werden.

Geschäftsverlauf der Gesellschaft

Durch die "Marktanalyse zur Feststellung der technischen Möglichkeit zum Einbau intelligenter Messsysteme nach § 30 MsbG" und der Allgemeinverfügung des BSI ist der SMGW-Rollout mit Einbaupflicht für alle Verbraucher >6.000 kWh in 2020 formal gestartet. Im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 wurde aufgrund der hohen Unsicherheit durch die Corona-Pandemie für 2020 von einem stabilen Wert des Rohertrages sowie des EBITDAs gegenüber 2019 ausgegangen. Bereits frühzeitig wurden in 2020 notwendige Corona-Maßnahmen innerhalb der PPC implementiert und mit dem Arbeitsschutz und Betriebsarzt abgestimmt. Für Mitarbeiter wurden in 2020 Regelungen zum mobilen Arbeiten etabliert, so dass sie ihre Tätigkeiten weitestgehend zuhause fortsetzen konnten. Aufgrund der ISO 27001 Zertifizierung und etablierter IT-Prozesse konnten über sichere Datenanbindung der Mitarbeiter das Tagesgeschäft und die Kundenbetreuung fortgesetzt werden. Dank einer konservativen Ausgabenpolitik, frühzeitigem Urlaubsabbau und eines ab Q3 2020 wieder anziehenden Geschäftes musste in 2020 keine Kurzarbeit umgesetzt werden. Gleichwohl wurde hierzu vorsorglich für alle Mitarbeiter eine einzelvertragliche Regelung etabliert.

Die gemeinsam mit dem Aufsichtsrat frühzeitig angepassten Ziele für 2020 konnten durch ein deutliches Umsatzwachstum und eine signifikante Ergebnisverbesserung sogar deutlich übertroffen werden. Der Rohertrag lag mit TEUR 8.040 um TEUR 1.521 über dem Vorjahreswert. Steuerungsrelevante Kennzahl der PPC ist das EBITDA. Dieses lag in 2020 bei TEUR -706 und war damit um TEUR 2.186 besser als im Vorjahr. Im Wesentlichen ist dies mit dem gestiegenen Rohergebnis sowie geringeren Personalaufwendungen sowie Einsparungen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erklären. Der Jahresfehlbetrag lag bei TEUR -1.880 und war damit TEUR 2.012 besser als der Vorjahreswert.

In den letzten Jahren war der Geschäftsverlauf der Gesellschaft stark von der Entwicklung sowie der entwicklungsbegleitenden Zertifizierung des SMGWs geprägt. Nachdem PPC diese im Dezember 2018 abschließen konnte, waren die Jahre 2019 und 2020 von der Implementierung von Prozessen, Tools und Service-Konzepten für Lieferung und Einbau zertifizierter SMGW sowie eine funktionale Fortentwicklung und Rezertifizierung des SMGW geprägt. Begleitend wurde in 2019 Informationssicherheits-Managementsystem nach ISO 27001 für das ganze Unternehmen und alle Geschäfts-/Kundenprozesse etabliert und bis Mitte 2022 zertifiziert, welches sich aktuell in der Corona-bedingten mobilen Arbeitens bewährt hat.

Die Prozesse zum SMGW umfassen unter anderem den digitalen Bestellprozess mittels eines "elektronischen Bestellscheins" (eBS), dessen automatisierte Prüfung und die Umsetzung einer Portallösung im Rahmen der "Sicheren Lieferkette" (SiLke). Um SMGWs sicher von der Fertigung bis zum Einbau im Keller des Endkunden transportieren zu können, werden verschließbare Transportboxen verwendet, die nur von berechtigten Personen mittels eines Schlüsselgeräts und einer TAN geöffnet und geschlossen werden können. PPC hat hierfür bis Ende 2020 Mitarbeiter bei 61 Messstellenbetreibern im Umgang mit der sicheren Lieferkette geschult. Zudem wurden 30 externe Schulungsleiter für Silke qualifiziert und so eine Skalierung der Schulung über Dritte initiiert. Insgesamt konnten so mehrere Tausend Monteure direkt oder indirekt für die Lieferkette berechtigt werden. Im Rahmen der Re-Zertifizierung des SMGW wurden in 2020 drei neue Tarifanwendungsfälle (TAF) und damit deutlicher Zusatznutzen für die SMGWs und im Betrieb erkannte Verbesserungspotential umgesetzt. Mit den Tarifanwendungsfällen TAF 9 für die Ist-Einspeisung von Erzeugungsanlagen und TAF 10 für die Übermittlung von Netzzustandsdaten leisten Smart Meter Gateways einen wichtigen Baustein zur notwendigen Beobachtbarkeit und Versorgungssicherheit im Netzbetrieb.

PPC ist Alleingesellschafterin der Coms4Grid GmbH, deren Unternehmensgegenstand der Vertrieb und Betrieb der auf der Nutzung von Stromleitungen zum Transport von Daten ausgerichteten Powerline-Technologie und die Erbringung aller Arten von Telekommunikationsdienstleistungen ist. Coms4Grid übernimmt auf Kundenauftrag die Planung, Errichtung sowie den Betrieb von Powerline-Netzen. Coms4Grid betreibt das Mannheimer BPL-Netz sowie weitere BPL-Netze von Kunden der PPC.

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Steuerungsrelevante Kennzahl ist das EBITDA welches bei TEUR -706 lag und um TEUR 2.186 besser war als der Vorjahreswert von TEUR -2.892. Das verbesserte Ergebnis wurde im Wesentlichen durch das gestiegene Rohergebnis sowie Einsparungen im Personalaufwand sowie in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erreicht.

Das Rohergebnis betrugen im Berichtsjahr TEUR 8.040 (Vorjahr: TEUR 6.519) und ist damit gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.521 gestiegen.

Der Personalaufwand ist aufgrund der im Geschäftsjahr 2020 niedrigeren Zuführung zur Rückstellung (TEUR 73; Vorjahr TEUR 844) für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm der Gesellschaft und trotz eines Personalwachstums (Durchschnittliche FTE 67,1 (2019) auf 71,7 (2020): plus 4,6 FTE) auf TEUR 6.347 (Vorjahr: TEUR 6.623) zurückgegangen. Der Anteil der sozialen Abgaben am gesamten Personalaufwand hat sich von 11,9 Prozent auf 13,6 Prozent erhöht. Die Anzahl der Krankheitstage pro Mitarbeiter und Jahr liegt mit 3,8 um 3,5 Tage unter dem Vorjahreswert von 7,3.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Wert des Vorjahres um TEUR 388 von TEUR 2.788 auf TEUR 2.400 zurückgegangen. Dies ist im Wesentlichen durch den Corona-bedingten Rückgang der Marketingaufwendungen sowie der Reisekosten zur erklären.

Die Abschreibungen liegen in 2020 mit TEUR 969 um TEUR 223 über dem Vorjahreswert (TEUR 746). Dies geht im Wesentlichen auf Abschreibungen der aktivierten Eigenleistungen für das SMGW sowie Abschreibungen von Forderungen innerhalb der sonstigen Vermögensgegenständen zurück.

Die Zinserträge lagen mit TEUR 16 um TEUR 9 unter dem Vorjahreswert (TEUR 25), was auf die geringere Abzinsung sonstiger Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr zurückzuführen ist.

Abschreibungen auf Finanzanlagen im Zusammenhang mit der Tochtergesellschaft Coms4Grid GmbH betrugen TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 26).

Die Zinsaufwendungen lagen 2020 bei TEUR 58 und damit deutlich über dem Vorjahr (TEUR 29). Dies ist im Wesentlichen auf das neu aufgenommene Darlehen sowie auf Zinseffekte bei der Bewertung der sonstigen Rückstellungen zurückzuführen.

Es wurde, wie im Vorjahr, zum 31. Dezember 2020 vom Wahlrecht gem. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Der latente Steueraufwand in Höhe von TEUR 145 belastet das Jahresergebnis. Der Jahresfehlbetrag betrug TEUR 1.880 nach TEUR 3.893 im Vorjahr. Die Veränderung ist mit der deutlich besseren Ertragslage in 2020 zu begründen.

Die Bilanzsumme betrug im Berichtsjahr TEUR 19.746 und lag damit um TEUR 784 über dem Wert des Vorjahres (TEUR 18.962).

Die Entwicklungsaufwendungen für das Smart Meter Gateway sind gemäß dem Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 HGB in Höhe von TEUR 852 (Vorjahr: TEUR 804) als selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte in Entwicklung in das Anlagevermögen aufgenommen worden.

Die Vorräte inkl. geleisteter Anzahlungen sind um TEUR 592 auf TEUR 2.051 (Vorjahr: TEUR 1.459) angestiegen. Dies ist mit einem erhöhten Materialeinkauf für das weitere Wachstum in 2021 zu begründen. Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Jahresende um TEUR 666 auf TEUR 1.463 (Vorjahr: TEUR 797) angestiegen. Dies geht auf höhere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie höhere Forderungen aus Förderprojekten zurück.

Zum Ende des Geschäftsjahres betrugen die liquiden Mittel TEUR 2.986 und lagen damit um TEUR 758 unter dem Vorjahreswert von TEUR 3.774.

Im Dezember 2019 wurde eine Eigenkapitalmaßnahme über EUR 1,5 Mio. begonnen, die zum Bilanzstichtag 2019 zwar eingezahlt aber erst zum 02.01.2020 im Handelsregister eingetragen war. Entsprechend spiegelt sich diese nun in 2020 im gezeichneten Kapital und der Kapitalrücklage wider.

Die sonstigen Rückstellungen stiegen leicht um TEUR 70 auf TEUR 3.237 an. Dies ist mit dem Anstieg der Rückstellungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zu begründen.

Die Verbindlichkeiten haben sich gegenüber 2019 um TEUR 2.567 von TEUR 2.272 auf TEUR 4.839 erhöht. Der Anstieg beruht auf der Aufnahme eines KfW-Darlehen in Höhe von TEUR 1.500 sowie einem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Neben der Aufnahme des Darlehens wurde eine zeitlich nicht befristete Kreditlinie in Höhe von TEUR 2.000 abgeschlossen. Diese ist zum Stichtag nicht in Anspruch genommen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes wird mit einer Bank über eine Erhöhung der Kreditlinie auf TEUR 5.000 verhandelt.

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Personalstamm am Bilanzstichtag auf 82 Mitarbeiter (inklusive Mitarbeiter in Elternzeit, Auszubildende, Teilzeitkräfte und Vorstand) erhöht. Auf Basis von jahresvollzeitäquivalent Beschäftigten (FTE) hat sich die Zahl zum Jahresende von 67,1 (2019) auf 71,7 (2020) erhöht. Zum Bilanzstichtag wurde eine Auszubildende beschäftigt. Personal wurde auch über befristete Teilzeitverträge und Dienstleistungsverträge mit Studenten/Praktikanten an das Unternehmen gebunden.

Bestehende Risiken im Rahmen der Finanzierung aufgrund unsicherer Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaft Coms4Grid wurde durch eine vollständige Wertberichtigung der gewährten Darlehen Rechnung getragen.

PPC investierte im Jahr 2020 TEUR 3.399 (Vorjahr: TEUR 2.670) in Forschung & Entwicklung. In diesem Betrag sind aktivierte Eigenleistungen in Höhe von TEUR 852 (Vorjahr: TEUR 804) enthalten. Die Innovationskraft der PPC zeigt sich weiterhin auch in der Anzahl von Patentanmeldungen und erteilten Patente, die national sowie international erteilt wurden. PPC weist zum 31.12.2020 auch nach einer kostenorientierten Konsolidierung internationaler Patente/Anmeldungen insgesamt 27 erteilte Patente und 16 Patentanmeldungen auf.

Nach der Zertifizierung des SMGWs im Dezember 2018 wurde umgehend eine Re-Zertifizierung des SMGWs in 2019 gestartet, um neben neuen Features auch gewonnene Betriebserfahrungen umzusetzen. Die Re-Zertifizierung konnte im Herbst 2020 abgeschlossen werden. Zum F&E-Aufwand zählen weiterhin die Fortentwicklung des BPL-Systems, die Entwicklungen von mobilfunkbasierten Modulen für SMGW, die sichere Lieferkette sowie die Entwicklungen von Anwendungen hinter der CLS-Schnittstelle des Smart Meter Gateways.

Ausblick für die nächsten Jahre/ Risiken- und Chancenbericht

Allgemeine Einschätzung zur Marktentwicklung

Die Klimaziele und die Energie-/verkehrswende führen zu massiven Veränderungen in der Energiebranche, bei Marktteilnehmern und bei Anforderungen an eingesetzte Systeme und Technologien. Flankiert werden diese Entwicklungen von der europäischen Rahmensetzung wie z.B. dem Green Deal, dem EU Cyber Security Act und der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED), die den deutschen Regulierungsrahmen nachhaltig und stark beeinflussen. Die Energieversorgungsunternehmen sind gefordert, ihre Geschäftsmodelle teilweise grundlegend umzustellen und sich sehr viel stärker der Nutzung regenerativer Energien, der Elektromobilität, der Digitalisierung und dezentralen Strukturen sowie neuen Dienstleistungsangeboten zuzuwenden. Durch die Digitalisierung der Energiewende und die parallel in Deutschland umzusetzende EED gibt es zunehmend Wechselwirkungen der Geschäftsmodelle der Energie- und Wohnungswirtschaft. Gemäß dem in 2020 verabschiedeten Gebäudeenergiegesetz werden nunmehr auch Anforderungen an die sichere Kommunikation im Submetering definiert. Über die Sektorkopplung Strom mit dem Wärme- und Mobilitätsmarkt steigt zudem durch zusätzliche Lasten mit spezifischem Lastprofil und höheren Gleichzeitigkeiten die Komplexität der Stromwirtschaft als kritische Infrastruktur massiv an. So wird aktuell angestrebt, über die Ladesäulenverordnung für Mehrfamilienhäuser und Liegenschaften und über eine Anpassung des EnWG § 14a bei Stromlasten von Einzelanlagen größer 3,7 kW eine SMGW Pflicht regulatorisch umzusetzen. Die steigenden Sicherheits- und Datenschutzanforderungen in allen Energiebereichen haben dazu geführt, dass das SMGW zum kommunikativen Sicherheitsanker für diverse energienahe aber absehbar auch energieferne Anwendungen in der Immobilie wird. Die in 2020 vom BMWi veröffentlichte Roadmap 1.0 zur Weiterentwicklung der technischen Standards und des SMGW-Einsatzes sieht umfängliche Standardisierungsstrategien zur sektorübergreifenden Digitalisierung vor (Das BSI kommentiert die Roadmap 2019 wie folgt: "Das SMGW, welches Datenschutz, Datensicherheit und Digitalisierung erfolgreich miteinander vereinbart, soll zukünftig als Vorbild für die Entwicklung in weiteren Einsatzbereichen dienen.").

Im Bereich der Stromnetze können die resultierenden Anforderungen nicht effizient durch einen Kapazitätsausbau der Stromnetze erfüllt werden. Subsidiarität, Flexibilisierung mit intelligenter Lastverschiebung, Digitalisierung, Big Data und künstliche Intelligenz sowie neue auf Flexibilisierung und Partizipation der Endkunden ausgelegte Geschäftsmodelle werden nachhaltig in die Energiewirtschaft einziehen und die Nachfrage nach Digitalisierungs-Bausteinen massiv steigern.

Die Anfang 2020 ausgebrochene Corona-Pandemie führte zu massiven Belastungen für die Volkswirtschaften in Europa und Deutschland bis hin zu einem zeitweisen Lock-Down der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens. Unabhängig von den einhergehenden massiven wirtschaftlichen Belastungen vieler Branchen wurden jedoch die mittel- und langfristigen Klimaschutz-Ziele nicht reduziert, sondern Baustein wie die Elektromobilität als Maßnahme weiter intensiviert.

In der Frühphase der Pandemie März bis Juni 2020 wurde von den meisten Messstellenbetreibern der Einbau der SMGW zunächst deutlich reduziert bzw. temporär sogar der Einbau ausgesetzt. Erst seit Sommer 2020 wurde der strukturierte Ausbau, wenn auch langsamer als vor der Pandemie geplant, fortgesetzt. Wesentlich für die kurzfristige Skalierung des Rollouts wird es sein, wie lange die aktuellen Shutdown-Maßnahmen andauern und durch Fortschritte bei der Impfung wieder mehr Normalität ins tägliche Leben Einzug nimmt. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass die Anzahl der SMGW Einbaufälle zur Digitalisierung der Energiewende insbesondere durch E-Mobilität, Erneuerbare und die Umsetzung von EU-Richtlinien deutlich zunimmt und dass die Corona-Krise auf die Skalierung nur einen temporären verzögernden Einfluss hat.

Chancen für das Geschäftsjahr 2021 und die mittelfristige Geschäftsentwicklung

Mit dem verabschiedeten nationalen und europäischen Klimaschutzprogramm wird die Energie- und Verkehrswende zügig voranschreiten. Die Digitalisierung ist hierbei ein zentrales Instrument und in diversen Gesetzen und Verordnungen ein Einbau der SMGW verpflichtend vorgesehen. Gerade der Zuwachs an Wallboxen, Wärmepumpen und dezentralen Erneuerbaren Energieanlagen wird nach Prognosen des BMWi bis 2030 mehr als 10 Mio. zusätzliche Einbaufälle nach sich ziehen. Damit ist der Weg hin zum Vollrollout vorgezeichnet.

Dabei nähern sich auch Branchen stärker einander an. Bei smarten Lösungen für Immobilien werden die Wohnungs- und Energiewirtschaft bei der Digitalisierung energienaher und -ferner Dienste rund um die Immobilien kooperieren. Im Submetering greift ab 1. Januar 2021 das sogenannte Liegenschaftsmodell im Messstellenbetriebsgesetz (§ 6 MsbG), mit dem Strom-Metering und Wärme-Submetering für Immobilien gebündelt werden können. In der E-Mobilität sieht die LadesäulenVO eine SMGW Pflicht vor und mit dem Wohnungseigentumsmodernisierungs-Gesetz wird in Mehrfamilien-Häusern der Einbau von Wallboxen vorangetrieben. In 2021 wird angestrebt die Ausgestaltung des EnWG §14a zu finalisieren und damit eine SMGW Pflicht am Hausanschluss bei Einzelanlagen mit Strom-Lasten >3,7 kW vorzuschreiben. Ferner soll in der HeizkostenVO der SMGW Einsatz für Submetering weiter konkretisiert werden.

Für das Geschäftsjahr 2021 werden jedoch noch die SMGW Pflichteinbauten für vorhandene Verbraucher >6.000 kWh p.a. den SMGW Einsatz dominieren. Mit Investitionen in die Geschäftsentwicklung Submetering und E-Mobilität wurden bereits in 2020 die Weichen für neue Anwendungen gestellt, jedoch auch in 2021 werden Entwicklungs-Investitionen den erzielbaren Umsatz in diesen Bereichen noch überschreiten. Bei Geschäftsmodellen rund um die Immobilie wirkt das SMGW als zentraler Sicherheitsanker für die Immobilie, Sektorkopplung, Flexibilisierung und erneuerbare Energiesysteme der Zukunft. Die über ein SMGW mögliche gebündelte Erfassung von Daten bietet auch für die sektorübergreifende Plattform-Ökonomie neue Ansätze für integrative Geschäftsmodelle und mittelfristig erhebliches Wachstumspotential.

Das BMWi betonte bereits in seinem Impulspapier 2030 die Bedeutung der intelligenten Messsysteme für den Wandel: "Intelligente Messsysteme ermöglichen beispielsweise Nutzern von Elektroautos und Wärmepumpen, von niedrigen Strompreisen zu profitieren und dazu beizutragen, Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten. Digitale Lösungen eröffnen neue Geschäftsfelder, neue Akteure treten in den Markt." Mit dem Gesetz zur "Digitalisierung der Energiewende" im Jahr 2016 sowie der vom BMWi Mitte 2020 veröffentlichten Roadmap für die sektorübergreifende SMGW-Nutzung sind die Weichen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft gestellt. Mit der Allgemeinverfügung des BSI im Februar 2020 wurde auch formal der Pflichtrollout für 8 Mio. SMGWs im heutigen Bestand und geschätzt weitere 10 Mio. SMGW im durch Klimaschutzziele getriggerten Zuwachs an Einbaufällen gestartet. Damit ist für PPC die regulatorische Basis für ein erhebliches kurz- und mittelfristiges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis geschaffen.

Trotz Corona konnte PPC im Laufe des Jahres 2020 bei nahezu allen TOP50 Messtellenbetreibern zertifizierte SMGW installieren und notwendige Prozesse erfolgreich implementieren. Damit wurde eine starke Basis für das kurz- und mittelfristige Wachstum geschaffen. Im Bereich der sicheren Lieferkette setzt heute die weit überwiegende Zahl der MSBs auf das PPC Konzept und nutzt PPC Portale sowie Schulungs- und Serviceangebote. Der gute Auftragsbestand der PPC für SMGW bei nahezu allen wichtigen Kunden belegt diese gute Ausgangslage und auch den sukzessiven Hochlauf des Rollouts. Auch in 2021 wird die Corona-Pandemie die Marktentwicklung und damit auch das Umsatzwachstum der PPC zwar noch belasten, trotzdem wird auch in 2021 ein deutliches Umsatzwachstum erwartet.

PPC hat sich in den letzten 10 Jahren von einem auf die BPL-Technologie fokussierten Unternehmen zum Marktführer bei Smart Meter Gateways weiterentwickelt und so erheblich diversifiziert. Auch bei den Anwendungen hinter dem SMGW (CLS-Ökosystem) konnten in Projekten diverse Anwendungen (u.a. Submetering, E-Mobilität) umgesetzt und eine Ausweitung des PPC Produkt-Portfolios und Partner-Netzwerkes erfolgreich initiiert werden. Diese innovativen Ansätze haben bisher aber nur leicht zum Umsatz beigetragen. Die in 2020 systematisch ausgerollten Service-Prozesse und die Bausteine der "Sicheren Lieferkette SiLke" haben bereits in 2020 zum Ergebnis und zum Umsatz beigetragen. Im Ökosystem des Messsysteme werden solche und andere betriebsunterstützende Dienstleistungen der PPC nachhaltig zum Ergebnis und zur Kundenbindung beitragen.

PPC ist unserer Kenntnis nach zurzeit der einzige Hersteller, der für Smart Meter Gateways alle relevanten Kommunikationstechnologien (Wide Area Network - WAN) und modernen Kommunikationsstandards wie IPv6 und eSIM liefern und durch ein eigenes Netzwerk-Management-System unterstützen kann. Breitband-Powerline wird von vielen Energieversorgern weiterhin als ein wichtiger Baustein im Kommunikations-Mix für iMSys angesehen, wobei bei einem noch punktuellen Einsatz der SMGW im Anlaufen des Rollouts bisher bevorzugt LTE-SMGW eingesetzt werden. Auch bei der Nutzung der 450er-Frequenz nimmt PPC eine Führungsrolle ein und konnte in 2020 als bisher einziger Anbieter hierfür ein SMGW zertifizieren (durch "Maintenance" Verfahren in 2020). Diese starke PPC Position bei WAN-Technologien und ausgeprägtes IT-Know-how trägt maßgeblich zum Erfolg bei und mit dem WAN-Produktportfolio können alle nachgefragten SMGW-Varianten angeboten werden. Speziell die BPL-Technologie und damit zusammenhängende Produkte haben auch 2020 einen wichtigen Beitrag zum Umsatz, Rohergebnis und Ergebnis geleistet. Auch in 2021 wird dies so sein und mittelfristig wird aufgrund der schlechten Kellerverfügbarkeit von öffentlichem Mobilfunk bei SMGW mit BPL und 450er WAN-Lösungen ein steigender Anteil am Gesamtumsatz zu erwarten sein.

Die Fokussierung der PPC auf wenige Kernprodukte mit klaren Alleinstellungsmerkmalen und gezielte Investitionen im Ökosystem des SMGWs führt dazu, dass sich diese ohne Portfolioüberschneidungen auch sehr gut in die Systemlösungen der Partner und Kunden einfügen. Dies macht PPC zu einem bevorzugten Partner diverser Systemhersteller und Lösungsanbieter mit beiderseitigem Nutzen. Die Innovationsfähigkeit der PPC zeigt sich nicht nur in Patenten und neuen Produkten, sondern auch in der herausragenden Rolle der PPC in Verbänden, der Regulierung und Standardisierung sowie in mehreren führenden Förderprojekten.

International hat die PPC ihre Vertriebsaktivität auf Partner und Reseller fokussiert, die die lokale Geschäftsentwicklung eigenständig vorantreiben. Diese Strategie hat sich bewährt und auch in 2020 konnten größere Bestellungen und Umsätze für BPL-basierte Lösungen realisiert werden. Mit dem Hochlauf des Rollouts in Deutschland und der resultierenden Referenz für PPC wird mittelfristig ein stärkeres Wachstum erwartet, so dass der internationale Umsatz zunächst nur gering zum Gesamtumsatz und Ergebnis beitragen wird.

Risiken

Die auf das Geschäftsmodell der PPC einwirkenden Risiken ergeben sich vorrangig aus technischen und strukturellen Risiken, Veränderung der Wettbewerbsposition sowie den weiterhin durch die Corona-Krise ausgelösten makroökonomischen Effekten auf Kunden, Lieferketten und Märkte.

In 2020 kam mit dem Ausbruch des Corona Virus ein für PPC unvorhersehbarer temporärer Risikofaktor hinzu, dessen Auswirkungen auf die Skalierung des Rollouts und interne Prozesse im Geschäftsjahr 2020 sichtbar wurden. Im Einkauf sind seit Ende 2020 zunehmend Lieferengpässe und deutlich längere Lieferzeiten zu beachten, die in 2021 das Working Capital belasten werden und Risiken im Einkauf leicht anwachsen lassen.

Das Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass PPC jederzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 ungenutzte Kontokorrentkredit- und Avalkreditlinien in Höhe von 2,0 Mio. EUR. Weiterhin wird die Liquidität durch das Factoring von Forderungen gesteuert.

Eine einstweilige Verfügung am Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster (wurde noch in erster Instanz Mitte 2020 am Verwaltungsgericht (VG) zurückgewiesen) zu einer am VG Köln anhängigen Klage gegen die Allgemeinverfügung des BSI vom Februar 2020 zur Einbaupflicht von SMGW sorgt Anfang März 2021 für Unruhe im Markt. In der Sache wurden formale Fehler im Beschluss zu einer technischen Richtlinie und die nicht rechtlich verankerte stufenweise Vorgehensweise des BSI/BMWi bei technischen Anforderungen und Einbaufällen bemängelt. Auch wenn das Urteil zunächst nur die Kläger bis zum Hauptsacheverfahren aus der Einbaupflicht entbindet und BSI/BMWi bzgl. des Hauptverfahrens weiterhin optimistisch sind, so besteht doch das Risiko, dass der Gesetzgeber im Hinblick auf die Begründung des OVG Anpassungen im (MsbG vornehmen muss. Für den SMGW-Einbau entstehen keine unmittelbaren Einschränkungen und sie dürfen weiter eingebaut werden. Die bereits aktiven MSB ändern ihre Strategien absehbar nicht und setzen weiterhin darauf, den Rollout kontinuierlich fortzusetzen. Sollten die Richter im Hauptsacheverfahren am VG Köln der Einschätzung des OVG folgen und die Markterklärung als nicht rechtens einstufen, so wäre das Bundeswirtschaftsministerium gezwungen, die rechtlichen Vorgaben im Gesetz für den Stufenplan nachzujustieren und das BSI müsste die nach der Re-Zertifizierung (nach PPC werden die nächsten beiden Hersteller bis Mitte 2021 erwartet) im Sommer 2021 anstehende zweite Allgemeinverfügung zur Freigabe der EEG-Einbaufälle entsprechend anpassen. Dann würden vermutlich die Ausbau-Fristen erneut ab Mitte 2021 starten, was jedoch aufgrund der ohnehin ansteigenden Einbaufälle ohne wesentlichen Einfluss wäre. Grundsätzlich muss die im Roadmap-Prozess skizzierte stufenweise Fortentwicklung auch rechtssicher im MsbG verankert sein, so dass ein Nachjustieren wahrscheinlich ist. Für PPC entstehen temporär primär Risiken aus der Unsicherheit der Kunden und etwaiger Zeitverzögerungen bei der Nachjustierung des Gesetzes aber keine grundsätzlichen Risiken für den Rollout und abgeleiteten Wirtschaftsplanungen.

Risiken aus Wechselkursschwankungen EUR/Dollar bestehen aufgrund des Einkaufs von Material, das in US-Dollar fakturiert wird. Dieses Risiko wird durch den Abschluss von Devisentermingeschäften minimiert.

Bei unseren Kunden hat der Einbau SMGW/Zähler zwar seit Q3 2020 an Fahrt aufgenommen, jedoch orientieren sich die Ausbauten zunächst am Minimalziel "10% der Pflichteinbauten in den ersten drei Jahren" des Messstellenbetriebsgesetz. Corona führt hier auch 2021 zu einer eher vorsichtigen Skalierung im Rollout. Insgesamt kann aber davon ausgegangen werden, dass der Absatz an SMGWs in 2021 erneut erheblich ansteigt, wenn auch weniger stark als zu Vor-Corona Zeiten prognostiziert. Unter Berücksichtigung der Risiken werden auch in 2021 Personal-Zuwachs und Investitionen in neue Produkte kleiner ausfallen und damit könnten Entwicklungsrisiken bzw. -verzögerungen für zukünftige Wachstumsfelder entstehen.

Für die Geschäftsentwicklung im Energiesektor und die Digitalisierung der Energiewende sind nur temporäre Effekte durch Corona zu erwarten, mit der für die zweite Jahreshälfte 2021 prognostizierten Normalisierung der Gesamtlage werden absehbar keine nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung der PPC entstehen. Dies wird auch durch die Forecasts und avisierten Aufträge der Kunden für 2021 belegt.

Der Rollout erfolgt verteilt über einen Zeitraum von acht Jahren und mit der Allgemeinverfügung im Februar 2020 ist das Anfangsdatum formal gesetzt. Insofern werden unabhängig von der kurzfristigen gesamtwirtschaftlichen Lage die Mittelfrist-Planungen der PPC durch entsprechend steigende Ausbauraten erreicht werden. Negativ wirken sich aktuell noch Verzögerungen in der Freigabe spezifischer SMGW Einbaufälle bei EEG-Anlagen und Anlagen gemäß EnWG § 14a aus, die aber im Laufe des Jahres 2021 behoben sein sollten. Regulatorische Verzögerungen sowie die formale Notwendigkeit, drei Hersteller mit den zertifizierten spezifischen Features für Anwendungsfälle im Markt zu haben, wirken sich ebenfalls noch negativ aus. So konnte bisher nur PPC durch Re-Zertifizierung die geforderten Features Ende 2020 erfolgreich bereitstellen.

Die dynamischen Marktentwicklungen wie auch die Fertigstellung diverser Gesetze der Energiewende in 2021 sowie die Fortschreibung durch die Konkretisierung der BMWi-Roadmap zur Version 2.0 in 2021 werden weiterhin zu einer dynamischen Anpassung der Anforderungen an PPC-Produkte, Marktteilnehmer und Technologie-Lieferanten führen. Diese Entwicklungen sind für PPC sowohl Chance für nachhaltiges Wachstum und neue Anwendungen im CLS-Ökosystem, als auch Risiko durch eine mögliche Intensivierung des Wettbewerbs und zusätzliche Investitionen in die Weiterentwicklung des SMGWs sowie an die Herstellkosten. Kurzfristig wirken sich diese Risiken nicht erheblich auf die Geschäftsentwicklung aus. Durch gezielte Maßnahmen und Innovationen hat sich PPC bereits auf die mittelfristigen Auswirkungen eingestellt, um hier die spezifischen Rohmargen zu stärken und die Ergebnisse bei steigendem Umsatz ebenfalls nachhaltig erheblich zu steigern.

Die technischen Rahmenbedingungen für den Rollout stehen zwar grundsätzlich fest, die BMWi-Roadmap führt jedoch zu fortlaufendem Re-Zertifizierungsbedarf und produktspezifische Investitionen, die als leichtes Risiko für mittelfristiges Wachstum und das Unternehmensergebnis zu sehen sind. Darüber hinaus bergen die zu skalierende Produktion und die umzusetzenden Prozesse bei PPC und ihren Kunden unvorhersehbare Risiken entlang der gesamten Prozesskette.

Kurzfristige Unsicherheit besteht bzgl. der Skalierung des Marktes in 2021-22 durch die vom BSI avisierte Freigabe weiterer Einbaugruppen Mitte 2021 und noch nicht abschließend geklärter Einbaupflichten im Bereich E-Mobilität im Kontext EnWG § 14a. Die Freigabe dieser Ausbaugruppen hat erhebliche Auswirkungen auf die Skalierung und den Ausblick 2022.

Zunächst werden weiterhin vor allem LTE-basierte SMGWs den Markt dominieren, bei denen PPC sehr gut positioniert ist. Mit dem festzustellenden Erfolg der BPL-Technologie und der steigenden Nachfrage im Markt haben sich weitere Unternehmen dieser Technologie zugewandt und der Wettbewerb in Deutschland hat sich bei dieser Lösung deutlich gesteigert. Hierbei steigt das Risiko leicht an, dass internationale Anbieter regulatorische Anforderungen (EMV) an BPL nicht einhalten und so dem Ruf der BPL-Technik nachhaltig schaden könnten.

Zusätzliche Makroökonomische und politische Effekte, u.a. aus der politischen Diskussion zur Energiewende im Wahljahr 2021 und eine etwaigen Verschärfung der Corona-Epidemie durch Mutanten, sind nicht auszuschließen und könnten ggf. einen wesentlichen Einfluss auf den Umfang und Zeitplan des Rollouts im zweiten Halbjahr 2021 und damit auf den Umsatz nehmen.

Zum Zeitpunkt der Berichterstellung werden keine bestandsgefährdenden Risken gesehen.

Gesamteinschätzung

Mit dem Anfang 2020 formal gestarteten Rollout und der weiteren positiven Entwicklung im regulatorischen Rahmen sind die nachhaltigen Marktaussichten ausgezeichnet. PPC hat seine Position als Marktführer in 2020 gestärkt und bei vielen Kunden weiter gestärkt.

Fast alle großen EVUs (bezogen auf die Top 50 der Deutschen Messstellenbetreiber) sind bereits Kunden der PPC und mit allen Anbietern von Gateway-Administrationssystemen konnte die Interoperabilität erneut im Rahmen der Re-Zertifizierung Ende 2020 nachgewiesen werden.

Die Corona-Krise hat unmittelbaren Einfluss auf das Geschäftsjahr 2020 genommen. Nach anfänglichen Corona-bedingtem Stillstand konnte durch ein sehr gutes zweites Halbjahr jedoch insgesamt noch ein 20 prozentiges Umsatzwachstum und eine erhebliche Ergebnisverbesserung gegenüber 2019 erreicht werden. Durch die gewählten Maßnahmen ist PPC insgesamt sehr gut durch die Corona Krise kommen. In 2021 wird eine weitere signifikante Steigerung in Umsatz und Ergebnis erwartet. Auch wenn sich die Marktsituation nach erfolgtem Start des Rollouts in 2020 gegenüber dem Vorjahr weiter verbessert hat, so haben die Folgen der mehrjährigen Verzögerung der regulatorischen Rahmenbedingungen doch erhebliche finanzielle Mittel erfordert. Mit einer sehr soliden Eigenkapitalbasis und einer EK-Quote von 58,3 Prozent sowie einem starken Gesellschafterkreis ist PPC hierfür sehr gut aufgestellt. Verzögerungen durch Corona und Marktverunsicherung entlang der BMWi/BSI Roadmap sowie die Verschiebung laufender Gesetzvorhaben im Wahljahr sind jedoch nicht auszuschließen.

Berücksichtigt man, dass die PPC durch den Gewinn der bedeutenden Ausschreibungen eine gute Marktstellung erlangt hat und mit einer sehr starken Kundenbasis die Grundlage für nachhaltige Skalierung geschaffen wurde, so sind die Aussichten für starkes nachhaltiges Wachstum in Umsatz und Ertrag des Unternehmens und für neue Chancen bei weiteren Wachstumsfelder als sehr positiv einzuschätzen. Nahezu alle großen Netzbetreiber in Deutschland sind bereits Kunden der PPC und haben den Rollout mit PPC als Vorzugs-Lieferant gestartet. Aufgrund des soliden Auftragsbestandes und des Abschlusses wichtiger Rahmenverträge mit Großkunden, welche den gegenläufigen Corona Effekt überwiegen werden, geht die PPC davon aus, dass sich Rohergebnis und EBITDA im Jahr 2021 erneut gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern und PPC ein positives EBITDA ausweisen wird.

Mannheim, den 18. März 2021

Power Plus Communications AG

Vorstand

Ingo Schönberg

Eugen Mayer

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	5.815.833,11	5.397.514,61
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	5.250.602,11	4.772.703,61
1. In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	1.644.099,11	792.401,61
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	3.220.350,00	3.627.131,00
3. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	386.153,00	353.171,00
II. Sachanlagen	540.230,00	599.810,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.559,00	7.161,00
2. technische Anlagen und Maschinen	169.099,00	191.224,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	364.572,00	401.425,00
III. Finanzanlagen	25.001,00	25.001,00
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	25.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1,00	1,00
B. Umlaufvermögen	6.500.470,16	6.000.242,36
I. Vorräte	2.051.220,75	1.459.100,94
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.517.764,53	1.000.022,08
2. fertige Erzeugnisse und Waren	452.181,25	459.078,86
3. geleistete Anzahlungen	81.274,97	0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.462.979,72	796.841,59
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	363.854,57	155.606,88
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	39.850,00	945,75
3. sonstige Vermögensgegenstände	1.059.275,15	640.288,96
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	60.392,52	60.392,52
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.986.269,69	3.744.299,83
C. Rechnungsabgrenzungsposten	59.449,50	49.888,05
D. Aktive latente Steuern	7.370.193,54	7.514.708,26
Bilanzsumme, Summe Aktiva	19.745.946,31	18.962.353,28
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	11.518.543,07	11.898.694,58
I. gezeichnetes Kapital	1.570.750,00	1.520.745,00
II. Kapitalrücklage	17.965.231,81	16.515.086,81
III. Bilanzverlust	8.017.438,74	6.137.137,23
B. zur Durchführung der Kapitalerhöhung geleistete Einlagen	0,00	1.500.150,00
C. Rückstellungen	3.248.712,11	3.178.753,69
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	12.000,00	12.000,00
2. sonstige Rückstellungen	3.236.712,11	3.166.753,69
D. Verbindlichkeiten	4.839.254,92	2.272.431,20
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.500.000,00	1.571,33
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	0,00	1.571,33
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	1.500.000,00	0,00
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	509.708,50	518.108,50
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	509.708,50	518.108,50
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.985.917,59	850.065,73
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.985.917,59	850.065,73
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	35.825,00	54.000,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	35.825,00	54.000,00
5. sonstige Verbindlichkeiten	807.803,83	848.685,64
davon aus Steuern	99.219,47	238.288,62
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	4.373,46	4.265,27
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	805.575,43	846.457,24
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	2.228,40	2.228,40
E. Rechnungsabgrenzungsposten	139.436,21	112.323,81
Bilanzsumme, Summe Passiva	19.745.946,31	18.962.353,28

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	8.039.952,45	6.518.571,16
2. Personalaufwand	6.346.849,45	6.623.393,99
a) Löhne und Gehälter	5.485.750,20	5.835.183,34
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	861.099,25	788.210,65
davon für Altersversorgung	3.073,34	1.854,50
3. Abschreibungen	969.374,38	746.286,70
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	769.221,34	746.286,70
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	200.153,04	0,00
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.399.600,15	2.787.627,32
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung	9.519,55	17.284,94
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	15.827,18	24.717,71
davon aus verbundenen Unternehmen	15.375,54	15.333,53
davon aus Abzinsung	0,00	8.369,05
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	15.062,07	25.583,88
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	57.623,55	29.333,61
davon aus Abzinsung	15.648,00	0,00
8. Steuern vom Einkommen und Ertrag	144.514,50	219.380,55
a) Aufwand aus der Veränderung latenter Steuern	144.514,72	219.381,93
9. Ergebnis nach Steuern	-1.877.244,47	-3.888.317,18
10. sonstige Steuern	3.057,04	4.231,00
11. Jahresfehlbetrag	1.880.301,51	3.892.548,18

Ergebnisverwendung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
11. Jahresfehlbetrag	1.880.301,51	3.892.548,18
12. Verlustvortrag aus dem Vorjahr	6.137.137,23	2.244.589,05
13. Bilanzverlust	8.017.438,74	6.137.137,23

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Power Plus Communications AG

Mannheim

Registernummer HRB 8853 Registergericht Mannheim

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 wurde nach den Vorschriften des dritten Buches des HGB erstellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Aktiengesetzes zu beachten.

Nach den in § 267 Abs. 2 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Die Gesellschaft wurde zum 31. Dezember 2017 zum ersten Mal wie eine mittelgroße Kapitalgesellschaft behandelt. Von den Aufstellungserleichterungen gemäß §§ 276 und 288 HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften wurde durch eine verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung und den Verzicht auf Aufgliederung der Umsatzerlöse sowie Angabe des Honorars des Abschlussprüfers im Anhang Gebrauch gemacht.

Angaben zur Bilanzierung und Bewertung

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Um die Übersichtlichkeit innerhalb der Vorräte zu verbessern, werden die von Veredelern gekauften Vorräte seit diesem Jahr gesondert als Waren ausgewiesen. Ansonsten haben sich keine Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr ergeben.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden gemäß § 248 Abs. 2 HGB als Aktivposten aufgenommen. Die Aktivierung erfolgte mit den zur Entwicklung eines neuen Produktes aufgewendeten Herstellungskosten. Die Entwicklung des SMGWs wurde mit Zertifizierung am 12. Dezember 2018 durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) abgeschlossen und seither abgeschrieben. In 2020 wurde die Weiterentwicklung fortgesetzt und aktiviert. Zudem wurde die Entwicklung eines Smart Energy Gateways (SEGW) auf Basis des SMGW für den internationalen Markt entwickelt und diese Entwicklung aktiviert. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch die notwendigen Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear über 10 Jahren vorgenommen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear über 10 Jahren vorgenommen. Darüber hinaus wurden in den Vorjahren außerplanmäßige Abschreibungen zur Bewertung mit den niedrigeren beizulegenden Werten vorgenommen. Die Gründe für die vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen bestehen weiterhin.

Das Sachanlagevermögen wurde mit den Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Bauten bzw. Außenanlagen werden über 15 Jahre abgeschrieben. Technische Anlagen und Maschinen werden über 3 bis 15 Jahre abgeschrieben. Die Sachanlagen im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung werden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände zwischen 3 und 14 Jahre abschrieben.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten geringwertiger Anlagegüter (bis EUR 1.000) werden aus Vereinfachungsgründen in einem Sammelposten erfasst und linear über fünf Jahre abgeschrieben. Bis zu der Wertgrenze von EUR 250 wurden geringwertige Anlagegüter sofort abgeschrieben.

Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten angesetzt. Soweit erforderlich, wurden Abwertungen aufgrund von dauernder Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Die Gründe für die vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf die Ausleihungen an verbundene Unternehmen bestehen weiterhin.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Dabei wurde das Niederstwertprinzip beachtet. Außerdem wurden auf das Vorratsvermögen Wertberichtigungen wegen fehlender Gängigkeit sowie technischer Überholung vorgenommen.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt. Wertberichtigungen wurden - soweit erforderlich - angesetzt. Es wurde eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1% auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vorgenommen.

Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurde in der Höhe der Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Vom Wahlrecht gem. § 274 Abs. 1 HGB wurde erstmals zum 31. Dezember 2017 Gebrauch gemacht und der aktive latente Steuerüberhang aktiviert. Bei der Bewertung wurde ein unternehmensspezifischer Steuersatz von 30,875% zugrunde gelegt, der Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer berücksichtigt.

Das Eigenkapital wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Die Rückstellungen für Pensionen wurden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Mit dem Betrag wird die im Rahmen eines Betriebsübergangs im Jahr 2002 übernommene Verpflichtung abgebildet.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden entsprechend mit einem Zinssatz gemäß § 253 Absatz 2 HGB abgezinst.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen wurden in Höhe ihres Nennwerts angesetzt.

Verbindlichkeiten wurden in Höhe ihres Erfüllungsbetrages angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde in der Höhe der Einnahmen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurden § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB (Anschaffungskostenprinzip) und § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB (Realisationsprinzip) nicht angewendet. Die Zugangsbewertung erfolgt zum Devisenkassamittelkurs am Tag des Zugangs.

Zur Absicherung von Wechselkursrisiken (EUR/US-Dollar) im Materialeinkauf wurden in 2020 Sicherungsgeschäfte in Form von Devisentermingeschäften abgeschlossen (§ 285 Nr. 19 und Nr. 23 HGB). Zum Bilanzstichtag waren finanzielle Verpflichtungen für bestelltes Material in Höhe von 1,2 Mio. US-Dollar durch Devisentermingeschäfte abgesichert.

Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt:

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	davon FK-Zinsen EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	Anschaffungs-, Herstellungskosten 31.12.2020 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.067.669,90	0,00	0,00	0,00	0,00	4.067.669,90
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	792.401,61	851.697,50	0,00	0,00	0,00	1.644.099,11
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.626.992,72	184.489,00	0,00	0,00	0,00	3.811.481,72
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	8.487.064,23	1.036.186,50	0,00	0,00	0,00	9.523.250,73
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.018,75	0,00	0,00	0,00	0,00	9.018,75
technische Anlagen und Maschinen	323.810,01	17.437,41	0,00	0,00	0,00	341.247,42
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.363.476,68	135.187,93	0,00	77.084,44	0,00	1.421.580,17
Summe Sachanlagen	1.696.305,44	152.625,34	0,00	77.084,44	0,00	1.771.846,34
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	0,00	0,00	0,00	0,00	25.000,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.945.395,42	15.062,07	0,00	0,00	0,00	1.960.457,49
Summe Finanzanlagen	1.970.395,42	15.062,07	0,00	0,00	0,00	1.985.457,49
Summe Anlagevermögen	12.153.765,09	1.203.873,91	0,00	77.084,44	0,00	13.280.554,56

	kumulierte Abschreibungen 01.01.2020 EUR	Abschreibungen Geschäftsjahr EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	kumulierte Abschreibungen 31.12.2020 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	440.538,90	406.781,00	0,00	0,00	0,00	847.319,90
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.273.821,72	151.507,00	0,00	0,00	0,00	3.425.328,72
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	3.714.360,62	558.288,00	0,00	0,00	0,00	4.272.648,62
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.857,75	602,00	0,00	0,00	0,00	2.459,75
technische Anlagen und Maschinen	132.586,01	39.562,41	0,00	0,00	0,00	172.148,42
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	962.051,68	170.768,93	0,00	75.812,44	0,00	1.057.008,17
Summe Sachanlagen	1.096.495,44	210.933,34	0,00	75.812,44	0,00	1.231.616,34
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.945.394,42	15.062,07	0,00	0,00	0,00	1.960.456,49
Summe Finanzanlagen	1.945.394,42	15.062,07	0,00	0,00	0,00	1.960.456,49
Summe Anlagevermögen	6.756.250,48	784.283,41	0,00	75.812,44	0,00	7.464.721,45

	Zuschreibungen Geschäftsjahr EUR	Buchwert 31.12.2020 EUR	Buchwert 31.12.2019 EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	3.220.350,00	3.627.131,00
In der Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte	0,00	1.644.099,11	792.401,61
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	386.153,00	353.171,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	5.250.602,11	4.772.703,61
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	6.559,00	7.161,00
technische Anlagen und Maschinen	0,00	169.099,00	191.224,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	364.572,00	401.425,00
Summe Sachanlagen	0,00	540.230,00	599.810,00
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	25.000,00	25.000,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	1,00	1,00
Summe Finanzanlagen	0,00	25.001,00	25.001,00
Summe Anlagevermögen	0,00	5.815.833,11	5.397.514,61

PPC investierte im Jahr 2020 TEUR 3.399 (Vorjahr: TEUR 2.670) in Forschung & Entwicklung. In diesem Betrag sind aktivierte Eigenleistungen in Höhe von TEUR 799 (Vorjahr: TEUR 804) gemäß § 248 Abs. 2 HGB enthalten.

Die Ausleihungen an die Tochtergesellschaft Coms4Grid wurden im Geschäftsjahr außerplanmäßig um EUR 15.062,07 auf EUR 1,00 abgeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten einen Betrag in Höhe von TEUR 60 (Vorjahr TEUR 60) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben unverändert zum Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen wie im Vorjahr ausschließlich solche aus Lieferungen und Leistungen.

Vorräte

Die Vorräte bestehen aus Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen in Höhe von TEUR 1.518 (Vorjahr TEUR 1.000) und Waren in Höhe von TEUR 452 (Vorjahr TEUR 459). Die von Veredelern gekauften Waren werden seit diesem Jahr gesondert ausgewiesen. Um die Vergleichbarkeit zu wahren, wurde der Vorjahresbetrag angepasst.

Aktive latente Steuern

Der Überhang an aktiven latenten Steuern entsteht durch die unterschiedliche handelsrechtliche Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände, der Urlaubsrückstellung, sonstiger Rückstellungen sowie sonstige Verbindlichkeiten und den steuerlichen Wertansätzen. Darüber hinaus wurden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge aktiviert.

Eigenkapital

Vorgang / Anmerkung		Gezeichnetes Kapital EUR	Kapitalrücklage EUR	Bilanzgewinn (+) Bilanzverlust (-) EUR	Eigenkapital EUR
Stand	01. Jan 20	1.520.745,00	16.515.086,81	-6.137.137,23	11.898.694,58
Kapitalerhöhung	02. Jan 20	50.005,00	1.450.145,00	0	1.500.150,00
Jahresergebnis	31. Dez 20	0	0	-1.880.301,51	-1.880.301,31
Stand	31. Dez 20	1.570.750,00	17.965.231,81	-8.017.438,74	11.518.543,07

Das zum Bilanzstichtag vorhandene Grundkapital entfällt auf 158.055 Stammaktien, 221.972 Vorzugsaktien der Serie A und 1.190.723 Vorzugsaktien der Serie B (Vorjahr: 1.140.718). Es handelt sich jeweils um Namensaktien.

Jede Aktie hat einen rechnerischen Nominalwert von 1,00 EUR. Insofern entspricht der dargestellte Nennbetrag der Aktien der jeweiligen Stückzahl pro Aktiengattung.

Am 10. Dezember 2019 wurde eine Aktionärsvereinbarung (die "Aktionärsvereinbarung 2019") abgeschlossen, die eine Kapitalerhöhung durch Bareinlage im Dezember 2019 beinhaltet.

Die außerordentliche Hauptversammlung vom 10. Dezember 2019 hat die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Bareinlage von neuen nennwertlosen, auf den Namen lautenden Vorzugsaktien der Serie B beschlossen. Der Gesamtausgabewert von EUR 1.500.150 wurde bis zum 19. Dezember einbezahlt. Die Eintragung in das Handelsregister war zum 02. Januar 2020 abgeschlossen.

Ausschüttungssperre

Der Gesamtbetrag, der gem. § 268 Abs. 8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, beträgt EUR 12.234.642,64 (i.V. EUR 11.934.240,87). Dieser Betrag entfällt zu EUR 4.864.449,11 auf die Aktivierung der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (§ 248 Abs. 2 HGB) abzüglich der darauf entfallenden passiven latenten Steuern von EUR 1.501.898,66 zuzüglich der aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 8.872.092,19.

Aktienoptionsplan mit Barausgleich

Die Gesellschaft hatte bereits 2012 ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm geschaffen, gemäß dem ihre Mitarbeiter virtuelle Anteile an der Gesellschaft erhalten haben. Den Mitarbeitern sollte dadurch die Möglichkeit eingeräumt werden, an der Steigerung des Unternehmenswerts der Gesellschaft zu partizipieren. Im Jahr 2017 wurde das Programm durch ein neues Programm ersetzt, wobei die bereits ausgegebenen Beteiligungspunkte in das neue Programm überführt wurden. Die Mitarbeiter haben die Möglichkeit, gegen Leistung einer Einlage Beteiligungspunkte zu erwerben.

Zum 31. Dezember 2020 wurde eine Rückstellung in Höhe von TEUR 2.164 für das Beteiligungsprogramm gebildet. Entsprechend §8 des Vertrages Mitarbeiterbeteiligungsprogramms ist für die Verbindlichkeit aus den Beteiligungsprogramm ein Rangrücktritt vereinbart, soweit es für das Vermeiden der Entstehung oder die Vertiefung der Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft im Sinne des Insolvenzrechts erforderlich ist. Der Rangrücktritt gilt nicht gegenüber Gläubigern, die zugleich Aktionäre der Gesellschaft sind.

Rückstellungen

Rückstellungsspiegel 2020

Bezeichnung	31.12.2019	Inanspruchnahme	Auflösung	Aufzinsung	Zuführung	31.12.2020
1. Rückstellungen für Pensionen	12.000	0	0	0	0	12.000
2. Sonstige Rückstellungen	3.166.754	945.299	35.002	15.648	1.034.611	3.236.712
	3.178.754	945.299	35.002	15.648	1.034.611	3.248.712

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR 189), personalbezogene Rückstellungen (TEUR 716) und sonstige Rückstellungen (TEUR 95) enthalten. Preis- und Kostensteigerungen sind angemessen berücksichtigt.

Rohergebnis

Im Rohergebnis sind Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Hardware sowie Dienstleistungen enthalten. Ferner sind aktivierte Eigenleistungen in Höhe von TEUR 799 enthalten. Innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 38 (Vorjahr TEUR 23) aus der Auflösung von Rückstellungen und der Herabsetzung der Pauschalwertberichtigung sowie Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 23 (Vorjahr TEUR 2) enthalten.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge resultieren im Wesentlichen aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen (TEUR 15) (Vorjahr TEUR 15).

Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung

Aufgrund der sich abzeichnenden Möglichkeit steuerliche Verlustvorträge in den nächsten 5 Jahren nutzen zu können, wurde wie bereits im Vorjahr zum 31. Dezember 2019 vom Wahlrecht gem. § 274 Abs. 1 HGB Gebrauch gemacht und der aktive latente Steuerüberhang aktiviert. Die Neukalkulation führt im Jahr 2020 zu einem Steueraufwand in Höhe von EUR 144.514,72.

Sonstige Pflichtangaben

Anteilsbesitz

Die nach § 285 Nr. 11 HGB angabepflichtigen Anteile an Unternehmen sind im Folgenden dargestellt:

Unternehmen, Sitz	Kapitalanteil gemäß § 16 Abs. 4 AktG %	Eigenkapital EUR	Jahresergebnis EUR
Coms4Grid GmbH, Mannheim ^(*)	100,00	-1.885.324,65	-39.546,79

^(*) Jahresabschluss der Coms4Grid GmbH zum 31. Dezember 2019; Eigenkapital: nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag.

Die Power Plus Communications AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne von § 290 HGB. Von der Aufstellung eines Konzernabschlusses ist sie gemäß § 293 HGB befreit.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt:

Sonstigen finanziellen Verpflichtungen	1 Jahr	1-5 Jahre
Abnahmeverpflichtungen	3.725.000,00	3.725.000,00
Leasing-Verträge	10.253,04	13.670,72
Leasing-Verträge Kfz	98.999,35	272.393,79
Mietverträge Büro	384.594,55	1.922.972,77
Versicherungen	32.000,00	160.000,00
Summe	4.250.846,94	6.094.037,28

Anzahl der Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2020 waren durchschnittlich 78,60 Arbeitnehmer beschäftigt.

	2020
Vertrieb & Marketing	10,0
Projektmanagement, IT, Produktion & Logistik	24,3
Innovationsmanagement & R&D	34,3
Finanzen/G&A	10,0
	78,6

Nachtragsbericht

Im Zeitraum vom Bilanzstichtag 31.12.2020 bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses gab es einen Eilbeschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster zu einer am VG Köln anhängigen Klage gegen die Allgemeinverfügung des BSI aus den Februar 2020. Dieser Beschluss entbindet bis zum finalen Urteil des VG Köln ausschließlich den Kläger von der Anwendung der Allgemeinverfügung. Wir sehen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses mittelfristig keine Anhaltspunkte für einen spürbaren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens.

Namen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Mitglieder des Vorstandes sind:

Herr Diplom-Ingenieur Ingo Schönberg, Weinheim	Vorstandsvorsitzender
Herr Diplom-Ingenieur Eugen Mayer, Mannheim	Vorstand

Auf die Angabe der Bezüge des Vorstandes nach § 285 Nr. 9a HGB wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Mitglieder des Aufsichtrates sind:

Herr Dr. Manfred Krüper, Unternehmer, Essen	Vorsitzender des Aufsichtsrates
Herr Jan-Christoph Maiwaldt, Unternehmer, Hamburg	Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Herr Bruno Derungs, Managing Partner, Adaxia Capital Partners LLP, Zürich, Schweiz
Herr Univ.-Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, Universitätsprofessor, Mercator School of Management Universität Duisburg-Essen, Duisburg
Herr Thorsten Testorp, Geschäftsführender Gesellschafter, B&L Real Estate GmbH, Hamburg

Der Bezüge des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2020 betrugen TEUR 130.

Unterschrift der Geschäftsleitung

Mannheim, den 18. März 2021

gez. Ingo Schönberg

gez. Eugen Mayer

Bericht des Aufsichtsrats

Geschäftsjahr 2020

Bericht des Aufsichtsrats

Power Plus Communications AG (PPC)

Im Geschäftsjahr 2020 erfüllte der Aufsichtsrat die ihm gesetzlich sowie nach der Satzung übertragenen Aufgaben und überwachte die Arbeit des Vorstands.

Die Hauptgeschäftsaktivitäten, die Entwicklungsergebnisse, die relevanten Marktentwicklungen, die PPC-Finanzierung sowie insbesondere der Umgang mit der Corona-Pandemie wurden zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden, den Mitgliedern des Aufsichtsrats und den Mitgliedern des Vorstands ausführlich diskutiert.

Es fanden insgesamt acht Aufsichtsratssitzungen statt, von denen eine Sitzung als Präsenztermin gestaltet wurde und sieben Sitzungen als Telefon-/Webkonferenzen durchgeführt wurden. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden bis einschließlich Juli fünf Aufsichtsratssitzungen abgehalten, in denen der Vorstand den Aufsichtsrat detailliert über die umgesetzten bzw. geplanten Maßnahmen informierte und mit dem Aufsichtsrat die weitere Vorgehensweise zur Bewältigung von Pandemie-Folgen erörterte.

Die wirtschaftlichen Ist- und Plan-Eckwerte sowie zentrale Maßnahmen zur Sicherung der Fortsetzung der laufenden Geschäftsaktivitäten im Jahr 2020 und in der näheren Zukunft wurden in den Aufsichtsratssitzungen eingehend besprochen. Im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen im März und April wurden der Kapitalbedarf der Gesellschaft und Finanzierungsmaßnahmen vertieft diskutiert. Insbesondere wurde eine im Jahr 2019 geplante optionale Eigenkapitalstärkung, auf die im Jahr 2020 letztlich verzichtet wurde, analysiert.

Zudem wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand fortlaufend über alle wichtigen Geschäftstätigkeiten, Marktentwicklungen, Auswirkungen der Corona-Pandemie und Entwicklungen der Vermögensverhältnisse informiert.

In den insgesamt acht Sitzungen und durch zusätzliche ereignisgetriebene mündliche und schriftliche Berichte des Vorstands sowie leitender Angestellter wurde der Aufsichtsrat bezüglich der Situation sowie der Entwicklung der Gesellschaft im Jahr 2020 sehr gut informiert.

Wichtige Angelegenheiten im Geschäftsjahr 2020 waren:

•	Die Corona-Pandemie und die resultierenden Risiken für den kurz- und mittelfristigen Geschäftsverlauf
•	Die Umsetzung von "Corona-Maßnahmen":

•

Einführung eines Hygiene-Konzepts und eines Konzeptes zum Mobilen Arbeiten

Sicherstellung der Lieferfähigkeit

Anpassung der Jahresplanung und verstärkte Allokation von Entwicklungsressourcen auf Förderprojekte

Überarbeitung der Personalplanung und Schaffung arbeitsrechtlicher Grundlagen für etwaige Kurzarbeit

Reduktion der Ausgaben

•	Die Finanzierung der Gesellschaft über Eigen- und/oder Fremdkapitalmaßnahmen (u.a. Abschluss von Fremdkapitalfinanzierungen über die KfW und die HypoVereinsbank)
•	Der Nachweis der SMGW-Produktion in Großserie sowie die Umsetzung und Markteinführung einer sicheren Lieferkette für SMGW
•	Der Start des verpflichtenden Rollouts von intelligenten Messsystemen auf Basis einer BSI-Allgemeinverfügung im Februar 2020
•	Die BSI-Freigabe von SMGW mit zwei zusätzlichen WAN-Kommunikationslösungen (CDMA450, PowerWAN Ethernet) Mitte 2020 sowie der Abschluss der Rezertifizierung der Smart Meter Gateways (SMGW) mit neuen Tarifanwendungsfällen im Oktober 2020 nach der ersten BSI Zertifizierung im Dezember 2018
•	Die BSI-Zertifizierung des PPC-Wettbewerbers Theben als vierter SMGW-Hersteller im Juli 2020
•	Das Kundengeschäft und die Erfolge bei der Festigung einer führenden PPC-Marktposition in Deutschland sowie die Diskussion von Risiken im Wettbewerb
•	Die Roadmap des BMWi/BSI zur Digitalisierung der Energiewende und deren Auswirkungen auf die mittelfristige Markt- und Produktentwicklung von PPC
•	Die Vorstellung und die Diskussion der PPC-Produktplanung und der strategischen PPC-Ausrichtung bis Anfang 2022
•	Die Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios im Bereich von WAN-Technologien (BPL, LTE, CDMA450), bei Zusatzdienstleistungen (z.B. sichere Lieferkette) sowie bei technischen Lösungen für Mehrwert-Dienste im CLS-Ökosystem von SMGW, wie die Integration von Sub-Metering und eMobilität/Ladesäulen
•	Der Umgang mit Risiken und im speziellen mit Cyberrisiken primär durch Einführung und Fortschreibung des nach ISO/IEC 27001 zertifizierten "Information Security Management System" (ISMS) von PPC

Sowohl der nach HGB erstellte PPC-Jahresabschluss als auch der Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 wurden durch die PricewaterhouseCoopers GmbH, Frankfurt am Main, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat erhielt den Jahresabschluss und den Lagebericht sowie den von PricewaterhouseCoopers erstellten Prüfbericht.

Diese Dokumente wurden vom Aufsichtsrat umfassend geprüft. Der Aufsichtsrat schloss sich den Ergebnissen der Prüfung durch die PricewaterhouseCoopers GmbH, Frankfurt am Main, an. Er hatte somit keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss 2020. Der Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss und den Lagebericht 2020.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und sämtlichen PPC-Mitarbeitern für ihr großes Engagement, die erfolgreiche Bewältigung von aus der Corona-Pandemie resultierenden Herausforderungen und ihre persönliche Leistung im Jahr 2020.

Mannheim, den 26. März 2021

Der Aufsichtsrat Vorsitzender

Dr. Manfred Krüper

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 12.05.2021 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Power Plus Communications AG, Mannheim

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Power Plus Communications AG, Mannheim, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Power Plus Communications AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mannheim, den 18. März 2021

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Dirk Fischer, Wirtschaftsprüfer

gez. ppa. Christian Schmitt, Wirtschaftsprüfer

Power Plus Communications AG

Eigentümerstruktur